Kapitel 36: Von einem schlimmen Ereignis

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Achtung, Taschentücher bereit, ich habe beim Schreiben heulen müssen, deshalb passt auf... sensible Menschen müssen sich auf ein paar Tränen bereit machen.
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Ich lächelte Peter überglücklich an, als ich ihn so schlafend neben mir liegen sah. Schnell kuschelte ich mich wieder in seine Arme und wollte gerade wieder einschlafen, als ich aufsprang und zum Klo rannte weil mir wieder schlecht war. Na super, das hasste ich an der ganzen Sache. Jetzt da ich eh schon wach war, konnte ich auch mal nach den Kindern sehen, Tammy und Leni ging es schon viel besser und da heute Samstag war, konnten sie sich gut über das Wochenende auskurieren, aber Louanas Zustand wollte sich einfach nicht verbessern. Ich setzte mich neben das Bett meiner Tochter auf den Boden und fühlte ihre Stirn, kochend heiß, wie immer in dem letzten Tagen, dann lehnte ich mich an die kleine schwache Brust vor und hörte auf den Atem, er rasselte ganz schön. Viel zu stark, meiner Meinung nach. Ich rüttelte an ihr, "Louana", sagte ich dazu aber sie reagierte nicht. Ich fühlte ihren Puls, er war nur noch schwach. "Louana...", langsam wurde ich lauter, weil ich Panik bekam. Als sie nicht aufwachte, rannte ich zum Bad und holte ein Fieberthermometer. Dann rannte ich wieder zurück in das Zimmer meiner Tochter. Ich hielt das Thermometer in ihr Ohr und wartete auf das Ergebnis. 40,7..., wir hätten gleich mit ihr in die Klinik fahren sollen, als es noch früh genug war. Schnell rannte ich auf den Flur und schnappte mir mein Handy, wenn ich selbst fahren würde, wäre es viel zu spät. Ich rief einen RTW und wich meiner Tochter nicht mehr von der Seite. "Lou, komm du musst aufwachen", sagte ich immer wieder doch sie wollte nicht aufwachen.

Ich sah durch die Glasscheibe der Intensivstation der Kinderklinik. Sie versuchten gerade auch das Fieber runter zu bekommen, doch anscheinend schafften sie es auch nicht. Ich bekam Tränen in den Augen, als ein Arzt mich von hinten ansprach: "Frau Doktor Berger?", "ja", sagte ich und wischte mir eine Träne weg. "Wie sie selbst schon gesagt haben, Grippe, Lungenentzündung und sehr hohes Fieber, da sie Bescheid wissen, will ich ihnen nichts verheimlichen, wenn wir es nicht schaffen das Fieber zu senken, wird ihre Tochter dies nicht überleben", erklärte er mir. Ich nickte, während ich mit Tränen auf den Augen zu meiner Tochter sah. Dann holte ich mein Handy raus, bisher sollte Peter zumindest noch schlafen, ich hatte ihn nicht geweckt, aber jetzt musste das wohl sein. Nach mehrmaligen klingeln ging er verschlafen dran. "Peter, sammel alle drei Kinder ein, egal wie es ihnen geht oder wie sie aussehen und fahr in die Kinderklinik, ich erklär dir alles später beeil dich einfach", sagte ich nur und legte dann auf. Dann rief ich auch noch Karin an. Sie ging natürlich sofort dran. "Karin, ich... Louana, sie hatte 40,7 Fieber heute morgen, ich wir sind jetzt in der Kinderklinik und und, die schaffen es auch nicht das Fieber zu senken, du weißt was passiert wenn es weiter steigt", erklärte ich und es war erstmal Pause, dann hörte ich Karins schwachen Trostgesprächen zu, doch es verbesserte nichts. "Noch was, Karin könntest du Enrico mal fragen ob er Peters Schicht übernehmen kann, Peter übernimmt dann auch seine, aber Peter soll jetzt lieber hier her kommen, ich hab es im Gefühl, ich habe einen Fehler gemacht und den soll Lou jetzt ausbüßen", fragte ich sie und ich hörte sie im Hintergrund Enrico fragen. Dann verkündete sie mir das er das machte und das sie gleich kommen würde sobald Mark da ist. "Danke", murmelte ich noch dann legte ich auf und ging zu meiner kleinen ins Zimmer.

"Was ist passiert?", mit diesen Worten stürmte Peter ins Zimmer und sah mich heulend neben dem Bett sitzen, neben dem Bett meiner leblosen Tochter. "Nein", flüsterte jetzt auch Peter und nahm mich in den Arm und begann auch zu weinen. Er stand wieder auf und ging ans Bett und strich Lou eine blonde Strähne aus dem Gesicht. Dann gab er ihr einen Kuss auf die Stirn, die langsam am erkalten war als ein Arzt rein kam. "Frau Doktor Berger, Herr Berger, kommen sie mit, kann ich ihnen einen Tee oder Kaffee anbieten, gehen Sie raus zu ihren anderen Kindern in den Wartebereich", meinte er und Peter hielt mich fest im Arm, während wir raus gingen. Dort stand schon Karin, die sich so eben selbst eintritt verschaffen wollte, als sie mich und Peter sah. "Nein...", sagte auch sie und nahm mich in den Arm. Ich konnte es einfach nicht glauben, vor ein paar Tagen ist sie noch im Prinzessinenkleid durchs Zimmer getanzt und jetzt, jetzt ist sie tot. Meine kleine süße Maus die jüngste im Bunde. Sie durfte nicht einmal ihre neuen Geschwister kennen lernen. Die Kinder sahen uns mit großen Augen an, "was ist passiert? Was ist mit Lou?", fragte Leni und Karin ging vor den dreien in die Hocke. "Ihr müsst jetzt ganz stark sein ok?", fragte sie und alle drei nickten. "Lou ist jetzt ein Engel und passt von oben auf euch auf", erklärte sie und augenblicklich bekamen alle drei Tränen in die Augen, "das heißt, sie kommt nicht mehr zurück?", fragte Cecilia und Karin nickte, während sie selbst anfing zu weinen. Sie nahm die drei ganz fest in den Arm, während Peter mich im Arm hielt und wir beide nur am weinen waren, doch ich wollte jetzt Nachhause, dort würde ich in Ruhe trauern können.

Ich sah das Bild meiner vier Kinder durch die Tränen verschleierten Augen an, dann stand ich auf. "Leni, Tammy, Cecilia, kommt wir fahren auf die Basis zu Papi und Karin", rief ich meine Kinder zusammen, die alle zum Auto kamen und wir gemeinsam los fuhren. Peter und Karin sind auf die Basis, Karin, weil sie den Dienst von mir übernahm und Peter übernahm meine Aufgaben als Basisleiterin, doch das wollte ich jetzt selbst machen. Damit hatte ich etwas Erleichterung, als wir auf der Basis hielten, schickte ich die drei zu Max und betrat die Basis. Alle sahen mich an, als sähen sie eine Leiche, warscheinlich sah ich auch bei der Menge die ich geheult hatte so aus, aber das war mir egal. Gina war die erste die aufstand und mich in den Arm nahm und dann musste ich wieder weinen. "Wieso... ich hätte früher reagieren müssen, dann wäre vielleicht alles anders gekommen", schluchzte ich und brach fast weinend in ihren Armen zusammen. Gina zog mich zur Couch und zusammen setzen wir uns hin, auch Peter kam aus dem Büro und kam zu uns, "ich habe einen Ersatz für dich organisiert für drei Tage", erklärte er, während er mich im Arm hielt. "Es ist alle meine Schuld", schluchzte ich einfach nur weiter und wollte auf keinen hören, "wie soll ich mich jetzt auf meine neuen drei freuen", schluchzte ich immer weiter und hatte nur noch mehr Tränen in den Augen. Ich erntete einen fragenden Blick von Flo der es als einziges noch nicht wusste. Jetzt wusste ich nicht ob ich weinen oder mich freuen sollte. Meine jüngste Tochter ist an einer verdammten Grippe gestorben und in knapp neun Monaten würde ich aber drei weitere kleine Kinder haben. Würde ich sie jemals genug, nach dieser Sache, lieben können...?

Medicopter 117 - First Love; Last Love?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt