Kapitel 2

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Gewidmet an annathalli04, die endlich bei WarriorCats weiterlesen soll.

"Oh nein." Wind war hinter Charly angekommen. Das Junge maunzte kläglich und versuchte eine Pfote durch den schmalen Spalt zu stecken. Das Junge musste schnell hier herausgebracht werden, sonst würde es nicht lange überleben. "Hilf mir mal.", schnaufte Charly, während er versuchte die Birke wegzuschieben. Er krallte sich in den Boden und drückte sich mit aller Kraft gegen den Baum, der sich keine Krallenlänge rührte. Auch Wind konnte nichts ausrichten. Der Stamm war zu schwer. Charly sprang auf den Baum und versuchte irgendwie eine Lösung zu finden. Die Rinde der Birke war sehr glitschig, sodass Charly fast abrutschte. Die Birke war noch von dem Blitz verkohlt, die Asche rauchte. Der Rauch könnte das Junge ersticken lassen.
"Hilf mir, Mama!",das Junge guckte durch den Spalt. Es kennt also seine Mutter. Vielleicht ist sie in der Nähe. Charly bemerkte wie das Junge bereits schwächer wurde und die Pfote, die es durch den Spalt gezwängt hatte zurückzog. "Grab!", schrie Wind hysterisch. "Es stirbt."

Charly grub, Wind neben ihm. Die feuchte klebrige Erde sammelte sich zwischennseinen Krallen, aber Charly beachtete es nicht. Er hörte nur seinen eigenen Puls. Für ihn galt in diesem Moment nur Eines. Das Junge!
Wind konnte eine Pfote in das immer größer werdende Loch stecken. Das Junge sah träge durch den Spalt. Charly scharrte wie verrückt.
Wind konnte beide Pfoten durch den Spalt stecken. "Ich kann das Junge nicht erreichen!" Charly sah, wie Wind nach dem grauen Fellbündel langte, es fehlte nurnoch eine Mäuselänge.
"Komm her!" ,flüsterte Charly zu dem Kleinen. Es schob sich mühsam etwas in Winds Richtung. "Du schaffst das!" Wind striff das Fell des Junges. Es waren nur noch ein paar Krallenlängen. Das Junge versuchte noch etwas zu Wind zu kriechen... Schließlich schaffte sie es, das nasse Fellknäuel zu packen. "Hab es!", jubelte Wind triumphierend. Die graue Kätzin versuchte es auf dem Spalt zu ziehen. Charly scharrte noch etwas Erde weg. Schließlich lag das kleine Häufchen Elend vor den beiden Katzen.

Erleichtert atmete Charly durch. Das Junge hatte seine Augen geschlossen und Wind betrachtete es besorgt. Ein Schrei war in der Ferne zu hören. Der Regen wurde etwas sanfter. Plötzlich erschien eine schwarze Kätzin in der Ferne. Sie rief nach jemanden. Wind flüsterte: "Das muss die Mutter sein."

"Ich hole sie.", Charly war aufgesprungen und rannte in Richtung der kleinen schwarzen Kätzin. "Milch! Wo bist du?" ,schrie sie. "Hallo?" Die Kätzin zuckte zusammen und sträubte ihr Fell. "Suchst du dein Junges?", fragte Charly höflich. "Wo ist es?", antwortete die Kätzin mit einem Schimmer Hoffnung in den Augen. Sie musterte Charly misstrauisch. Charly beruhigte sie: "Es ist sicher, komm mit!" Die Kätzin warf ihm noch einen prüfenden Blick zu, gehorchte aber. Charly rannte zurück zu der umgestürzten Birke, und fand da Wind, das Junge stetig leckend, vor.
"Mein armes Junges! Was ist passiert? Ist es tot?" Die schwarze Katze stürzte entsetzt zu dem nassen Fellbündel. "Nein, es atmet!", Wind schnurrte. Dem Himmel sein Dank! Die Schwarze stürzte hektisch zu dem Jungen und begann es weiter zu lecken. "Wir müssen es ins Warme bringen.", miaute Wind sachlich.

"Mein armer Milch!" ,heulte die schwarze Kätzin. Er heißt Milch? Wegen der weißen Pfote villeicht. "Deinem Jungen geht es gut.", miaute Charly und die Kätzin beruigte sich ein wenig. "Bringen wir das Junge in meine Hütte." Wind nickte, packte das Junge am Nackenfell und trug es in Richtung Hütte. "Komm mit, wir werden dein Junges erstmal ins warme Bringen und du kannst dir etwas zu essen nehmen." , schnurrte Charly zu der Kätzin. Sie nickte.

Als Wind, Charly und die Kätzin in dem Fensterloch der Hütte verschwunden waren, hatte es schon aufgehört zu regnen. Das Gewitter war weiter gezogen. Man hörte nurnoch in der Ferne ein Donnergrollen, oder sah einen Lichtblitz über den Himmel zucken.
Wind hatte das graue Junge mit der weißen Pfote auf einen weichen Stein gelegt, und es kam schön langsam wieder zu Bewusstsein. "Willst du eine Maus?" ,fragte Charly die Kätzin und sie nickte. "Ich habe noch nie Maus gegessen. Meine Hausleute geben mir immernur Trockenfutter."

"Du meinst die trockenen Bröckchen, die nach nichts riechen? Solche hab ich mir bei einem Zweibeiner gestohlen, hat aber nicht geschmeckt." Wind schnurrte. "Du bist also ein Hauskätzchen?" ,fragte Charly. "Ja, ich wohne bei Hausleuten. Mein Name ist übrigens Miauli. Jaah, ich weiß ein lächerlicher Name.", miaute Miauli als Wind und Charly sie amüsiert anguckten. "Aber das Kind meiner Hausleute wollte mich so nennen. " Charly sagte: "Ich bin Charly und das ist Wind. Wir sind beide Einzelläufer, oder Streuner wie ihr es bezeichnen würdet." Miauli nickte. "Probier doch jetzt die Maus." ,forderte Charly sie auf und schob ihr die Maus hin. Miauli beugte sich hinunter und nahm einen Bissen. "Köstlich!", schnurrte sie und leckte sich über die Schnauze.

Da rührte sich Milch plötzlich. "Mama!" ,rief er und versuchte zu seiner Mutter zu kriechen. Miauli packte Milch am Nackenfell und schob ihn zu ihrem Bauch. Er begann sofort seelig zu saugen.

Die Sonne stieg den Himmel empor, als Charly die Augen öffnete. Miauli neben ihm schreckte hoch. "Ich muss zurück zu meinen Hausleuten, sonst vermissen sie mich noch. Der kleine Milch jubelte und sprang auf die schlafende Wind. "Wach auf, wir gehen!" ,piepste er. "Wir werden euch bestimmt besuchen kommen. Wir sind euch soviel schuldig.", schnurrte Miauli. Wind leckte Milch einmal über die Schulter, dann brachen Miauli und das Junge auf. "Viel Glück. Und schaut mal vorbei." Charly war glücklich, das Milch es geschafft hatte.
Der Kleine sprang hinter seiner Mutter her und wedelte fröhlich mit dem Schweif.
Dann verschwanden sie im Gras, und nurnoch Miaulis hoch erhobener Schweif war zu sehen, wie er in Schlangenlinien durch das Gras striff.

Charly stand auf einer Lichtung. Ein hoher Stein, ragte in der Mitte der Lichtung in die Höhe. Charly sah sich um. Wo war er? Es kam ihm bekannt vor. War ich hier schon einmal? ,dachte er. Der abgestandene Geruch von Katzen stieg dem goldenen Kater in die Nase. Die Katzen, die hier gelebt hatten mussten schon lange weg sein. Charly sprang auf dem Stein. Die kalte, glatte Fläche, fühlte sich vertraut an. Charly sah sich auf der Lichtung um. Sie war von Büschen und Bäumen umgeben. Ein Weg schlängelte sich zwischen zwei Büschen entlang, der oft gegangen sein worden muss.
Plötzlich spürte Charly, wie er von den Pfoten gerissen wurde. Er fand sich mit ausgestreckten Pfoten auf der Erde liegend wieder. Rauchgeruch stieg ihm in die Nase. Das Panische Geschrei von Katzen lies Charly aufspringen. Die Lichtung stand in Flammen. Katzen rannten wie aufgescheuchte Kaninchen hin und her. Eine Gruppe Katzen rannte aus dem Lager. Plötzlich stupste eine Kätzin Charly an. Er drehte sich zu ihr, und ein Paar sorgenvolle, blaue Augen, sahen ihn an. "Lauf, der Clan braucht dich nicht mehr. Moosfell regelt das!", miaute sie aufgebrachte. Wer ist Moosfell? Warum fühlt es sich an, als bin ich es diesen Katzen schuldig, das ich bleibe. "Geh! Der Clan braucht dich jetzt mehr den je. Und zwar lebend. Lauf zum Zweibeinerort, ich kenne da eine Kätzin namens Regen. Sag ihr das Streifenglanz dich schickt. Sie wird dich wohin bringen wo du sicher bist! Keine Widerrede!" Charly wollte den Mund öffnen, um etwas zu sagen, aber in den Moment knallte ein brennender Ast direkt neben die zwei Katzen. Streifenglanz warf ihm einen verzweifelten, flehenden Blick zu, und Charly machte auf dem Absatz kehrt, und rannte quer über die Lichtung. Er sprang auf einen Stein, und warf sich über die brennenden Büsche. Als er einen Blick zurück ins Lager warf, fühlte er sich, als würde er diese Katzen schrecklich verraten.

WarriorCats - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt