Meine Familie kam auf mich zu und deren Gesichter strahlten. Mum umarmte mich ganz feste. "Schatzdas war unglaublich. Du bist so gut." Auch Papa umarmte mich und gab mir einen Kuss auf meinem Scheitel. "Du hast uns sehr stolz gemacht." Und mein Lächeln wurde breiter. Solche Wörter brauchte einfach jeder. Ardiana umarmte mich ebenfalls und dann sah ich Armend und Leonora auf mich zu kommen. Mein Geschenk für diesen Abend. Ich hatte mir erhofft er würde meinen ersten Auftritt sehen. Aber ich wollte ihm das nicht sagen, damit er nicht diesen Weg auf sich nimmt. Wir umarmten uns ziemlich lange und ich wusste das ich ihn gerade einfach brauchte. Er flüsterte mir die ganze Zeit ins Ohr wie stolz er wäre und wie gut das alles war. Dann umarmte ich noch Leonora und bedankte mich für ihr Erscheinen.
"Sie ist extra für dich gekommen. Morgen fährt sie wieder und kommt kurz vor Silvester wieder.",sagte Armend. Ich lächelte Leonora an und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dieses Mädchen war Goldwert.Ardian kam mit seinen Geschwistern ebenfalls zu uns. Er unterhielt sich noch mit meinen Eltern welche ihn ebenfalls lobten für sein Talent. Seine Geschwister unterhielten sich mit mir. "Du tanzt sehr gut.",sagte seine kleine Schwester verlegen. Ich bedankte mich und umarmte sie. Sie freute sich für diese Geste. Ihr Bruder lächelte mich nur an. Er sah wie Ardian Junior aus. Sie hatten extreme Ähnlichkeiten. Aber das wollte ich jetzt lieber nicht erwähnen. Ich weiss ja nicht wie es bei denen in dem Teenie Alter ist mit dem älteren Bruder verglichen zu werden.
Sie verabschiedeten sich von uns und wir machten uns auf dem Weg zum Auto.
"Agnesaa. Warte mal eben.",hörte ich Tomy hinter mir schreien. Ich deutete meinen Eltern an, dass sie schon mal vorgehen können und ich nach kommen würde. "Hey Tomy, was gibs?", fragte ich nett. "Lust die Tage etwas mit mir zu unternehmen. Ich glaub du brauchst jemanden zum quatschen.",zwinkerte er mir zu. Tomy war echt nett und ein herzensguter Mensch. Ich nickte lächelnd und er schrie wie ein Mädchen. Ja, er stand defintiv auf Männer aber ich sprach ihn darauf noch nicht an. Aber wie cool ist das denn, einen schwulen Freund zu haben.
Er gab mir noch ein Küsschen links recht, umarmte mich feste und schrie mir hinterher, dass er sich bei Whatsapp meldet.Zuhause angekommen aßen wir erstmal zusammen und dann gingen wir alle zusammen zum Weihnachtsmarkt.
Leonora war wie eine Tochter für meine Eltern und eine Schwester für uns. Wir sahen sie schon fast garnicht als die Freundin unseres Bruders. Meistens ist das ja so, dass man keinen guten Draht zu den Schwägerinnen hat, aber bei uns war das nicht so. Mama hatte uns bevor Armend überhaupt zugegeben hat, dass er eine Freundin hat, gelehrt, dass wir sie akzeptieren müssen. Wir müssen sie nicht lieben, aber akzeptieren da es die Entscheidung unseres Bruders war wen er liebte. Wir waren auch nicht die Art Familie, die sich in deren Leben einmischte. Sie hatten jetzt schon viele Jahre zusammen und viele würden schon lange eine Verlobung erwarten. Aber meine Familie ließ alles in deren Händen. Und ich glaube das war es, was Leonora auch an uns liebte. Sie fühlte sich nicht bedrängt oder schlecht behandelt.
Armend war es schon immer wichtig, dass wir sie mochten aber schon ohne sie zu kennen hatte ich sie gemocht, denn sie hatte meinem Bruder das Lächeln wieder gegeben. Und dafür dankte ich ihr unendlich.Leonora bekam einen Anruf ihrer Eltern und musste uns heute schon verlassen. Was ziemlich schade war, dann sonst hätten wir den ganzen Abend noch zusammen verbracht. Armend fuhr sie zum Hauptbahnhof und wir fuhren nach Hause.
Als Armend dann zurück kam machten wir uns es alle auf der Couch gemütlich.
"Leider sind wir nicht mehr so jung wie ihr und die Müdigkeit kommt schon um 11.",sagte Papa lachend und er und Mama verabschiedete sich von uns und gingen schlafen. Nun lagen wir zu dritt da und schauten uns irgendwelche Filme an. Ardiana rechts von Mendi und ich links. Auch sie überkam irgendwann die Müdigkeit und schlief. Mendi brachte sie in ihr Bett und kam wieder zu mir runter. Dann kuschelten wir uns zusammen unter die Decke. Er nahm mich in seine Arme und automatisch kamen mir Tränen. Das hatte Ardian auch das letzte mal gemacht. Seit dem ist es nie mehr wieder passiert und es fehlte mir. "Willst du mir erzählen was los ist?",fragte er ruhig. Ich sagte erst nichts. "Ich sehe, dass irgendetwas nicht stimmt. Und das hat man auch heute beim Saal gesehen.",fügte er noch hinzu. Mein Bruder kannte mich einfach am Besten. Das war Tatsache. "Ich distanziere mich von ihm das ist los."
"Willst du das denn Moter (Schwester)?"
"Ja.... Nein... also eigentlich ja. Es ist das Beste für uns."
"Und woher willst du das wissen Fräulein?",er schien mit meiner Entscheidung nicht zufrieden zu sein.
"Mendi an dem Abend bei dir hatten wir uns noch lange unterhalten. Er hat mir über seine Ex erzählt. Sie waren zwei Jahre zusammen. Er wollte ihr an Silvester, genau wie du, einen Antrag machen. Doch sie hatte ihm an dem Tag gebeichtet, dass sie keine Jungfrau mehr sei. Alles ist geplatzt und er hat sich getrennt."
"Ja und? Was hat das mit dir zu tun?",fragte er ungläubig.
"Naja.. er meinte sie war beschmutzt, unrein. Sowas will er nicht haben."
Mendi sah mich mit großen Augen an. "Agnes? Du willst mir doch nicht sagen.." Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Ich hatte keinen Sex mit Luan. Zu hundert Prozent nicht. Aber ich bin nun mal beschmutzt. Die Hände eines anderen haben mich berührt, die Lippen eines anderen haben mich geküsst, halbnackt hat er mich ja auch gesehen. Was willst du mehr? Ich bin in seinen Augen genau so beschmutzt wie seine Ex. Also komme ich nicht in Frage. Und daher habe ich mich entschlossen mich aus seinem Leben zu distanzieren."
"Und du glaubst das ist die richtige Entscheidung?"
Ich überlegte lange. Aber auf diese Frage hatte ich einfach kein eindeutiges JA sagen können, das wäre gelogen.
"Ich weiß nicht. Ich denke im Moment an die Zukunft. Mir ist an dem Abend klar geworden, dass es so nicht weiter geht. Wir umarmen uns, wir geben uns Küsschen auf die Wange oder aif die Stirn, wir haben in einem Bett geschlafen, wir tun einfach viel zu viel gemeinsam. Und in dem Moment wenn er mit einer neuen Perle ankommt, dann wird mein Herz in Stücke zerfetzt, weil ich einfach an ihn gewohnt bin..an seine Nähe." Ich machte eine Pause. Dieser Gedanke ließ mein Herz jetzt schon bluten. "Eine neue würde dieses Ganze 'Best-Friend' Getue eh nicht dulden. Und dann wäre ab dem Zeitpunkt Stop. Also fange ich jetzt lieber Schritt für Schritt mit dem Entzug an."
Armend umarmte mich fester. Es tat gut ihn zu haben.
"Ich verstehe.. vielleicht hast du Recht.",sagte er nun leise.
Ich nickte. Klar hatte ich Recht. Ich wollte meiner Familie nicht wieder diesen Schmerz antun. Sie haben mich schon mal nach der Trennung von Luan verletzt erlebt und das mehrere Monate. Sowas sollten sie nicht nochmal mitbekommen. So sehr ich an Ardian's Nähe sein wollte. Das durfte nicht passieren.
"Agnes?"
"Ja?"
Es herrschte eine Stille. Eine unangenehme Stille, die er dann unterbrach.
"Liebst du ihn?"
Bäm. Und da war die Frage wieder. Sollte ich es ihm sagen? Ich würde ihn verletzten, aber mein Bruder ist eine der wenigen der mich versteht und mein Fels in der Brandung ist.
"Ja." Und wieder Stille.
"Ich liebe ihn viel zu sehr. Wenn ich ihn sehe, dann würde ich ihn am liebsten umarmen und nicht mehr loslassen. Ich würde wenn ich könnte ihm 24 Stunden in die schönen Augen schauen. Ich würde gerne 24 Stunden in seinen Armen liegen und seinem Herzschlag zuhören. Das würde ich alles gerne tun. Aber das geht nicht."
Nun schluchzte Armend. Er weinte wie ein kleines Kind und ich fühlte mich schuldig. Ich hätte es nicht sagen sollen, verdammt.
"Ist gut Mendi. Mir geht es gut, wirklich. Ich werd damit schon klar kommen. Das Leben ist nun mal so."
"Kon pe rren? (Wen lügst du an?) Ich kenne dich doch Schatz." Und nun brach auch ich in Tränen. Er hatte verdammt nochmal Recht. Wenn ich Ardian verlieren würde dann würde mein Herz wahrscheinlich schlimmer als bei Luan in Stücke zerfetzt werden.
"Agnes bitte hör mir zu." Er nahm mein Kinn und zwang mich in seine Augen zu sehen. "Ist es nicht besser du gestehst im Alles? Deine Vergangenheit und deine Gefühle?" Ich schüttelte heftig den Kopf. Das konnte ich nicht. Niemals.
Lange lag ich da auf seiner Brust und hatte versucht mich zu beruhigen. Er strich mir über meinen Rücken und über meine Haare. "Ich will ihn nicht verlieren.",flüsterte ich.
"Aber Agnes. Wo ist denn da die Logik? Früher oder später wirst du das doch eh! Entweder du verlierst ihn wenn er eine Freundin hat oder vielleicht wenn er die Wahrheit erfährt. Beim ersten bin ich mir sicher,dass das so sein wird. Aber beim zweiten wissen wir nicht wie das ganze endet. Vielleicht liebt er dich auch? Vielleicht akzeptiert er deine Vergangenheit? Du musst es doch versuchen." Allein der Gedanke daran brachte mich um. Und dann überlegte ich was Mendi mir gerade gesagt hatte 'Vielleicht liebt er dich ja' und da war die Antwort auf alle Fragen gewesen. Ich sah Mendi ins Gesicht. "Er liebt mich doch garnicht." Ja, es stimmt. Er liebt mich nicht. Er hat nie Anzeichen gemacht mir viel näher zu kommen. Er hat nie nach Exfreunden oder sonstigen Liebesgeschichten gefragt. Wer interessiert ist würde doch fragen. Auch Armend schien zu verstehen und schaute ins Leere. "Du versprichst mir eins okay? Sobald du herauskriegst, dass er dich liebt sagst du ihm die Wahrheit verstanden?" Ich nickte. Das würde ich auf jeden Fall tun wenn es so weit wäre. Aber bis jetzt liebe nur ich ihn. Und daher würde ich nicht den ersten Schritt machen, ihm nicht meine Gefühle gestehen und auch nichts von meiner Vergangenheit erzählen.
"Aber solange bleibst du stark. Er gehört nun zur Familie das weißt du aber? Also kriegst du ihn nicht komplett aus deinem Leben weg. Also versuch mit der Situation irgendwie klarzukommen. Lern andere Leute kennen, andere Jungs und vielleicht vergisst du ihn dann und wenn er eines Tages eine Neue hat wird es dir nicht all zu schwer fallen beide zusammen zu sehen."
"Danke Schatz. Du bist der Beste." Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und legte mich wieder auf seine Brust. Armend war einfach das offene Ohr für all meine Probleme. Und dafür war ich ihm sehr dankbar. Mit Ardiana könnte ich zwar darüber reden, aber sie selbst hat noch keine Erfahrungen gemacht und ist noch zu jung um sowas zu verstehen. Meine Eltern will ich nicht verletzen und Rinora kenne ich nicht allzu lange. Sie kennt zwar meine Geschichte, aber sie sollte nicht sehen,wie verletzbar ich wirklich bin.
Lange blieben wir noch wach und keiner sagte etwas. Er zerbrach sich wahrscheinlich den Kopf über diese Situation und es tat mir unendlich Leid. Was eine kleine Schwester alles für Sorgen haben kann..._______________
Ich habe es geschafft wieder upzuloaden. Ich hoffe ihr freut euch.
Über 1900 Wörter!Ich würde gerne wissen, was ihr glaubt wie es weiter geht? Vielleicht kann man ja einige Ideen mit reinbringen. Also das Ende ist in meinem Kopf schon geplant aber dazwischen passiert ja noch genug und vielleicht hat jemand eine Idee :) ich würde mich aufjeden Fall freuen.
Einen schönen Abend noch meine lieben Leser! :) ♡
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Wieso Liebe Ich Dich../ Pse Te Dua?
RomanceIch hatte die Hoffnung auf Liebe verloren. Wie denn auch, wenn ich nach über 3 Jahren versetzt wurde. 3 Jahre in denen ich dachte den Traumprinzen an meiner Seite zu haben. Den Menschen der mich liebt und ohne mich nicht kann & dann ist es plötzlich...