Goldstern trabte den Hang zum Lager hinauf. Charly war Vergangenheit, er hieß nun Goldstern. Er konnte sich mit diesem Namen nicht anfreunden. Und außerdem, wie sollte er seinen Clan beibringen, das er nun offiziell Anführer war, neun Leben hatte, und Goldstern hieß? Er sah Schnurr beim Eingang Wache halten. Als er an ihm vorbeiging rief er: "Hallo Goldstern!" Er erstarrte. erstarrte. Wie hatte Schnurr ihn gerade genannt? "H.. Hallo Schnurr.." Goldstern tappte weiter. Warum hatte Schnurr ihn so genannt? Hatte er etwa gelauscht? Im Lager wachte alles gerade auf. Die zwei Jungen steckten den Kopf aus der Kinder stube und Samtpfote tappte zum Beuteloch. Rabe streckte sich auf ihrem Felsen. Sie sah zerzaust und müde aus. Milch schaute aus der Schlafhöhle. "Hallo Goldstern", rief Wind, als er an ihr vorbeiging. "Wie hast du mich gerade genannt?", fragte er nach. Wind grinste. "Oh, Goldstern ist zurück!", rief Felix, als er aus der Schlafhöhle getappt kam. Goldstern wurde schlecht. Warum wusste sein Clan davon? Hatten sie alle spioniert? Eine andere Erklärung gab es dafür nicht. Maunz trabte ebenfalls zum Bauteloch, um eine fette Taube zu wählen. Beute wie diese wurde immer rarer. "Goldschtwern! Wie geht esch dir?", nuschelte er.
"Warum nennt ihr mich alle Goldstern? Woher wisst ihr..."
"Äh... Diese komischen durchsichtigen Katzen haben es uns erzählt...", miaute Sina schüchtern. Na klar! Der Sternenclan! Ihm wurde alles klar. Wind schnurrte: "Herzlichen Glückwunsch!"
Milchpfote rief: "GOLDSTERN, GOLDSTERN!" Der Clan stimmte mit ein: "GOLDSTERN, GOLDSTERN!" Ihm wurde heiß unterm Pelz. Er hatte Angst, das er das nicht konnte. Den Clan leiten. "Äh...",maunzte er. "Danke."
Wind ging zu ihm und rieb ihre Wange an seiner. "Gut gemacht Charly... Ich meine Goldstern." Er schnurrte. Die Katzen würden sich an seinen neuen Namen gewöhnen müssen, aber am meisten er selbst.Eine Patrouille aus Stern, Milch und Maunz verließ das Lager. "Wir helfen Maunz Kräuter zu finden!", schnurrte Milch über die Lichtung zu Goldstern. Er wollte nicht herumsitzen und nicht tun, also ging er zu Samtpfote in die Kinderstube. Spitzmausjunges hatte bereits seine Augen geöffnet und bei Regenjunges sollte es auch bald so weit sein. "Hallo, Regenjunges hallo Spitzmausjunges!", maunzte er. Spitzausjunges kroch auf Goldstern und und biss ihn leicht in die Pfote. Er schnurrte. Samtpfote kam mit strengem Blick auf Spitzmausjunges zugerannt und befreite Goldstern von ihrem Sohn. "Böser Spitzmausjunge! Du darfst deinen Anführer nicht beißen!" Sie setzte die Jungen zurück ins Nest und atmete tief durch. "Die Jungen werden anstrengend. Herzlichen Glückwunsch übrigens." Sie leckte sich ein paar Mal über die Schulter und fuhr fort. "Ähm... Stimmt es, das du jetzt neunmal sterben kannst?", fragte sie mit großen Augen. Sie hatte sich zu den Jungen gesetzt die unter ihren Bauch krochen. Unsicherheit breitete sich in Goldsterns Herzen aus. "Ich denke schon", maunzte er. "Aber ich möchste es nicht ausprobieren." Samtpfote leckte den Kleinen über den Pelz. "Es muss schrecklich sein, neunmal sterben zu müssen." Tausend Nadeln durchbohrten Gildsterns Herz. Daran hatte er noch nicht gedacht. Er muss neunmal sterben. Er atmete tief durch. Warscheinlich sollte er sich mit etwas jagen ablenken. "Ich muss jetzt wohl gehen, die Pflicht ruft. Nimm dir etwas vom Frischbeutehaufen", rief er und Samtpfote nickte. "Viel Glück, Goldstern." Er sprang aus den Bau und fetzte über die Lichtung.
Der Wald hatte sich in den letzten Sonnenaufgängen stark verändert. Die Blätter hatten sich verfärbt und es war allgemein kälter geworden. Goldstern lief durch den Birkenwald und schnurstracks auf den Zweibeinerort zu. Die Blätter knirschten ein wenig unter seinen Füßen. Er hochte auf. Ein Rotkehlchen hatte sich auf die Birke über ihn gesetzt.
Goldstern fixierte es und wollte losspringen, als er wütendes Gefauche unten auf den Hügel heraufwehen hörten. Ein Kralle aus Panik packte den Kater. Er drehte sich um und suchte mit seinen Augen das Gebüsch unterhalb des Hügels ab. Wer war da unten? Goldsterns Herz klopte heftig und er stellte die Ohren auf um angestrengt zu horchen. Der Vogel war mittlerweile über alle Berge. Da hörte er einen allzubekannten Faucher: Da unten war Milch!
Goldstern dachte nicht mehr nach und sprang los. Er duckte sich hinter ein Gebüsch und steckte den Kopf hindurch. Stern, Milch und Maunz standen zwei Katzen vom Zweibeinerort gegenüber! Eine alte Kätzin kauerte hinter Goldsterns Katzen und wimmerte leise. Blut rann über ihr Gesicht. Die Katzen fauchte und fuhren die Krallen aus. "Waldkatzen!" Maunz riss die Augen auf und Stern fauchte wütend. Der eine Kater lachte hämisch: " Sieh sie dir an Krötenauge. Wie sie sich aufspielen." Eine Flamme loderte in Goldstern auf und kroch hoch in seine Schnauze und die Spitzen seiner Ohren. "Ich weiß wer ihr seid!", kreischte Milch und schoss zwischen Stern beinen hervor. Krötenauge stellte sich auf und sprang mit voller Wucht gegen Milch, der mit entsetztem Blick weggeschleudert wurde. Goldstern reagierte innerhalb von Sekunden und fetzte aus dem Gebüsch hervor. Mit den Pfoten zielte er auf den Kopf von Krötenauge riss ihn von den Beinen. "Goldstern!",keuchte Milch auf, als dieser zu Boden zu Boden gedrückt wurde. Doch das Gewicht verschwand in Sekundenschnelle wieder von seinen Schultern, und eine Kugel aus Stern und den anderen Zweibeinerortkater rollte von ihm weg. Goldstern riss, bevor dieser reagieren konnte, Krötenauge die Flanke auf und sprang dann blitzschnell weg. "Kommt, schnell!" Er packte Milch an dem Nackenfell und sprintete den Hügel hoch. Stern sah auf und lies den zweiten verletzten Kater liegen. Er packte die alte, fremde Kätzin und rann Goldstern nach. Die beiden fetzten so schnell sie konnten den Hügel entlang, Milch strampelte und sein Gewicht verlangsamte Goldstern extrem, jedoch war Stern noch langsamer. Die alte, dürre Kätzin war zwar bestimmt leichter als Milch, jedoch war Stern am Bein verletzt und konnte nicht so schnell rennen. "Sie kommen uns nach!", keuchte Stern von hinten. Schneller! Goldsterns Muskeln waren zum zerreißen gespannt, doch er legte noch einen Zahn zu. Sie rannten durch den Birkenwald, als Goldstern Pfoten nachgaben. "Sind sie weg?", keuchte er mit angsterfülltem Blick. Stern kam in die Senke und legte die Kätzin ab, die an der Stelle, wo Stern sie gepackt hatte, blutete. Eine weitere Welle von Adrenalin durchfuhr Goldstern. "Wo ist Maunz?" Stern stellte kurz die Haare auf, legte sie aber sofort wieder. "Ich hab ihm gesagt er soll sich verstecken. Bestimmt kommt er bald nach." Goldstern fühlte sich unwohl. Was wenn sie Maunz fanden? Jetzt fiel sein Blick auf die erschöpfte, hellbraune Kätzin. "Wer ist sie?" Stern schüttelte den Kopf. "Keine Ahnung. Wir haben sie gefunden, als die Katzen sie gerade angriffen. Eine unschuldige Katze angreifen! Goldstern schüttelte sich vor Entsetzten den Pelz."Kannst du gehen?", fragte er stattdessen und die Alte stemmte sich tapfer auf. "Aber sicher", krächtzte sie.Als Katzen die Katzen im Lager ankamen, eilte Wind ihnen besorgt entgegen. "Goldstern! Was ist passiert?" Er schmiegte sich an ihren warmen, weichen Kopf. "Wir wurden angegriffen. Besser gesagt wurde sie hier angegriffen." Er nickte zu der hellbraunen Kätzin mit den großen, kantigen, braunen Flecken. "Wie entsetztlich!", rief sie und eilte zu der Kätzin, um ihr besorgt den Kopf zu lecken. "Wie heißt du denn?"
"Mein Name ist Schildkrötenpanzer."
DU LIEST GERADE
WarriorCats - Die Bestimmung
Fanfiction»Es ist deine Bestimmung. Und nicht einmal der SternenClan kann verhindern was kommen muss.« Der junge Kater Charly lebt als Streuner in einer verlassenen Zweibeinerhütte auf einer Wiese. Doch eines Tages erfährt er seine wahre Bestimmung. Er soll...