Kapitel 20

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Ein Clanname!Schildkrötenpanzer sah sich um. „Ist das eine Art … Lager?“, fragte sie erstaunt und ihre Augen begannen zu leuchten. Sie weiß was ein Lager ist? Aber wie ist das möglich? „Hör zu. Mein Name ist Goldstern. Wenn du willst kannst du bei uns Leben“, maunzte er und die alte Kätzin riss erstaunt die Augen auf. „Goldstern? Aber das würde ja bedeuten…“ Die Kätzin begann plötzlich am ganzen Leibe zu zittern und Goldstern fragte sich ernsthaft wo Maunz blieb. Sie brauchten in. Doch plötzlich schnurrte Schildkrötenpanzer ungläubig und machte vor Freude einen kleinen Sprung. „Nach so vielen Jahren…“ Was hat sie nur?„Was ist nach so vielen Jahren?“, mischte Stern sich ein. Die Kätzin reckte ihre Schnauze gen Himmel. „Der GoldClan ist zurückgekehrt. Meine Mutter hatte mir immer Geschichten von dem verlorenen GoldClan erzählt die von Generation zu Generation weitergetragen wurden. Und nun ist der GoldClan wieder da.“  Sie kennt den GoldClan! Eine echte Clankatze, nicht so wie wir.„Deshalb hast du auch einen Clannamen“, bemerkte Wind. „Ja! Alle meine Vorfahren hatten Clannamen. Die Tradition sollte nicht verloren gehen… Aber ich dachte der GoldClan sei ausgestorben und Goldstern tot? Wie kommt es, dass er wieder da ist?“, fragte die alte Schildkrötenpanzer und sah die Katzen verwirrt an. Überraschung und Freude hatte sich in Goldstern ausgebreitet. Noch ein Beweis das es den GoldClan wirklich gab. Jetzt konnte keiner mehr behaupten, auch nur denken, er sei verrückt. Jetzt konnte selbst Rabe keine Zweifel mehr haben. Er räusperte sich: „Ich… habe einer Nachricht vom SternenClan erhalten…“ Schildkrötenpanzer stellte die Ohren gespannt, wie ein Junges auf.  „Er hat mir gesagt, ich solle den GoldClan wieder aufbauen… Und sie haben mich zum Anführer gemacht…. Und mir neun Leben gegeben“ Schildkrötenpanzer schnurrte: „Dann ist es also wahr! Es gibt den SternenClan wirklich! Alle Erzählungen sind wahr!“ Mittlerweile hatten sich so gut wie alle Clanmitglieder um Schildkrötenpanzer versammelt und Samtpfote guckte aus der Kinderstube, bemüht Spitzmausjunges festzuhalten, damit er nicht neugierig aus der Kinderstube herausschoss. „Du kannst bei uns bleiben, Schildkrötenpanzer!“, maunzte sie, kam mit den Jungen am Rücken her und schmiegte sich besorgt an Stern. „Gerne!“ Goldstern maunzte: „Du kannst gerne bei uns in der Schlafhöhle wohnen!“ Schildkrötenpanzer wurde zu der Höhle geführt und in ein Nest gelegt. „Wann kommt Maunz endlich? Schildkrötenpanzer ist verletzt“, sagte Distel in Fell, die neben Rabe neugierig die alte Kätzin betrachtete.

Genau in diesem Moment rannte Maunz schwer atmend durch den Eingang der Baumhöhle, mit einem Büschel Kräuter ins Lager gestürmt. „Ich habe noch schnell ein paar wichtige Kräuter gesammelt!“ Der kalte Wind blies den Katzen durch das Fell. Erleichtert atmete Goldstern auf. SternenClan sei Dank! „Wir haben uns schon Sorgen um dich gemacht!“ Er rannte schnurstracks auf Schildkrötenpanzer zu, die ihn etwas angewidert anstarrte. „Ih, ein Hauskätzchen!“, maunzte sie verstört. Maunz seufzte genervt und begann ihre Wunden zu behandeln. Plötzlich kam Spitzmausjunges in die Schlafhöhle, gefolgt von Samtpfote. „Eine Katze!“, maunzte er laut und versuchte tapsig zu ihr zu kriechen. „Bleib da, Spitzmausjunges!“, rief sie verärgert. „Aber Regenjunges ist so langweilig.“ Wind schnurrte amüsiert und leckte dem kleinen Kater über den Kopf. „Er wird seine Augen schon noch bald genug öffnen.“ Spitzmausjunges kullerte gegen Samtpfotes Beine und Regenjunges maunzte empört, weil er Hunger hatte. „Sehr aktiv, die Kleinen“, bemerkte Schildkrötenpanzer mit leuchtenden Augen, während Maunz eine grüne Kräuterpaste auf ihr stumpfes Fell schmierte. Samtpfote schnurrte und verschwand mit den Jungen aus der Kinderstube. „Wie ist es im SternenClan?“, maunzte Schildkrötenpanzer mit fragendem Blick. „Anders, es fühlt sich unecht an, dort. Als wäre man schon tot.“ Schildkrötenpanzers Augen bekamen einen traurigen Gesichtsausdruck. Charly beschloss den Bau zu verlassen. „Ruh dich aus“, sagte er und rannte aus der Höhle.

Rabes Atem bildete kleine Wölkchen in die kalte Blattfallluft. Sie war erneut auf den Weg zu Reißwinds Gruppe. Sie spürte die Jungen in ihrem Bauch – von denen bisher nur Schnurr wusste. Der Nebel zog um ihre Ohren als sie den dunklen Wald betrat. Ein vertrauter Geruch stieg ihr in die Nase. Voller Vorfreude auf ihre Freunde begann sie zu rennen. Jilja, die schwarze Kätzin, steckte ihren vernarbten Kopf durch den Eingang als Rabe auftauchte. „Du bist also wieder da“, maunzte sie mit rauchiger Stimme. „Ja.“ „Reißwind erwartet dich schon“, hauchte die Kätzin und scannte Rabe mit ihrem gelben Blick ab. Reißwind. Rabe bahnte sich ihren Weg durch die zig Katzen, die unter den Bäumen saßen, zu dem Loch. So nannte sie insgeheim die stinkende, dunkle Schlafhöhle von Reißwinds Katzen. Augenpaare leuchteten ihr durch die Dunkelheit entgegen. Ganz hinten, mit viel Moos und weichen Taubenfedern ausgekleidet befand sich Reißwinds Nest. Mit erhobenen Kopf und funkelnden Augen lag er da. Sein grauer Pelz war in der Dunkelheit kaum zu erkennen. „Ich bin wieder da“, sagte Rabe leise, mit gesenktem Blick. Er sah sie prüfend an: „Hast du deinen stinkenden Clan wieder verlassen?“ Sie zuckte zusammen und maunzte hektisch, es sei nicht ihr Clan. Reißwind guckte verächtlich. „Der Clan vertraut mir“, sagte sie. Seine Augen leuchteten interessiert auf. „Wissen sie, von deinen nächtlichen Ausflügen?“ Rabes Herz machte einen Satz. Schnurr. „Nein, natürlich nicht“, rief sie mit piepsiger Stimme. Rabe roch Schnurrs Geruch. Was machte er hier? Ihr Herz begann zu rasen. Reißwind wurde ungeduldig. „Erzähl mir über sie!“, maunzte er bedrohlich. „Ich... weiß nicht was du meinst?“ War es wirklich Schurrs Geruch? Reißwind sprang auf sie und schleuderte sie gegen die Höhlenwand. Ihr schwummerte der Kopf und sie miaute heißer: „Es ist die Kätzin… Das ist seine Schwäche… Jede blinde Maus sieht es…“ Reißwind ließ sie los. „Die Kätzin“, murmelte er. „Die Kätzin.“ Er scheuchte sie aus der Höhle. Als sie draußen war atmete sie erleichtert aus. Rabe verlies das Lager so schnell sie konnte und rannte in Richtung Zweibeinerort. Plötzlich rammte sie ein Fellbüschel. Es war Schnurr. Rabe sträubte ihr Fell und rappelte sich auf. „Spionierst du mir nach?“, rief sie empört und wütend. Sie hätten ihn entdecken können. Und noch schlimmer: Jetzt wusste er wohin sie jede Nacht ging. „Ich will dir nur helfen! Was sind das für Katzen? Das ist ein furchtbarer Ort. Wieso gehst du dorthin?“

Rabe wurde heiß. Was hatte er über ihr Leben zu bestimmen? „Weil ich will! Warum darf ich nicht machen was ich will?“, schrie sie Schnurr an. „Weil diese Katzen böse sind! Siehst du das nicht?, fauchte er zurück. Doch. „Versprich mir, dass du diesen Ort nie wieder besuchst!“, funkelte er sie wütend und besorgt zugleich an. Sie schüttelte den Kopf. Sie konnte nicht.

„Dann gehe ich zu Goldstern.“, sagte er enttäuscht und drehte sich um. „Nein warte“, hektisch riss sie die Augen auf. „Ich verspreche es dir.“

WarriorCats - Die BestimmungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt