Kapitel 3

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Gewidmet an -White_Wolf- ,die immer fleißig bei meinem anderen Buch gevotet hat ;)

Ein Mond war vergangen, seit Charly diesen Traum hatte. Als er schweißgebadet in seinen Nest aufgewacht war, hatte Wind ihn trösten müssen damit er sich beruhigen konnte. Charly war auf dem Weg zum Zweibeinerort, um nach Futter zu suchen. Wind hatte er schon seit zwei Tagen nicht mehr gesehen, wahrscheinlich stromerte sie irgendwo in der Gegend herum, wie es sich für einen Einzelläufer gehört. Die Sonne scheinte warm auf Charlys Pelz. Er vernahm einen lockenden Duft innerhalb eines Zweibeinerhauses. Seine Muskeln spannten sich an, und der goldene Kater sprang an den Zaun. Er grub seine Krallen in das morsche Holz, und zog sich die Barriere hinauf. Charly balancierte für wenige Herzschläge gefährlich auf dem Holz, dann sprang er in den Garten. Der Geruch von Kräutern stieg ihm in die Nase, und er bemerkte das er direkt auf einem Kräuterbeet gelandet war.

Charly lief leichtfüßig zu der Tür, und zwängte sich durch den schmalen Spalt. Er sah wie ein Zweibeiner mit einen großen Stück Fleisch hantierte. Kurzerhand sprang der goldene Kater auf die graue Platte zum Zweibeiner, um an dem Fleisch zu schnüffeln. Doch kaum hatte er einen Blick auf das köstliche Mahl geworfen, wurde er grob gepackt, und vor die Tür gesetzt. Dumme Zweibeiner! ,fluchte Charly in Gedanken. Er wollte gerade über den Zaun setzten, da wurde er zu Boden gedrückt.

"Was machst du da, du räudiger Hund!", zischte die Katze leise und bedrohlich. Charly spannte seine Muskeln an, drehte sich auf den Rücken und stieß die schildpattfarbene, muskulöse Kätzin von sich. "Geht dich nichts an!", zischte er zurück.

Die Augen der Kätzin funkelten, sie zielte auf Charlys Kopf, und sprang, worauf sich der Goldene geschickt zur Seite rollte und der Kätzin mit den Pfoten in die Flanke stieß. Sie hatte allerdings damit gerechnet, denn kurz nachdem sie auf dem Boden aufprallte, sprang sie in die Luft, drehte sich, und schlug mit den Hinterpfoten Charly ins Gesicht. Mäusedreck! Er wurde zu Boden geschleudert und die Kätzin sprang auf ihn um ihn niederzudrücken. "Gibst du auf, du räudiger Hund?" Charly versuchte sich aus ihrem Gewicht zu winden, aber ihr Griff war stark. Soviel zu meinem Kampfgeschick. "Niemals!", keuchte Charly, drehte sich auf dem Rücken und zerkratzte der Kätzin das Gesicht. Ihr Blut spritzte auf sein Fell, als sie kreischend die Flucht ergriff. Dummes Hauskätzchen. Charly leckte sich den kleinen Kratzer auf der Pfote sauber. Zum Glück hatte das Hauskätzchen keine Chance gehabt ihn ernsthaft zu verletzen.
Der Kater war auf den Weg zu seiner Wiese. Nun musste er also doch jagen. Dort angekommen öffnete Charly leicht das Maul, und nahm die Witterung eines Eichhörnchens auf, das auf einem verlassenen Baum saß, und nichts ahnend eine Nuss knabberte. Die Sonne strahlte warm auf seinen glatten Pelz unter dem sich seine Muskeln abzeichnen. Leise schlich sich der goldene Kater an das Eichkätzchen an. Er blickte den Baum hinauf, um die Entfernung abzuschätzen.

Seine Schnurrhaare zuckten, und es juckte ihn in den Pfoten, loszuspringen und die Beute zu fangen, aber er beherrschte sich. Wenn er jetzt auf den Baum springen würde, würde das Tier in das nächste Astloch kriechen. Flink wie eine Maus glitt der Kater näher zu den Baum und sprang. Mit einer schnellen Bewegung biss er das Eichhörnchen tot.

"Guter Fang!" ,ein rötlicher Kater kam hinter dem Baum hervor. Charly stockte der Atem und er sträubte das Fell. Wo ist der Kater hergekommen? Hier war doch niemand! Er verengte die Augen und ließ sich in Kampfposition sinken.

"Leg dein Fell flach, ich tu dir nichts. ", miaute der Kater seelenruhig, setzte sich ins Gras und begann seine Pfote zu lecken. Erst jetzt fiel Charly das Leuchten seines Fells auf, und seine Pfoten waren von Sternen umgeben. Träume ich? "Mein Name ist Eichelstern und ich komme vom SternenClan." SternenClan? Nie gehört. Charly sah ihn ungläubig an.
"Ich bin gekommen, um dir eine wichtige Botschaft zu überbringen.", der Kater lies seinen Blick über Charly schweifen. Dieser knetete nervös den Boden. "Vor langer langer Zeit gab es einmal einen Clan. Den GoldClan." Eine Welle von Erinnerungen überschwappte Charly und lies ihn aufkeuchen. Eichelstern sah Charly prüfend an, und fuhr fort. "Der GoldClan war eine Gruppe von Katzen, die von ihren Ahnen, den SternenClan geleitet wurden. Doch der GoldClan wurde durch ein Feuer zerstört." Eichelsterns Blick wurde düster, und Charly schnappte nach Luft. "Aber... genau davon habe ich geträumt. Katzen, die vom Feuer verschlungen wurden. Wie ich aus dem Lager entkommen bin." Der rote Kater betrachtete Charly schockiert. "Du?" ,miaute er nach einiger Zeit ungläubig. "Was ich?" Der goldene Kater wurde nervös. "Was ist mit mir?" Eichelstern nickte langsam und bedächtig. "Das war kein Traum, Charly. " Er holte Luft. "Das war eine Erinnerung." Eine Erinnerung? Aber ich hab das nie erlebt? Das ist doch so lange her. "Egal. Die Zeit wird kommen, und dann wirst du es verstehen. Du musst jetzt den Clan wieder aufbauen. Dein Geist wird dich dabei leiten." Charly sah den Kater entgeistert an. "A..aber wie geht das? Und warum ich?"
"Es ist deine Bestimmung, Charly. Und nicht einmal der SternenClan kann verhindern was kommen muss." Der Kater verblasste. "Nein! Bleib da. Ich kann das nicht." Doch kurz darauf stand Charly allein auf der Wiese. Eines stand fest. Er musste sofort Wind finden.

WarriorCats - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt