P.o.V. Jonas
"Verzeih mir", flüster ich, aber kein Ton verlässt meine Lippen. Trotzdem sehe ich in seinen Augen Verständnis aufblitzen.
Ich spüre, wie sich mein Herz zusammenzieht.
Mein Plan ist schwer und der Preis dazu hoch, aber ich muss es versuchen..
Ich muss einfach...
Ich kann nicht mit ansehen, wie es meinem Schatz schlecht geht.Seine Rettung heißt gleichzeitig mein Untergang. Und wahrscheinlich der Untergang unserer Beziehung...
Aber das ist es wert, denn er kann leben.Ich wende meinen Blick von ihm ab. Anders kann ich meinen Plan nicht durchführen.
Ich kann ihm nicht in die Augen schauen, wenn ich ihn hintergehe..Er wird dich hassen!, flüstert eine kleine Stimme in meinem Kopf.
Ich weiß, aber anders geht es nicht..."Geh weg von ihm", sage ich mit fester Stimme, den Blick starr auf die Entführerin gerichtet.
Sie sieht zu mir und ihre Augen weiten sich vor Verwunderung und Schreck."Was hast du grade gesagt?", zischt sie mit bedrohlicher Stimme.
"Geh. Weg. Von. Ihm", wiederhole ich mich wobei ich jedes Wort einzelnd ausspreche."Du bist hier nicht in der Position mir Befehle zu erteilen, oder?", sagt sie schulternzuckend und drückt sich demonstrativ noch enger an ihn.
Ich schlucke.Okay, jetzt kommt der schwere Teil...
"Geh weg von ihm, lass ihn in frieden und mach, dass es ihm gut geht. Dann mache ich alles, was du willst... für immer""NEIN!", schreit Moritz, aber ich ignoriere ihn.
Ich ignoriere die Verzweiflung in seiner Stimme.
Ich ignoriere das Ziehen in meinem Herzen.
Ich ignoriere die Tränen, die sich in meinen Augen sammeln.
Ich ignoriere meinen Körper, der sich mit aller Kraft gegen mich selbst versucht zu wehren.
Ich ignoriere einfach alles. Meine gesamte Umwelt. Alles, was jetzt zählt, ist sie, denn sie muss jetzt entscheiden..."Wirklich alles?", fragt sie nach und zieht skeptisch eine Augenbraue hoch.
Ich nicke. "Wirklich alles."Sie macht einen Schritt weg von Moritz.
"Ich werde es mir überlegen...Bis dahin, stellt nichts dummes an. Ich beobachte euch...", mit diesen Worten verlässt sie den Raum.Mein Blick gleitet zu Moritz, der nun zusammengesackt und kraftlos auf dem Stuhl sitzt.
"Moritz? Es.. es tut mir leid. Ich hoffe, dass du mir jemals verzeihen kannst.."
"Wieso?", fragt er nur. Seine Stimme ist noch leiser als ein Hauchen und es grenzt an ein Wunder, dass ich ihn überhaupt verstehen kann.
"Es musste sein", ist alles, was ich antworten kann.
Meine ganze Kraft, meine Willensstärke, alles weg.
Und jetzt ist es zu spät.
Zu spät um es zu ändern,
zu spät um Luki zu retten,
zu spät um zu leben, um zu lieben...Ich habe mich entschieden. Aber war meine Entscheidung die richtige?
"Moritz, alles, was du wissen musst ist, dass ich dich liebe. Ich liebe dich mehr, als ich jemals jemanden geliebt habe. Ich liebe dich mehr, als ich je dachte, dass ich so stark lieben kann. Ich liebe dich sogar mehr als mich selbst!
Du bist alles, was ich habe, alles, was ich brauche, alles, was ich will.
Ich liebe dich Moritz, ich liebe dich so sehr!", meine Stimme endet in einem Schluchzen und schon lange laufen die Tränen.Moritz antwort mir nicht und unser gemeinsames Schluchzen erfüllt den Raum.
Es ist unser persönliches Lied der Liebe, denn wir beide wissen, dass wir sie nie wirklich leben können.
Spätestens jetzt nicht mehr...

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Amore or Mojo?
Fanfiction"Ich mache mich auf den Weg zu Jonas um ein neues Video zu drehen. Das Kribbeln im Bauch kann ich leider nicht ganz unterdrücken. Seit knapp nem halben Jahr verfolgt es mich schon." So fängt sie an. Die Geschichte von zwei Freunden, die zusammen fi...