Kapitel 46: Vom klärenden Gespräch

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Peter und Karin tauschten vielsagend Blicke, dann sah Peter Biggi und Enrico an und danach unsere Töchter. "Ihr drei könnt ja mal mit Enrico und Biggi die Tasche holen die wir vorhin gepackt haben", sagte Peter dann und die drei verabschiedeten sich und gingen mit Biggi und Enrico raus. Ich schluckte, anhand der Blicke von Karin und Peter konnte ich erkennen das mir jetzt einiges blühte, sollte ich einfach wieder eine Ohnmacht vortäuschen. "Denk nicht mal dran", das war Karin, dann zog sie sich seufzend einen Stuhl nebens Bett und Peter auch. "Jetzt redest du mal mit uns verstanden?", ich sah beide an und wünschte mir nun wirklich eine Ohnmacht herbei, doch selbst dann käme ich nicht drumherum. Ich könnte ja vortäuschen, dass meine Stimme noch nicht ganz wieder funktionierte. "Also...", murmelte ich mit kratziger Stimme, was in einem schwachen Hustenanfall endete. "Erstens funktioniert deine Stimme perfekt, besser als alles andere, zweitens, weißt du das du uns alles anvertrauen kannst, warum hast du das gemacht", Karin hatte Tränen in den Augen. Glaubten sie wirklich von mir das ich mich umbringen wollte, vielleicht wollte ich mal Momente nicht mehr leben, aber das hat doch jeder mal oder? Ich sah die beiden an, auch Peter sah niedergeschlagen aus. "Also um das mal klar zu stellen, ich wollte mich nie umbringen", dann ließ ich Ruhe einkehren. Keiner von uns sagte etwas, wir alle sahen uns ruhig an. Irgendwann hielt ich die Stille nicht mehr aus und sagte, alles, von der unterdrückten Trauer die jetzt raus kam, wie ich im Wald so kaputt war, das ich mich einfach hinlegen wollte und schlafen und das ich alleine damit fertig werden wollte. Doofe Idee, sehe ich ein, es war alles eine doofe Idee.

Peter und Karin nahmen mich in den Arm, "nächstes mal redest du mit uns", ich wusste nicht vom wem der beiden es kam aber ich versprach es ihnen. "Wie habt ihr die Kinder eigentlich mit auf die Intensiv bekommen? Vor allem musstet ihr mich ernsthaft auf die Intensiv legen lassen?", ich sah die beide strafend an. Die beiden lachten als Enrico und Biggi rein kamen, dir Kinder waren draußen geblieben. Ich lächelte, weil ich mich immer noch nicht wirklich bewegen konnte, Karin zeigte mir nur eine drei mit den Finger und ich verstand schon, das sie damit meinte, dass ich eine Unterkühlung dritter Stufe hatte. Ok jetzt hatte ich auch das Thema verstanden, schließlich war das keines Wegs ungefährlich. Ich hatte wieder mal einen Schutzengel, dann sah ich Biggi und Enrico an. "Ihr beide müsst mir helfen", sagte ich und die beiden sahen sich an. "Du weißt schon auf welcher Station du liegst oder?", fragte Biggi ich seufzte als die Tür geöffnet wurde und noch wer rein kam.

Es waren Mark, Jens, Gina und Flo, jetzt war bis auf Max, ach der kam ja auch noch hinten her. Ok jetzt ist die gesamte Basis versammelt. "Ok wer hat jetzt schon wieder scheiße gebaut?", fragte Jens und lachte. Ich fasste mich als erste wieder, "gut das ihr da seit, keiner von den will mir helfen, Mark du holst mir doch bestimmt die Entlassungspapiere oder?", meinte ich zu ihm und die vier die wussten was los ist, sahen mich streng an, die anderen die noch keine Ahnung hatten, sahen uns fragend an. "Also erstens, Liv was hast du diesmal wieder angestellt, du hattest noch nicht mal Dienst, zweitens warum sind wir auf der Intensiv und drittens Karin was hast du gemacht das es ihr so gut geht, obwohl wir uns hier eindeutug auf der Intensivstation befinden?", fragte Jens nach und Karin sah ihn empört an. "Erstens ich habe nichts gemacht, zweitens ist jemand im Pijama auf der Basis aufgelaufen, aber umgekippt und wir haben sie erst nach anderthalb Stunden unterm Schnee gefunden, drittens erklärt sich aus zweitens mit einer Unterkühlung dritter Stufe ist nicht zu spaßen, viertens bloß weil sie einen auf lustig macht geht es ihr nicht gut, ich dachte soweit könnt ihr selbst denken", sagte sie und jetzt sah ich sie empört an, "mir geht es spitze!" "Ich kenne dich zu gut Schwesterherz, du hast die Falte auf der Stirn, weil du Kopfschmerzen hast, du hast allgemein eine schöne Erkältung und soll ich mal bei den Kreislaufbeschwerden die du selbst neben dir gut verfolgen kannst, sowie den noch steifen Muskeln anfangen." "Ok ok"

Biggi und Enrico wollten mal nach dem Baby sehen, während Jens und Gina sich um Tammy, Leni und Cecilia kümmern wollte. Max hat sich dem Trupp aus Biggi und Enrico dann auch angeschlossen und nun lag ich da, den wachsamen Blick von Karin, Mark und Peter auf mir. Das stetige Piepsen neben mir nervte mich jetzt schon und allgemein so eine Intensivstation ist scheiße. Die Ärzte kamen alle 10 Minuten und maßen meine Temperatur und ich war an Dutzende von Geräten angeschlossen. Zumindest wirkten ein paar der Zweidutzend Medikamente mit denen sie mich vollgestopft haben und ich merkte kaum was von der Erkältung und von den angeblichen Schmerzen die ich rein medizinisch haben müsste in jedem einzelnen Muskeln. Jetzt beobachtete ich die anderen drei seufzend und würde am liebsten aufstehen und auf die Basis gehen mich in mein Büro legen und pennen, so wie ich es schon so oft getan hatte, stattdessen darf ich diese doofe weiße Decke anstarren. Ich stöhnte gelangweilt auf und sah zu Karin. "Wollt ihr eigentlich das ich sterbe? Das werde ich nämlich, wenn mich keiner hier raus holt und mich von dieser Langeweile befreit", alle drei sahen mich nach dem ersten Satz schockiert an, dann lachten sie. "Ja ihr könnt lachen, ihr dürft später aber auch wieder heim und...", weiter kam ich nicht, denn eine Schwester kam rein um nach der Temperatur zu sehen. "Würden Sie sich mehr Ruhe gönnen, würde sich ihre Temperatur auch schneller normalisieren und ihr Kreislauf wieder halbwegs normal laufen", sagte sie noch streng bevor sie raus ging ich seufzte und Peter sah mich an. "Du hast es gehört und Schlaf hilft gegen Langeweile", verkündete er. Ich rollte mit den Augen, schloss diese dann aber doch und schlief auch nach einer Weile endlich ein.

Medicopter 117 - First Love; Last Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt