8 - Wohnung streichen

959 38 3
                                    

Die ganze Autofahrt über musste ich an die Worte meiner Eltern denken. Sollte ich es Ardian vielleicht doch sagen? Aber vielleicht will er ja garnichts von mir und ich mach mich mit dem Geständnis zum Affen!
Ich hielt es für das Richtige einfach abzuwarten. Wir kennen uns gerade mal seit paar Wochen. Da kann man noch nicht von der 'großen Liebe' sprechen.

12.47 : Ich parkte mein Auto vor seiner Wohnung und schrieb ihm eine SMS, dass ich da bin. Er las diese aber nicht. Also wartete ich noch fünf Minuten. Als er nicht antwortete, ging ich auf die Tür zu und klingelte. Es dauerte ein bisschen bis er annahm. "Ja?", sagte er.
"Un jom. Hab dir geschrieben, aber du antwortest nicht.", sagte ich in einem freundlichen Ton.
"Oh, sorry. Komm mal eben hoch. Dritter Stock; rechte Tür.", und schon öffnete er mir die untere Eingangstür. Ich lief die Treppen hoch un klopfte anschließend an seine Tür. Irgendwie war ich ja doch aufgeregt mal seine Wohnung zu sehen.
Er öffnete mir im Jogginganzug die Tür und machte mit seiner Hand eine Geste, die bedeutete, dass ich reinkommen soll. Er umarmte mich ganz feste und schaute mich danach lächelnd an. Dieses Lächeln lässt mich nicht klar denken, mfal.
Ich konnte es meinem Gehirn nicht übel nehmen, dass es gerade nicht denken konnte. Dieser Junge war einfach zu perfekt, so hübsch, so nett..

"Willst du hier im Flur stehen bleiben?", er lachte jetzt. Man, du machst dich hier zum Vollidioten.
"Ehm..ne nur weiß ich nicht, was du vorhast. Wir wollten doch in meine Wohnung.", fragte ich.
"Mfal, aber ich hab mega Hunger. Bin erst vor einer halben Stunde aufgestanden. Mfal.", er machte einen Schmollmund. Wie zuckersüß er doch aussah.
Ich musste einfach seine Wange kneifen. Auch wenn das wahrscheinlich doof rüber kam. "Okay, little Ardi. Du kannst noch in Ruhe essen." Und dann tat er das, was ich nicht erwartet hätte. Er gab mir einen Kuss auf die Wange. Ohhh mein Gottttt. Nicht sein Ernst oder? Beim nächsten Mal bitte auf den Mund.
"Danke.", sagte er lächelnd und nahm meine Hand und führte mich zur Küche. Er hatte einen kleinen weißen Esstisch mit 2 Stühlen. Die Küche selbst war in einem Nude Ton und die Wände waren weiß. Ich schaute mich um. Er hatte echt Geschmack.
Ich saß mich auf eins der Stühle hin und beobachtete ihn. Er machte sich 2 Sandwiches. "A po don?", fragte er und schaute mich dabei an. "Nein danke. Hab heute mit meinen Eltern gefrühstückt." Und schon wieder musste ich an unser Gespräch denken. Ja, ich konnte ihn einfach nicht verlieren. Dafür genieße ich seine Anwesenheit viel zu sehr!
Er schüttete mir einen Kaffee ein und setzte sich dann zu mir. Ich bedankte mich und beobachtete ihn beim Essen. "Also was genau werden wir heute machen?", fragte er und biss wieder von seinem Sandwich.
"Wir müssten noch Farbe kaufen gehen. Oder gegebenenfalls Tapeten. Je nachdem was mir gefällt. Vielleicht weißt du ja wo wir das finden könnten." Er nickte nur. "Und danach würden wir dann in meine Wohnung fahren." Er nickte wieder.
Wir redeten noch ein bisschen darüber wie ich mir mein Zimmer und das Kleiderzimmer vorstellte. Dann standen wir auf, er zog noch schnell seine Schuhe und Jacke an und wir liefen zusammen nach unten. "Darf ich Auto fahren? In Essen sind die Straßen ein bisschen komplizierter." Ich nickte ihm zu und gab ihm meine Schlüssel.
Ich stieg in den Beifahrersitz ein und er in den Fahrersitz. Es war komisch auf der anderen Seite zu sitzen. Ich war das garnicht gewohnt. Sonst war ich immer Fahrer gewesen und Ardiana saß daneben. Wenn wir mit meinen Eltern unterwegs waren, dann fuhren wir mit Papas Auto.
"Schönes Auto.", sagte er und schnallte sich an.
"Oh. Danke. Kein Neuwagen oder so. Meine Eltern haben ihn mir zum 18. Geburtstag gekauft."
"Wie nett von denen.", sagte er und startete den Motor.
Meine Eltern haben uns echt immer alles bieten können. Jeder Wunsch von uns wurde erfüllt.

Wie es aussah fuhren wir zu Roller.
Er parkte das Auto und wir stiegen beide aus. Dann machten wir uns auf dem Weg zu den Farben und Tapeten. Es war so eine große Auswahl, dass mir das entscheiden ziemlich schwer fiel. Da mein Tisch weiß war und mein Bett ebenso wollte ich eine andere Farbe haben. Am Ende half mir Ardian und wir entschieden uns für eine Cappuccino Farbe.
Im Kleiderzimmer war ich vollkommen ratlos. Ardian war mir echt eine Hilfe.
"Also, da du wahrscheinlich so einen offenen Schrank willst spielt die Farbe ja eigentlich keine allzu besondere Rolle oder?", fragte er vorsichtig.
"Ja, das stimmt. Aber wenn man so gerade ausschaut zum Fenster, wäre es da so leer. Also wäre da vielleicht eine Farbe ganz gut."
"Oder eine Tapete.", sagte er und zog mich am Arm. Nun standen wir vor vielen Tapeten die wirklich wirklich schön waren. Schlussendlich wurde es doch Girlylike und eine Tapete mit schwarz- und babypinken Streifen. Die war perfekt. Danach holten wir noch andere Utensilien, die man so gebrauchen könnte zum streichen und tapezieren. Wir gingen zur Kasse und bezahlten.
Beim Herausgehen sah ich IKEA. Er sah mir an, dass ich gerade unbedingt darein wollte und sagte nur, "Okay. Dann gehen wir noch eben zu Ikea." Ich musste lachen. Es war wirklich nett von ihm, dass er mich so aushielt. Beim Ikea angekommen war ich im siebten Himmel. Ich sah so viele Möbelstücke und malte mir meine Wohnung komplett aus. Ich wollte schreien vor Glück.
Wir liefen an Zimmerschränken vorbei und mein Herz blieb stehen als ich den offenen Kleiderschrank sah. Er war wirklich perfekt. "Haben wir noch Zeit?", fragte ich ganz aufgeregt. Ardian musste lachen. "Aber immer doch."
Wir unterhielten uns mit einem Mitarbeiter. Er erklärte uns den Schrank und ich konnte Veränderungen machen und den dann bestellen, sodass der in paar Wochen geliefert werden konnte.
"Also falls sie da noch mehr Platz brauchen - ich mein in einer Beziehung braucht nicht nur die Frau einen Schrank sondern der Mann auch, dann können sie da noch einen kleinen Schrank zufügen.", er schaute Ardian an. Wir beiden schauten uns mit weit offenen Augen an und fingen beide an zu stottern. "Ehm.. er ist nicht mein Freund. Nur mein bester Freund.", sagte ich verlegen. Ardian sah mich an und lächelte. Irgendwas in seinen Augen sagte mir, dass er traurig war aber zugleich auch glücklich. Komisch. "Oh. Auf ewig in der Friendzone. Da kommt man nicht schnell raus.", lachte der Mitarbeiter und widmete sich wieder dem Schrank. Ardian sah nur verlegen zu Boden. Er schien in Gedanken versunken zu sein.
Nach meiner Aussage schien der Mitarbeiter seine Chancen bei mir gesehen zu haben. Er zwinkerte mir oft zu und machte auch unangenehme Bemerkungen. Ich ließ mir den Schrank auf dem Computer zeichnen so wie ich ihn gerne hätte. Am Ende wurde ich nach allen Daten gefragt. Ardian schien die Flirtversuche des Mitarbeiters gemerkt zu haben und rettete mich in letzter Sekunde. "Meine Daten schreiben wir da rein. Da es mein Geschenk an sie ist.", er lächelte ihn gespielt an. "Faleminderit shum! Mke pshtu. (Danke vielmals. Du hast mich gerettet)".

Wieso Liebe Ich Dich../ Pse Te Dua?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt