Die Widmung geht nochmal an annathalli04 ;) Vielen Dank für deine Unterstützung.
"Nein!" Milchs Schrei ließ Charlys Blut noch mehr gefrieren als der Anblick, der vor ihm lag. Eine kleine Patrouille aus Felix, Milch und ihm war zum Zweibeinerort gelaufen, um nach Milchs Mutter zu suchen. Mit Erfolg.
"Miauli! Nein!" Milch versuchte zu seiner reglos am Boden liegenden Mutter zu laufen, doch er wurde von Felix zurückgehalten. Milchs Mutter lag blutverschmiert und kalt auf einem Donnerweg, neben ihr standen der grausame, graue Kater, der Charly angegriffen hatte, und ein fremder, Roter. Es war eindeutig, wer Miauli das angetan hatte. "Lass es Milch, sie sind zu stark für dich!", maunzte Felix leise. "Er hat recht.", stimmte Charly ihm zu. Seine Stimme zitterte, und die zwei Mörder sahen ihn herausfordernd an. Milch schrie: "Ihr habt meine Mutter ungebracht! Das werdet ihr büßen! Warum habt ihr das getan? Ich hasse euch!" Charly drückte sich leicht an Milch, nicht nur um ihn zu beruhigen, sondern auch um sein eigenes Zittern zu unterdrücken. Miauli ist tot. Und der Rote scheint der Freund von meinem Angreifer zu sein. Gibt es mehr von denen?
"Sie war ein kleines, dreckiges Hauskätzchen, das es nicht verdient hatte, zu Leben!", fauchte der Rote. "Du kannst froh sein, dass sie tot ist, sie wäre nur eine Schande für dich gewesen!" Wut baute sich in Charly auf, und er spürte das Verlangen, sich auf den roten Kater zu stürzen und ihm die Organe aus dem Leib zu reissen. Milchs Körper bebte neben ihm. "Ich hasse dich, du erbärmliches Miststück! Leg dich mit Katern in deiner Grösse an, Flohpelz!",schrie er.
"An deiner Stelle würde ich nicht so mit Fauch reden, wenn du nicht genauso wie das Hauskätzchen enden willst!", fauchte der Graue zurück, doch Fauch maunzte nur ruhig: "Er ist jung und töricht, mir macht dieses Insekt nichts aus." Ganz ruhig, Charly. Ganz ruhig. Milch riss sich von Charly los und sprang auf Fauch zu, welcher sich angriffslustig duckte. Der kleine, graue Kater flog über ihn hinweg und riss mit den Krallen an Fauchs Ohr, welcher überrascht aufjaulte. Charly war in zwei Herzschlägen auf Fauch, welcher gerade seinen Schüler angreifen wollte, während Felix blitzschnell Milch am Nackenfell packte und aus dem Schlachtfeld zog. "Achtung, hinter dir, Charly!", fauchte Felix, und rammte den langhaarigen, grauen Kater, der sich gerade an Charly anschleichen wollte. Fauch hatte sich umgedreht und wollte Charly an die Kehle gehen, doch er war schneller. Geschickt platzierte er drei Hiebe in Fauchs Gesicht, doch der rote Kater schleuderte ihn mühelos weg, und Charly fiel auf den harten, schwarzen Boden des Donnerwegs. Schmerzerfüllt fauchend, sprang er auf und duckte sich kampfbereit. Fauch sprang auf ihn zu und erwischte ihn an der Schulter, Charly rollte sich ab und schlug mit den Hinterpfoten nach Fauch aus, welcher brutal zur Seite geschleudert wurde. "Charly! Hilf mir!"
Felix lag verdreht unter dem grauen Kater, sofort war Charly an seiner Seite und schleuderte ihn von Felix hinunter. Er sprang mit einem Satz auf den Grauen und verbiss sich in seiner Kehle. Er zitterte und bäumte sich unter ihm auf, doch Charly ließ nicht locker, bis der Körper unter ihm aufhörte, sich zu bewegen und erschlaffte. Der Goldene bewegte sich von ihm hinunter und sah schwer atmend auf den reglosen Kater. Milch hatte aus der Ferne zugesehen, in seinen Augen herrschte kalte Leere. Fauch schrie entsetzt und stürzte zu dem Toten. "Nein! Fetz! Wach auf!" Charly ging ein paar Schritte zurück, er ließ Fauch seinem Freund die letzte Ehre erweisen. Felix hatte das Spektakel ebenfalls entsetzt betrachtet. "Musstest du ihn umbringen?"
Charly sagte nichts auf Felix' Frage. Er war jetzt ein Mörder. Die Tatsache, das Fetz ebenfalls ein Mörder war, änderte daran nichts. Milch hatte Miauli von dem Donnerweg geschleppt und leckte sanft und traurig ihren Pelz. Fauch fauchte: "Glaubt ja nicht, wir sind besiegt. Wir werden kommen und euch vernichten, und danach wird keiner von euch übrig bleiben." Mit diesen Worten packte er seinen toten Freund am Nackenfell und schleppte ihn den Donnerweg entlang zwischen ein paar Zweibeinerbaue. Charly lief ein Schaudern ûber den Rücken. Wir? Es gibt also noch mehr.
Felix saß mittlerweile neben Milch und leckte ihm tröstend über die Ohren. Charly tappte zu ihnen und berührte Miauli mit dem Kopf. "Seht!",sagte er und deutete auf ihre Krallen, zwischen denen sich rote Fellbüschel befanden. "Fetz war unschuldig. Fauch hat Miauli umgebracht.", warf Charly ein. Das schlechte Gewissen plagte ihn.
"Muss nicht sein, ich bin sicher das er nicht ganz unbeteiligt war.", flüsterte Felix. Milch Schnauze war tief in Miaulis Fell vergraben und er murmelte: "Ich schwöre, egal wer dich getötet hat, ich werde dich rächen. Warum bist du nicht mit uns in den Clan gekommen? Dann würdest du jetzt hier nicht liegen."
Charly fühlte mit dem kleinen Kater mit. "Ich schlage vor, wir übergeben sie den Zweibeiner, dem sie gehörte. Sie haben ein Recht darauf, zu erfahren was mit ihr passiert ist und sie werden sie ordentlich begraben.", maunzte er. Milch nickte, löste sich von seiner Mutter und stand auf. "Ich zeige euch den Weg." Er tappte los.Felix legte die tote Kätzin vor dem Eingang der Zweibeiner. "Sie war eine wundervolle Kätzin.", flüsterte Charly und legte den Schwanz auf Milch. "Zeit sich zu verabschieden."
Alle drei Katzen hockten sich im Kreis um die Kätzin und legten die Schnauze auf ihren Körper. Wenige Herzschläge verharrten sie so, dann lösten sie sich und blickten sie an. "Wiedersehen, Mutter." Milch neigte den Kopf, drehte sich um und sprang über den Zaun. Charly und Felix warfen sich einen bedauernden Blick zu und sprangen nach.
Charly spürte erst jetzt seine Kampfwunden, auch Felix schien es nicht so gut zu gehen, aber am meisten Schaden hatte Milch erlitten, in dem seine Mutter gestorben war.
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WarriorCats - Die Bestimmung
Fanfiction»Es ist deine Bestimmung. Und nicht einmal der SternenClan kann verhindern was kommen muss.« Der junge Kater Charly lebt als Streuner in einer verlassenen Zweibeinerhütte auf einer Wiese. Doch eines Tages erfährt er seine wahre Bestimmung. Er soll...