Tut mir leid, das ich lange nicht geupdatet habe. Ich hatte wohl einfach keine Motivation dafür. Dieses Kapitel ist jedenfalls an Flockenherz gewidmet.
"Nicht schlecht! Halt deinen Schwanz gerader!",wies Charly Milch an. Das kleine Nadelbaumwäldchen am Bergsee war perfekt für Milchs erstes Jagdtraining. Der kleine Kater hatte sich in Jagdstellung geduckt und kauerte geduldig da, bis Charly im neue Anweisungen gab. Er bemüht sich wirklich sehr, jagen zu lernen. "Ja, genau so! Jetzt versuch mal ganz sanft nach vorne zu schleichen und bleib dabei geduckt." Milch setzte langsam eine Pfote vor die andere, richtete seinen Blick auf ein Blatt, und stellte seinen Schwanz konzentriert in die Höhe. "Nein, mach deinen Schwanz nicht so hoch, sonst streifst du noch etwas und das scheucht die Beute auf!",kommentierte Charly und Milch senkte augenblicklich seinen Schweif. "Und verlagere dein Gewicht mehr nach Rechts. Ja, genau so. Und jetzt stößt du dich ab und zielst auf das Blatt." Milch sprang, streckte die Pfoten aus, knickte beim Aufprall mit den Vorderpfoten um und landete auf seiner Flanke. Er schüttelte sich und guckte enttäuscht. "Macht nichts, mit ein bisschen Übung wird das schon!", maunzte Charly und packte Milch am Nackenfell um den Kleinen hochzuhelfen. Sofort war er wieder auf den Beinen und probierte es erneut. Diesmal schnappte der graue Schüler das Blatt und begrub es unter seinen Pfoten. "Nicht schlecht!", schnurrte Charly. "Versuch es nocheinmal!" Milchs Jagdkauern wurde mit jedem Versuch besser. Plötzlich stieg Charly ein Geruch in die Nase. Er öffnete das Maul. Kaninchen! Charly rief: "Bleib hier und rühr dich nicht vom Fleck!" Er hoffte, dass Milch gehorchte. Flink wie ein Wiesel sprang Charly in Richtung des Geruches, bis er das hellbraune Fell des Tieres sah. Er schlich sich an, als er nurnoch ein paar Meter entfernt war, sprang er auf das Kaninchen los. Es erblickte in und ergriff dir Flucht. Für einige Herzschläge gab es nur den goldenen Kater und die Beute. Er rannte so schnell er konnte und sprang. Das Kaninchen wehrte sich, aber mit den Biss in die Kehle erschlaffte es. Zufrieden tappte Charly zurück. Milch war verschwunden. Wo war der Kater? Charlys Herz klopfte. Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen!, dachte Charly und sein Herz wurde schwer. Hatte Miauli ihn nur abgegeben das er erstrecht stirbt? Nein, er muss schon irgendwo sein. Warscheinlich fand er es aufregend, im Wald zu streunen. Im Gebüsch raschelte es. Charly sank in eine Kampfstellung, das Nackenhaar gesträubt. Doch durch die Blätter brach Milchs weißer Kopf, und zu seiner Überraschung hilt er einen Spatz in seinem Maul. Den Kopf hoch gereckt, legte er die Beute vor Charly. "Den hab ich ganz alleine gefangen!", prahlte er. Stolz überkam Charly. Sein Schüler hatte schon bei seinem ersten Training etwas gefangen! "Das hast du sehr, sehr gut gemacht! Aber versprich mir, nicht noch einmal einfach so wegzurennen. Und jetzt komm, lass uns unsere Fänge ins Lager bringen!"
Am Lagereingang unterhielt sich Schnurr mit Rabe. Letztere lies ihren Blick immerwieder um sich schweifen, als würde sie von jemandem verfolgt. Milch trug seinen Spatz sofort zu Samtpfote. "Schau, was ich gefangen hab! Willst du ihn haben?" Sampfote leckte ihm übers Gesicht und schnurrte: "Danke, ich hab gerade gegessen. Villeicht will Maunz ihn ja?" Charly wandte sich schnurrend ab, als Milch mit erhobenen Schwanz zu Maunz rannte. Er war stolz, dass der Kleine so einen guten Jagdinstinkt besaß. "Wo ist denn Wind?" ,fragte er Distel in Fell, die gerade an ihm vorbeiging. "Sie ist an der Klippe über dem Lager mit Stern. Sie suchen nach Moos. Samtpfote will für sich und die Jungen eine eigene Höhle einrichten. Sie meint, sie stören in der Schlafhöhle nur", antwortete Distel in Fell und ging mit einem Nicken weiter. Ich muss trotz allem Samtpfote zustimmen. Wenn ein paar Jungen im Schlafbau liegen, werden wir wohl wenig Ruhe haben.
Charly konnte nicht schlafen. Winds und Sterns Körper senkten und hoben sich neben ihm, und das Atmen der schlafenden Katzen beruhigte Charly nur wenig. Ich habe einen Clan aufgebaut. Die steinernen Wände der Höhle glänzten im Mondlicht. Maunzs Augen starrten ihn durch die Dunkelheit an. Für Charly war klar, dass Maunz seinen Platz im Clan gefunden hatte. Er war für die kranken Katzen zuständig. Weiteres Jagdtraining wäre an Maunz nur verschwendet worden. Maunz' Herz hämmerte und sein Blick huschte hin und her. "Ich spüre jemanden kommen, Charly!",miaute er mit gesenkter Stimme. Charly merkte zwar die Unruhe der Nacht, doch das jemand kam, konnte er sich nicht vorstellen. Wer sollte auch kommen. Jede Katze, ausgenommen Rabe, schlief in der Schlafhöhle. Und Rabe lag auf einem geschützten Vorsprung, drei Fuchslängen über dem Boden, an der Felswand. Wer sollte also kommen. Charly stieg ein merkwürdiger Geruch in die Nase. Er roch nach einem Gemisch aus Regen und Wind. Es war eine spezielle Mischung. Es roch nach... Sternenlicht... Als Charly dies dachte fuhr ein Windhauch durch sein Fell. Wo kommt der Wind her. Maunz atmete schnell. Da sah Charly es. Eine silbern getiegerte Kätzin war in den Schlafbau getreten. Maunz und Charly starrten sie an, doch ihr Gesicht blieb freundlich. Die anderen Katzen schliefen weiter. Träume ich? "Seid gegrüßt. Mein Name ist Ginsterblüte. Ich komme vom SternenClan." Maunz erschrack und Charly entspannte sich. Klar, Maunz hatte noch nie eine SternenClan Katze gesehen. "Ich habe den Auftrag, euch etwas zu zeigen. Kommt mit." Mit diesem Worten war die Kätzin aus der Schlafhöhle verschwunden. "Sollen wir ihr trauen?", fragte Maunz. Charly stand auf. "Ja. Ich traue jeder SternenClan Katze die ich sehe. Der SternenClan hat mich bis hierher gebracht. Er hat mir in meiner Bestimmung geholfen." Mit diesen Worten glitt Charly aus dem Bau. Ginsterblüte wartete auf der Lichtung, als sie Charly sah sprang sie durch den Lagerausgang. Maunz kam keuchend nach. Die SternenClan Katze führte sie, ohne etwas zu sagen vorbei an den Bergsee, durch die felsige Landschaft. "Ist es noch weit?", keuchte Maunz. Sein Bauch machte ihm zu schaffen, auch wenn er, seit er bei den Clankatzen lebte ziemlich abgenommen hatte. Ginsterblüte antwortete nicht, sie schnippte nur mit den Ohren. Die Geisterkatze führte sie an den Bergen vorbei in einen Nadelwald. Der Boden war weich in dem Wald. Die Kätzin führte sie an einem Fluss. "Kommt mir nach. Euch wird nichts passieren." Sie sprang zu Charlys Schrecken in das wilde Gewässer. Ihr Silberpelz verschwamm und wurde von den Fluten weggespült. Maunz sah Charly entgeistert an: "Das tust du jetzt aber nicht, oder?" Charly antwortete nicht. Ich muss es tun. Ich muss Ginsterblüte vertrauen. Charly nahm seinen ganzen Mut zusammen und sprang in den Fluss. Er tauchte in das kalte Wasser ein, in seinem Ohren dröhnte das gedämpfte Rauschen des Wassers. Die Luftblasen, die Charly beim Eintauchen durch die Wassoberfläche erzeugt hatten stiegen auf. Das Flussbett zog an dem golden Kater vorbei, und die Strömung zog an seinen Pelz. Charly stiess sich vom Bachbett ab und sein Kopf durchbrach die Wasseroberfläche. Ein bisschen weiter entfernt sah er Maunz strampeln. Ich habe Maunz' Mut unterschätzt. Eine grosse Öffnung tat sich vor Charly auf, der Fluss führte direkt hinein. Charly und Maunz wurden in die Dunkelheit gespült, durch das Loch, das aussah wie die aufgerissene Schnauze einer Katze. Der Fluss wurde langsamer, bis er schließlich so seicht wurde, das Charly und der nasse Maunz aus dem Wasser stiegen konnten. Am Ufer wartete Ginsterblüte, den Schwanz ordentlich um die Pfoten geringelt. "Diese Nässe bekomme ich einen Mond lang nicht aus meinem Pelz", meckerte der braune Kater und schüttelte sich. Charly blickte auf, und er sah eine riesige Öffnung. Lianen hängten von der Decke und verdeckten den Eingang. Hinter der Öffnung drang goldenes Licht hervor. "Was ist das?", Charlys Stimme hallte merkwürdig. "Das Tor der drei Welten. Die Verbindung von der echten Welt zum SternenClan und zurück." Maunz riss die Augen auf. "Ihr könnt zurück?" Ginsterblüte sah ihn geduldig an: "Nur in besonderen Fällen wie diesen und mit Erlaubniss des SternenClans." "Aber warum drei Welten?",fragte Charly stirnrunzelnd. Ginsterblüte schüttelte den Kopf: "Ich hatte gehofft, das ihr diese Frage nicht stellen würdet. Es gibt eine dritte Welt. Das Reich, indem die Katzen hinkommen, die keine guten Absichten haben, jene, die aus purer Machtgier töten und quälen. Den Wald der Finsternis. Wer das Tor mit bösen Gedanken durchschreitet, betritt nicht den SternenClan, sondern diesen dunklen Teil der Toten. Denkt also niemals an etwas Schlimmes, wenn ihr das Tor durchschreitet." Ginsterblütes Blick war ernst. "Aber jetzt lasst uns gehen. Kommt." Der Pelz der drei Katzen wurde in goldenes Licht getaucht, als die Drei das Tor durchschritten. Sie fanden sich auf einer Wiese wieder. Die Sonne schien, und Katzen tollten darauf herum. "Willkommen beim SternenClan."
DU LIEST GERADE
WarriorCats - Die Bestimmung
Fanfiction»Es ist deine Bestimmung. Und nicht einmal der SternenClan kann verhindern was kommen muss.« Der junge Kater Charly lebt als Streuner in einer verlassenen Zweibeinerhütte auf einer Wiese. Doch eines Tages erfährt er seine wahre Bestimmung. Er soll...