Wieso Liebe Ich Dich../ Pse Te Dua?

46 - Ich habe dich geliebt.

Es war schon so weit gekommen, dass wir uns nicht mehr umarmten sondern nur noch die Hand gaben.

Ich wusste garnicht was in seinem schönen Köpfchen vorging.
Er hatte mir nur eine kurze unvollständige Erklärung gegeben und war abgehauen. Danach hatte er sich nicht mehr bei mir gemeldet und sah es nicht mal für nötig mir den Rest zu erzählen.

Ich ließ mir meine Laune aber nicht verderben. Der Abend hatte gut angefangen und sollte auch so enden.
Das dachte ich zumindestens.

Gjyste Vulaj trat wieder auf die Bühne und auch wir fingen wieder an zu tanzen. Genta und Marigona kamen mit uns und die Jungs blieben unter sich.

"Wer war das?",fragte Marigona mit verliebten Augen.
"Mach dir keine Hoffnungen. Er ist vergeben.",sagte Rinora.
Ihr Lächeln formte sich direkt zu einem Schmollmund.
Tja, wenn sie nur wüsste..

"Ich will noch einen Redbull.",sagte ich zum Kellner.
Mergim sah mich grimmig von der Seite an
"Was?",fragte ich unschuldig.
"Du weißt schon, dass du noch schlafen musst.",sagte er streng.
"Danke Dad, dass du mich daran erinnerst." Ich verdrehte die Augen. Es war ja zwar sehr süß, dass er sich Sorgen machte aber ich war keine 12 mehr.

"Können wir kurz reden?",hörte ich Ardian hinter mir. Ich drehte mich um und sah seinen traurigen Blick.
Er wollte allen ernstes in einer Disko mit mir darüber reden?
Ich nickte nur. Wollte ich überhaupt noch die ganze Wahrheit wissen?
"Wir gehen raus an die frische Luft.",sagte Ardian zu den anderen und lief voraus. Rinora sah mich hoffnungsvoll an, doch in Mergim' s Blick sah ich pure Trauer. Er sah mir nicht mal in die Augen, sondern spielte nur mit seiner Dose.
Wahrscheinlich hielt er mich auf für naiv, dass ich mich nach all dem was Ardian getan hatte überhaupt darauf einließ.

Es war kühl draußen. Manche Leute rauchten hier und andere wiederum knutschten in irgendwelchen Ecken. Wiederlich.

Wir hatten uns weiter weg entfernt und saßen auf dem Kofferraum seines Autos.
Ich wollte dieses Gespräch bestimmt nicht anfangen, denn er hatte mich gebeten raus zu kommen und nicht ich.

Lange saßen wir da. Ich hielt es für eine gute Abwechslung mal den Sternenhimmel zu beobachten, während er versuchte die richtigen Worte zu finden.

"Ich wollte dir die Wahrheit erzählen.",sagte er nun leise.
"Gut. Darauf habe ich gewartet."
"Ich will aber dass du mir bis zum Ende zuhörst und dann kannst du machen was du willst." Ich nickte. Er atmete oft tief ein und tief aus, grübelte und versuchte einfach die perfekten Worte zu finden.

"An dem Tag war sie also da. Wie du bereits weisst. Ich war sauer auf meine Familie. Aber...."
Er schloss die Augen und richtete seinen Kopf ebenfalls zum Sternenhimmel.
"Wie doof es auch klingen mag. Ich war glücklich sie zu sehen."
Nun war ich diejenige, die die Augen schloss. Er liebte sie also immernoch.

"Ich hatte sie abgrundtief gehasst als ich die Wahrheit damals rausbekam. Aber ein altes Sprichwort sagt ja, die erste Liebe vergisst man nie. Und das war in dem Fall so. Ich begann daran zu zweifeln ob es richtig war, dass ich sie verlassen hatte. Ich hatte sie ja abgöttisch geliebt. Ich konnte ihr damals nur die Lüge nicht verzeihen. Aber dann dachte ich daran, dass jeder eine zweite Chance im Leben verdient hatte. Und die wollte ich ihr geben...."
Ich hatte meine Augen weiterhin geschlossen. Würde ich sie jetzt öffnen, dann würden die ersten Tränen rauskommen. Und ich wollte nicht, dass er sah wie verletzt ich war.
"Es gab da jedoch ein Problem." Wieder atmete er tief ein und aus. Dann stand er auf und hockte sich auf den Boden und hielt sich die Hände vors Gesicht. Die Situation nutzte ich aus und wischte mir die Tränen weg.
Er drehte sich zu mir und sah mir tief in die Augen.

"Zur selben Zeit hatte ich mich in dich verliebt. ",sagte er laut und deutlich.

Mein Herz blieb stehen, meine Augen weiteten sich und mein Körper zitterte. Wie bitte? Hatte er das gerade gesagt? Er war in mich verliebt? Ardian in mich? Verliebt?

Er kratzte sich am Hinterkopf und lief wieder auf und ab. Dann kam er auf mich zu und nahm meine Hände in seine.

"Agnes, seit dem Tag an, an dem ich dich kennengelernt habe, habe ich Gefühle für dich. Zuerst konnte ich sie nicht einordnen aber sie wurden immer stärker. Mir gefiel deine Art, deine Nähe machte mich verrückt und ich war mir sicher, dass du diejenige bist, die ich haben will.
Doch dann kam sie und alles was ich für dich empfand verdrängte ich in eine Ecke.
Ich hatte das Gefühl, dass es von deiner Seite nie mehr als Freundschaft wird und somit habe ich mich auf meine Ex eingelassen. Aber ich kriege das Gefühl nicht los, dass ich vielleicht einen Fehler mache. Vielleicht bist du die Richtige und ich verstehe es einfach nicht..."Er sah mich lange an und tat dann das, was ich im Leben nicht erwartet hätte.
Er küsste mich.

Und es war nicht wie ich es mir vorgestellt hatte. In meinem Bauch gab es keine Schmetterlinge weder ein Feuerwerk schöner Gefühle. Nein, ganz im Gegenteil. Ich war sauer. Nur wenige Sekunden später fand ich wieder die Kontrolle und schubste ihn nach hinten.

Ein Gesicht voller Entsetzen machte sich bei ihm breit.
Er hielt sich seine Lippen fest und das einzige was mir in den Sinn kam war ihm eine Ohrfeige zu geben und das tat ich auch.
Er sah mich fassungslos an.

"Ich habe meine Antwort bekommen.",sagte er schockiert.

Ich sprang vom Kofferraum runter und stellte mich vor ihm.
"Mach das nie mehr wieder. Haben wir uns verstanden? Ich gehöre nicht zu der Sorte Schlampe, die du heute küssen darfst und morgen mit der anderen ersetzen kannst. Schreib dir das hinter die Ohren."
Ich war gerade dabei zu gehen als er mich am Arm zurück zog.

"Agnes, es tut mir Leid. Ich wollte meinen Gefühlen sicher sein. Ich wollte wissen, ob ich dich mehr als sie liebe.."

"Ach wirklich? Du wolltest an mir durch einen Kuss testen ob du mich liebst? Ist das dein scheiss ernst?" Ich atmete tief ein und aus.

"Ich habe dich geliebt und das seit dem ersten Tag. Ich wollte abwarten was aus uns werden könnte aber ich werde bestimmt nicht ein Versuchsexperiment deiner Gefühle werden. Das kannst du vergessen Ardian. Und seit dem Tag an, an dem ich herausgefunden habe, dass du eine Freundin hast waren bei mir die Gefühle deutlich weniger. Ich mache mich nicht an vergebene Leute ran. Es gibt genug Menschen auf diesem Planeten, die ich lieben könnte."
Ich wollte gerade gehen doch drehte mich wieder um und sah in seine Augen.

"Wenn du dich zwischen zwei Personen entscheiden musst,dann wähle die zweite. Denn würdest du die erste so sehr lieben, dann gäbe es die zweite nicht. Merk dir das mein Freund."

Und da ging ich.
Und ich fühlte mich befreit. Ich war nicht traurig darüber, dass es nun vorbei war. Nein, ich war froh über diese Erkenntnis. Er liebte mich, doch nicht so sehr wie er seine Ex liebte. Und damit musste ich klarkommen.

"Agnes?",hörte ich ihn hinter mir schreien.
Ich drehte mich noch einmal um.
Er kam auf mich zu, sah mir lange in die Augen und umarmte mich.
"Es tut mir Leid. Es tut mir wirklich Leid. Der Kuss war ein Fehler. Und es tut mir auch Leid, dass zwischen uns nichts geworden ist. Aber du hast Recht. Ich liebe sie leider noch. Und sie würde immer zwischen uns stehen. Ich will aber das du weißt, dass du eine wundervolle Person bist. Bitte, bitte sei nicht sauer auf mich. Ich hoffe es kommt der Tag, an dem du mir verzeihen kannst und wir Freunde sein können. Und ich meine wirklich Freunde." Er ließ mich los und sah mich mit Tränen in den Augen an. Auch ich weinte schon. Es waren Tränen der Freude, denn damit hatte ich nicht gerechnet.
"Es sei dir verziehen.", sagte ich leise, lächelte leicht und verschwand in der Menschenmasse vor der Disko.

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TADAAAAAA!!!
Hattet ihr hiermit gerechnet?
Glaubt ihr das war das Ende von Ardian und Agnesa?

Was passiert als nächstes? Ich bin gespannt auf eure Kommentare.

Fühlt euch gedrückt!!! ♡♡