Kapitel 1

161 15 12
                                    

Gewidmet an NicaIllmo wegen des tollen Covers.

Charly spannte seine Muskeln an. Die Maus knabberte seelenruhig an der Nuss. Sie schien nichts zu ahnen. Wie hatte Charlys Mutter immer gesagt? Die Maus spürt dich bevor sie dich riecht oder hört. Er konzentrierte sich und trat sanft auf. Er war sich jedem Muskel in seinen Körper bewusst. Er konzentrierte sich, streckte seine Pfoten aus und sprang. Mit einen Knacken erschlaffte die Frischbeute. Charly schnurrte zufrieden bei dem Anblick der köstlichen Beute.
"Guter Fang!",miaute eine Kätzin die aus dem Gebüsch getreten war.
Wind hat mich beobachtet! Charly erschrack. "Äh.. Danke." ,miaute er überrascht. "Wie geht es dir?",fragte er und trat auf seine Pfoten. Wind leckte ein paarmal über ihr graues Brustfell. "Gut. Ein paar Probleme mit Hauskätzchen. Sonst nichts."
Sie fixierte ihn mit ihren blauen Augen. "Du?", hakte sie nach. "Hast du weitere Träume gehabt?" Charly zuckte zusammen. Sie soll sich um mich keine Sorgen machen! "Nein..." Wind starrte ihn misstrauisch an und schnippte dann mit dem Schwanz. "Gut. Wollen wir noch etwas jagen und dann zum Fluss gehen?", sie nickte Richtung Fluss. Charly zuckte mit den Schultern. Ich hoffe sie bohrt nicht weiter nach. "Von mir aus."
"Ich rieche Maus!", Wind stellte sofort den Schwanz auf. Charly öffnete leicht das Maul und konnte den Geruch ebenfalls wahrnehmen. Wind war in Jagdkauern gefallen und sprang ins hohe Gras. Wenige Herzschläge später kam sie mit der Maus im Maul zurück. "Gut gemacht!" Charly schnurrte. Wind hob ihren Schwanz und schnippte lässig. "Ich bitte dich!" Ich weiß genau das sie sich über mein Lob freut.

Wenig später lagen die beiden Katzen auf den Moosfelsen neben dem Fluss. Es war Charlys Lieblingsplatz. Die Moosfelsen lagen direkt am Wasser, und man konnte sich von herrlichen kleinen Wassertröpfchen besprühen lassen.

Wind leckte Charlys Fell stetig. Es war schön, auf den weichen Felsen zu liegen. Ein Schnurren entfuhr seiner Kehle. Die graue Kätzin guckte Charly an. Was mustert sie mich so? "Weißt du was? Ich denke du HAST Träume gehabt, du willst es mir nur nicht sagen!" MIST! Sie kriegt wirklich immer alles heraus.

Charly starrte die unebende, sich stetig kräuselnde Wasseroberfläche des Flusses an. Abstreiten wollte er es. Stattdessen miaute er nur: "Du weißt das ich nur ungern darüber rede.." Wind betrachtete ihn mit einen mitfühlenden Blick. "Du kannst mir alles sagen... ", flüsterte sie und leckte sich die Pfote. "Aber wenn du es nicht willst, dann ist das okay, aber ich möchte nicht das du mich anlügst.

Ich will sie natürlich auch nicht anlügen ich habe nur Angst!
"Wind?"
"Ja?"
"Ich hoffe ich kann weiterhin dein Vertrauen geniessen." Wind musterte Charly. "Warum nicht?" ,flüsterte sie und guckte ihn mit großen Augen an.
"Ich weiß nicht." , Charly schluckte. "Villeicht wird sich bald alles ändern. Das... ich hab nur ein dummes Gefühl...", er schaute weg, und spürte Winds Blick auf ihn ruhen.

Wind seufzte und stand auf. "Lass uns zu deiner Hütte gehen. Dort ist es nicht so windig. Siehst du die Wolken? Ein Gewitter wird kommen." Charly nickte knapp, froh, etwas tun zu können.

Der Himmel war von dicken, grauen Wolken überzogen, als Charly und Wind durch das zerbrochene Fenster seiner Hütte krochen. Die verlassene kleine Hütte stand mitten auf einer weitläufigen Wiese, deren Gräser durch den Sturm nun hin und her gewackelt wurden.
Wind und Charly landeten sanft auf dem weichen kleinen Stein, der unter dem Fenster lag. "Ahhh...!" Wind schüttelte die kleinen Tropfen aus ihrem Fell. "Ganz schön ungemütlich da draussen. Ich schlage vor stopfen das Fensterloch mit irgendetwas aus, damit kein Regen hereinkann. Da!" WInd stolperte zu einem großen Holzkasten, unter dem noch weitere weiche Steine lagen. Sie schnappte einen und schleppte ihn zum Fenster. "Hilf mir mal Charly!", miaute sie aufgeregt und versuchte das Loch mit dem weichen Stein auszustopfen. Charly sprang zu ihr, um ihr zu helfen. Als sie es endlich geschafft hatten, wurde es etwas angenehmer.
"Ahh!" ,seufzte Charly und lies sich in eine Ecke sinken. Viel besser.
"Wollen Wir unsere Beute essen?" ,schlug Wind vor. Charly schnurrte: "Gerne." Er packte seine Maus und biss hinein. Der köstlicher Duft von Maus hüllte ihn ein. Draussen donnerte es und kurz darauf hüllte ein greller Blitz die Hütte in Licht, nur um gleich wieder in Gespenstigen Schatten zu tauchen und eine merkwürdige Stille zu hinterlassen.
Charly warf einen Blick auf Wind, die zusammengekauert, bedächtig an ihrem Kaninchen kaute. Wie still sie sitzen kann. Ein weiter Donner zeriss die Stille. Der Kater schaute zum Fester, und fragte sich wie lange das Glas wohl aushalten würde. Mittlerweile war es Nacht geworden, und der Sturm rüttelte an der Tür. "Charly?" "Ja?" "Ich höre etwas..." ,Wind stand auf und schlich zu Charly. Jetzt hörte er es auch. Ein merkwürdiges Knacken erklang in der Ferne. Es wurde lauter, knarzte und krachte, irgendetwas schlug in der Ferne auf dem Boden auf. Dann war es wieder still. Man hörte nur den Regen, der gegen das Glas prasselte und das Pochen der Herzen von den zwei Katzen. "Was war das?",Charly schaute Wind mit aufgerissenen Augen an. "Lass uns nachsehen." ,Wind sprang auf das Fenster, zog den weichen Stein weg, und kroch durch das Loch. Charly hinterher. Zuerst konnte er nicht erkennen, was geschehen war, aber dann erkannte er es. Die Birke. "Die Birke ist umgefallen." Wind guckte entsetzt. "Dann können wir jetzt wieder gehen. Wir können dagegen nichts ausrichten." ,erwiderte sie angespannt.
Charly spitze aber die Ohren. Ein Miauen. Jemand ist in Gefahr.
"Nein Wind, die Birke muss jemanden verletzt haben. Hörst du dass? Komm!" Ohne auf eine Antwort zu warte sprintete Charly zur umgefallenen Birke. Sein Verdacht hatte sich bestätigt. Ein Junges war in einer Kuhle unter dem Baum gefangen. Und es konnte nichtmehr heraus. Kein Ausweg.

WarriorCats - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt