Kapitel 15

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Ich finde meine Zeichnung nicht mehr._.

Charly kam mit Milch vom Kampftraining zurück. Er war noch nicht sehr geschickt, hatte sich aber recht gut angestellt. Schreie gellten aus der Baumhöhle und Charlys Fell sträubte sich augenblicklich. Milch hielt an. Samtpfote! Charly sprintete durch den Höhleneingang, er hörte das Tappen von Milchs Pfoten hinter ihm. Sie stießen beinahe mit Wind zusammen, die ihnen gerade entgegenrannte. Ihre Augen waren aufgerissen und sie hechelte: "Samtpfotes Junge kommen gerade!"
Charly seufzte, er hatte sich zu früh Sorgen gemacht. Samtpfote bekam nur ihre Jungen. Zu Dritt trabten sie zur Kinderstube, doch Stern versperrte ihren Weg. "Maunz sagt, es darf keiner rein. Tut mir leid Charly." Charly schnaubte. Aber er würde noch bald genug die Jungen sehen. "Wie geht es Samtpfote?", fragte er Stern. "Ich weiß es nicht, Maunz sagt, die Jungen kommen zu spät." Sein Gesicht hatte einen besorgten Ausdruck angenommen. Charly peitschte mit dem Schwanz, doch genau in diesem Moment schaute ein aufgeregter Stern durch den Kinderstuben Eingang. "Sie sind da!", rief er.
Milch, Wind und er schossen durch den Eingang, wo sie eine ausgelaugte Samtpfote fanden, die um ein braunes und ein grau-getigertes Junge gewickelt war. Maunz leckte die Jungen geschäftig gegen den Strich, und als er fertig war, setzte er sich mit leuchtenden Augen auf. "Es sind wunderschöne Junge!", rief er überzeugt. Samtpfote brachte ein schwaches Schnurren hervor. "Wie willst du sie nennen?", fragte Wind. "Stern darf entscheiden..", maunzte darauf Samtpfote erschöpft. Die Kleinen saugten an ihren Bauch und Stern betrachtete Samtpfote liebevoll. Charly hatte plötzlich eine Idee. Alle Katzen aus dem SternenClan haben andere Namen als wir. Es gibt bestimmte Clannamen für junge und erwachsene Katzen. Hat Ginsterblüte mir das erzählt? Wahrscheinlich. "Jede Clankatze hat einen speziellen Namen. Warum gibst du ihnen nicht so einen?" Die Katzen sahen Charly überrascht an. "Clannamen? Wie genau?", fragte Stern interessiert.
"Naja. Ich weiß nicht wie ich sagen soll... Jedenfalls ein Name mit Junges hintendran... Zum Beispiel Sternjunges.... Ja das wäre dein Clanname." "Aber ich bin doch kein Junges mehr..."
"Die Namen ändern sich, glaube ich irgendwann."
Stern hatte einen misstrauischen Blick aufgesetzt, aber Samtpfote guckte erfreut. "Warum denn nicht. Wie wärs mit Spitzmausjunges?", maunzte sie und zeigte auf den braunen Kater. "Wie du willst", miaute Stern wiederwillig. "Ich finde diese Clannamen zwar komisch und viel zu lang, aber dann nennen wir das grau getigerte Regenjunges."
Charly schnurrte stolz. Der erste Nachwuchs im Clan. Doch dieser brachte auch Nachteile mit sich. Was wenn jemand das Lager angriff? Die Jungen konnten sich nicht selbst wehren und deshalb müssten wertvolle Krieger für sie eingesetzt werden. Maunz reagierte plötzlich über: "Jetzt reicht es. Es ist viel zu voll hier. Raus jetzt, alle, Samtpfote braucht ihr Ruhe!"
"Schon gut, Maunz!", rief Wind fröhlich und verschwand aus dem engen Bau. Auch Charly und der Rest tappte durch den mit Zweigen verflochtenen Eingang.
Spitzmausjunges und Regenjunges. Schöne Namen, freute sich Charly.

Rabe schlich Richtung Lager. Den Geruch von Reißwinds Katzen hatte sie sich längst vom Fell geputzt. Ihr schwarzer Pelz war ihr bester Freund in der Nacht. Nicht einmal Krötenauge mit seinen scharfen, gelben Augen konnte sie in der Finsternis erkennen.
Gedankenverloren ließ sie sich von ihren Pfoten richtung Lager tragen. Bald würde sie den GoldClan auseinanderreißen. Es sind nur unschuldige Katzen. Rabes Gewissen plagte sie, aber sie sagte sich immer wieder das sie keine Wahl hatte. Wenn sie Reißwind nicht folgte, würde er sie finden und töten. "Rabe" Rabe zuckte zusammen. Ein gelbes Augenpaar leuchtete aus dem Schatten. Rabe hatte die Stimme sofort erkannt. "Was machst du hier, Schnurr?"
"Hör auf damit."
"Mit was?"
"Dich heimlich aus dem Lager zu schleichen."
"Wirst du mich verraten?"
"Nein. Aber denk an unsere Jungen. Ich weiß nicht, wo du hingehst, aber wenn dir etwas zustößt..." Schnurrs Stimme erstickte. Etwas in Rabes Inneren regte sich.
"Du wirst wieder weggehen, oder?", maunzte er traurig.
"Ja. Es tut mir leid."
Mit diesem Worten machte Rabe khert und verschwand im Gebüsch.
Sogar ihn muss ich verraten, um mich und meine Jungen zu retten. SternenClan, steh mir bei.

Sorry für das mega-kurze Kapitel, aber ich musste hier einfach einen Cut setzten.

WarriorCats - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt