Die Karte, die ihr im Hirachiekapitel findet, ist von Funkenpfote. Sehr schöne Zeichnung, danke :)
Charly hatte zwar mittlerweile gelernt, dass man Warnungen vom SternenClan ernst nehmen sollte. Jeden Tag war er auf der Hut. Er hatte Wach-Patrouillen aufstellen lassen und hatte ständig Ausschau gehalten. Er hatte vermutet, dass die Gefahr von den zwei Katzen, die ihn fast getötet hätten ausging, aber dieser Verdacht bestätigte sich nicht.
Es regnete. Ein dunkler Fleck hatte sich auf dem Holz unter dem Fensterloch gebildet, wo die kühle Nässe hereinkam. Eine Jagdpatrouille, die aus Stern, Schnurr und Wind bestand hatten gerade die Hütte betreten und schüttelten sich die Nässe aus den Pelzen.
"Brr...", Wind zitterte . Schnurr warf seine Beute auf den Beutehaufen und begann sich dann den Regen aus dem Pelz zu lecken. Charly stand auf. Seine Gelenke schmerzten vom langem Liegen. Der Donner krachte in der Ferne. Es würde wohl ein Sommergewitter geben. Stern begab sich sofort nach oben zu Samtpfote. Wind ließ sich neben Charly plumpsen. "Hallo Wind. Wie war die Jagd?" "Ganz gut. Leider hatte sich die meiste Beute bei diesem Regen versteckt." ,miaute sie genervt. Schnurr hatte sich gerade mit zwei Wühlern und einer Maus zu ihnen gesellt. "Wollt ihr was?", fragte er. Mit einem Nicken nahm sich Charly die Maus. Schnurr schnurrte. Das Prasseln des Regens hatte eine beruhigende Wirkung auf Charly. Noch ein Donner, darauf ein Blitz. Das Gewitter kam langsam näher. "Ich halte es für keine gute Idee jetzt noch rauszugehen..", schnurrte er amüsiert.
"Nein danke...", miaute Wind.
Der Wind heulte und die Hütte wackelte. Da kam Samtpfote herunter. "Oben tropft der Regen herein. Und die Hütte wackelt." ,meldete sie. Charly schaute sie an. Es war nichts Ungewöhnliches, dass durch die Ritzen des Daches Wasser kam. Er machte sich deshalb keine Gedanken. Genau in diesem Moment wurde die Hütte durch einen grellen Lichtblitz erhellt. Das Leuchten tauchte die Gesichter der Katzen in gespenstische Schatten. Charly bekam eine Gänsehaut. Unheimlich, fand er. Der Donner krachte. Extremst laut krachte er. Das Gewitter war nun direkt über ihnen. Nun kamen auch Maunz und Stern herunter. Maunz miaute beunruhigt: "Wir müssen hier heraus, Charly!" "Um uns zu Erkälten? Niemals!" Draussen war es sicher gefährlicher. Doch dann ging ihm Streifenglanz' Warnung ein. Villeicht meinte sie, nur die Hütte zu verlassen? Genau im richtigen Moment? Aber warum nur... Charlys Frage wurde wenige Sekunden später beantwortet. Ein ohrenbetäubendes Krachen erfüllte die feuchte Luft. Das Holz splitterte und die Balken zersprangen in tausend Teile. Grauen erfüllte Charly. Er hatte die Katzen nicht hinaus gebracht. Er hätte sie sofort woanders hinbringen sollen. Winds Stimme drang an sein Ohr. Sie hörte sich so an wie wenn sie Fuchslängen entfernt wäre. Kein Muskel in Charlys Körper rührte sich. So musste sich Milch gefühlt haben. "Komm, beim Himmel!" Schnurr packte Charly am Nackenfell. Ein Balken viel direkt auf die Stelle, an der Charly gestanden hatte. Die Hütte wurde zerbröselt wie ein morscher Stock von dem kräftigen Gebiss eines Hundes.
Durch Schnurrs spitze Zähne wurde Charly in die Wirklichkeit gerissen. Sein Körper gehorchte ihm wieder. Wo war der Weg nach draußen? Das Fensterloch war nicht mehr zu sehen. Die Balken und Bretter knarzten. Wo waren die Anderen? Schon draußen? Charly konnte Schnurrs Herzschlag hören. Oder war es sein Eigener? Ein weiteres Brett fiel. Alles lag unter Trümmern. Charly sah ein Loch, aus dem Helligkeit drang. "Hier lang!", miaute er heiser zu Schnurr.
Es war ein Wunder, dass die Beiden noch nicht durch ein Brett getroffen worden waren. Charly war sich sicher, dass der SternenClan ihn beschützt hatte. Er konnte die Balken nicht steuern, aber er hatte dafür gesorgt, das Charly an der richtigen Stelle stand. Der Kater verdrang diesen absurden Gedanken aus seinem Kopf. Die Geisterkatzen wussten nicht alles und konnten nichts verhindern. Er sprang durch die Lücke ins Freie, hinter ihm Schnurr. Wie wenn es genau geplant gewesen wäre, brach die Hütte in dem Moment als Schnurr seine Schwanzspitze aus dem Loch zog entgültig zusammen. Charly drehte sich um. Sein Verdacht hatte sich bestätigt. Die große Tanne neben der Hütte war auf die Unterkunft der Katzen gekracht. Nur einige kahle Hölzer ragten wie Knochen in die Höhe. Die Hütte war von dem Baum zerquetscht worden wie ein Insekt. Samtpfote hatte sich ängstlich an Stern geschmiegt und Maunz murmelte geistesabwesend vor sich hin. Seine Augen waren auf einen unsichtbaren Punkt in der Ferne gerichtet. Distel in Fell leckte eine Wunde an Winds Schulter. "Wo gehen wir jetzt hin?", fragte Samtpfote. Wind nickte zu einem Gebüsch. Dort warten wir erstmal den Regen ab. Charly war froh, dass sie die Führung übernommen hatte. Er hatte jetzt einfach keinen Nerv dafür.In dem Gebüsch war es zwar nass, aber als sich die Katzen zusammenkuschelten wurde es sofort angenehmer. Der Schock unter den Katzen jedoch blieb. Sie waren jetzt so etwas wie ein Junges ohne Mutter, das alleingelassen worden war. Wo sollten sie hin? Deprimiert legte Charly seine Schnauze auf die Pfoten. Das Gewitter war weitergezogen und der Regen hatte nachgelassen. "Sehen wir uns mal bei der Hütte um?" ,schlug Wind mit zittriger Stimme vor. Charly nickte.
Gespenstisch gerade zeigten zwei Holzmasten aus dem Schutthaufen aus Brettern und Stein. Es war nicht mehr zu erkennen, dass dies mal eine Unterkunft für Katzen war. Die Tanne streckte sich über den Haufen, die gigantische Wurzel ragte kahl aus dem Boden, einige Würzelchen waren noch mit der Erde verankert. "Mäusedreck!", murmelte Stern. Samtpfote schmiegte sich an ihm und miaute: "Wo sollen nur meine armen Jungen leben?" Charly plagte das schlechte Gewissen. Er hatte nicht rechtzeitig auf die Warnung reagiert. Was wenn seinetwegen jemand gestorben wäre? Und wo sollte der Clan jetzt hin? Wieder bei den Zweibeinern leben? Als Streuner? Sollten sie wieder getrennt werden? Schnurrs aufgeregtes Schwanzwedeln riss ihn aus seinem Gedanken. Er tuschelte angeregt mit Distel in Fell und Maunz. "Was ist los?", fragt er verwundert. "Schnurr hat uns eben einen Vorschlag gemacht wo wir jetzt hinkönnen!", sagte Distel in Fell mit glitzernden Augen. Schnurr reckte den Kopf. "Es gibt in den Bergen einen Kessel den man durch eine Höhle betreten kann. Dort wachsen Bäume und es ist prima geschützt." Samtpfote knurrte ungläubig: "Ich soll meine armen Jungen in die Berge schicken? Wir sollen im Freien leben?" Stern stellte sich zustimmend neben sie.
"Nein nein!", setzte Schnurr an. "Es ist bicht direkt in den Bergen sondern am Fuß. Außerdem könnten wir in die kleinen Höhlen einziehen!" Charly hatte sich gesetzt und interessiert zugehört. War dieser Ort wirklich für Katzen geeignet? Wind nickte ihm zu. Charly erhob sich und sprach: " Ich bin dafür, dass wir uns die Höhle einmal ansehen." Er überhörte Schnurrs 'Es ist keine richtige Höhle' gewissenhaft und ignorierte Samtpfotes verunsichtes Murmeln.
Die meisten Katzen miauten zustimmend.Einen Tag später waren Charly und seine Clangefährten auf dem Weg in das neue Zuhause. Sie hatten die Nacht unter dem Busch verbracht. Die Katzen hatten den kleinen Birkenwald schon hinter sich gelassen und steuerten nun richtung Berge an. Charlys Sinne hatten sich auf ein Eichhörnchen gerichtet, welches unter einer Weide saß. Es schien die Katzen nicht bemerkt zu haben. Charly pirschte sich an. Er stieß sich mit den Hinterpfoten ab und bracht dem Eichhörnchen das Genick. Zufrieden tappte er mit der Beute zu den anderen zurück. Es wurde steiler. "Wir sind fast da!",rief Schnurr von vorne. Ein riesiges Loch hatte sich vor den Katzen aufgetan. Schnurr war hineingegangen, aber Maunz fauchte: "Da bringen mich keine zehn Hunde rein!" Wind verdrehte die Augen. "Komm jetzt!" Sie stupste ihn an. Charly betrat die Höhle. Die Luft schmeckte feucht und nach Moos. Ein Lichtstrahl tat sich am Ende des Tunnels auf. Blinzelnd trat Charly in die Helligkeit. "Willkommen in der Baumhöhle!", miaute Schnurr.
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WarriorCats - Die Bestimmung
Fanfiction»Es ist deine Bestimmung. Und nicht einmal der SternenClan kann verhindern was kommen muss.« Der junge Kater Charly lebt als Streuner in einer verlassenen Zweibeinerhütte auf einer Wiese. Doch eines Tages erfährt er seine wahre Bestimmung. Er soll...