59 - Planänderung

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Es sind jetzt Wochen vergangen und wir hatten immer noch Semesterferien.
Die meiste Zeit über war ich bei meinen Eltern. Mergim kam uns oft besuchen und blieb auch für ein paar Tage.
Heute würde ich wieder in meine Wohnung fahren, da ich mich mental für das Semester vorbereiten musste.

Ich hatte es mir auf meinem Sofa gemütlich gemacht und erstellte eine To-Do Liste da ich noch einiges für die Uni und für die Wohnung brauchte.
Es klingelte an meiner Tür und ich sprang vor Freude in die Luft.
Ich hatte Mergim garnicht gesagt, dass er kommen sollte, aber er war nun mal der Beste.

"Schatziiii.",ich sprang in seine Arme und er drehte sich im Kreise.
"Hast du mich so vermisst?",sagte er lachend.
Ich gab ihm eine Kuss auf die Wange und ließ ihn los.
"4 Tage ohne dich waren echt zu viel.", sagte ich mit einem Schmollmund.
Mergim kniff mir in die Wange und zog mich zum Wohnzimmer.
Er setzte sich hin und ich lehnte mich sofort an ihn.
"Was haben wir heute vor?",fragte er freudig.
"Einkaufen.",sagte ich genervt.
"Also ich hatte mit etwas interessanterem gerechnet, aaabeeer dein Wunsch sei mir Befehl." Er stand sofort auf und zog sich wieder seine Schuhe an.
"Wir hätten aber noch kuscheln können.",sagte ich leise.
Er kam wieder auf mich zu und entfernte mir meine Strähne vom Gesicht. "Wie ich es liebe, dass du so anhänglich bist." Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und begab sich zu meinem Kleiderhacken. Da nahm er irgendeine meiner Jacken, kam auf mich zu und zog sie mir an.
"Und ich liebe es, wie fürsorglich du bist."

"Wie wäre es mit dem?",sagte Mergim und hielt mir einen schönen Rahmen vor die Nase.
Ich war auf der Suche nach welchen, um meine Fotos aus Paris darin zu verewigen.
"Der ist perfekt. Nimm davon mal zwei Stück und dann nehmen wir noch schlichtere."
Wir waren jetzt schon seit 2 Stunden unterwegs und hatten Deko für die Wohnung gekauft und Unisachen.

Als wir in meiner Wohnung ankamen packte ich alle Sachen aus und begann die ausgedruckten Fotos in die Rahmen zu stecken.
Dann sah ich ein Foto von uns welches wir in dem Tourbus gemacht haben.
"Schatz?"
"Ja?",fragte Mergim.
"Weißt du noch was du mich hier gefragt hattest?"
Er legte seine Stirn in Falten und setzte sich neben mich.
"Hm. War das nicht die Frage, warum Paris die Stadt der Liebe ist?",fragte er verwirrt.
Ich nickte.
"Ich hab jetzt sogar die Antwort.",sagte ich leise.
Er sah mich neugierig an.
"Also. Es ist die Stadt der Liebe weil es Menschen zusammenbringt. Es fing beim Hotel an. Wir bekamen ein gemeinsames Bett. Was für ein Zufall. Dann ging es weiter mit dem Eiffelturm. Wir waren ganz oben und haben dieses schöne Foto davon. Und ganz am Ende kommt wieder der Eiffelturm ins Spiel. Da wo es angefangen hat und da wo unsere Liebe verewigt wurde. Das kann doch dann nur die Stadt der Liebe sein."
Er lächelte mich an. "Hab ich dir schon gesagt, dass du verdammt süß bist wenn du so rum philosophierst."
Ich gab ihm einen Stupser in die Rippe und widmete mich wieder den Fotos. Jedes einzelne war auf seine Art und Weise schön. Aber in den zwei spezielleren Rahmen kamen das Foto oben am Eiffelturm und das Foto unserer Clique- natürlich ohne Blondchen.

"Der Film war echt gut.",sagte ich begeistert nachdem wir irgendeinen Action Film gesehen hatten.
Er nickte und legte seinen Kopf auf meine Brust.

"Sollen wir morgen zu meinen Eltern?",fragte er leise.
"Wenn du magst." Ich wusste nicht, ob er das nur mir zu Liebe tat oder ob er es wirklich wollte.
Nach dem Gespräch in Paris hatte er sie nicht mehr erwähnt und ich wollte mich nicht aufdrängen.
"Gut, dann gehen wir da morgen hin."
Okay, ich würde sie also morgen kennenlernen. Mein Herz raste schon wie verrückt und ich dachte schon darüber nach was ich anziehen sollte. "Hey, ganz ruhig. Die werden dich lieben.",sagte er lachend und hob seinen Kopf von meiner Brust.
"Wer weiß. Du hast nie viel von ihnen erzählt.",sagte ich leise.
Er legte sich neben mich und sah zur Decke.
"Nach dem Tod meines Bruders ist eine Welt für sie zusammen gebrochen. Meine Mama ging nicht mehr raus. Sie aß kaum etwas und sprach kaum. Wir haben eine Therapeutin geschickt, die sich mit ihr unterhielt. Natürlich eine albanische. Meiner Mam geht es nun etwas besser, aber die Welt ist nicht mehr so wie vorher, verstehst du?
Und irgendwann hab ich es in dem Haus auch nicht mehr ausgehalten. Ich konnte diese Trauer nicht ertragen und bei dem Anblick seines Zimmers zog sich mein Herz zusammen. Deswegen bin ich umgezogen. Ich gehe sie selten besuchen, weil ich es einfach nicht über's Herz bringe sie so zu sehen. Manchmal telefoniere ich mit ihnen, aber sobald jemand anfängt zu weinen leg ich auf. Ich kann das einfach nicht."
Ich weinte. Ich weinte, weil er so viel leiden musste. Er und seine ganze Familie. Nicht alle Geschichten gingen so schön aus wie die unsere und das verstand ich erst durch Mergim.
"Und deswegen werden sie dich lieben. Du wirst ihnen die Freude wieder zurück bringen. Sie werden sehen, dass wir glücklich sind. Du und ich. Und wenn wir heiraten und bald Kinder kriegen, werden sie Oma und Opa und das wollten sie schon immer. Also hab keine Angst, mein Schatz."

Da lag ich nun auf seiner Brust und dachte über alles nach. Ich war mir ziemlich sicher, dass meine Beziehung zu ihm ewig halten würde. Auch wenn man keine Vorentschlüsse treffen sollte, hatte ich es im Gefühl. Mein Leben hatte doch die letzten Monate eine Achterbahnfahrt durchgemacht und jetzt war sie zum Stillstand gekommen. Jetzt würde ich endlich glücklich bleiben und das bis zum Ende meines Lebens. Und ich wollte ihn glücklich machen. Er hatte es von ganzem Herzen verdient und ich wollte der Grund seiner Freude sein.

"Mergim?"
"Ja?" Er strich mir meine Haare vom Gesicht und sah mich zuckersüß an. Ich sah auf seine schönen Lippen. Ich hatte sie immernoch nicht geküsst. Wir gingen es langsam an und das war es was wir uns vorgenommen hatten, aber jetzt wollte ich diesen Plan über Bord schmeißen.

"Willst du hier einziehen?"

Er sah mich geschockt an und versuchte wahrscheinlich einen Hauch von Ironie in meinem Blick zu finden.
"Wie meinst du das?",fragte er verwirrt.
"Wir hängen eh fast den ganzen Tag zusammen ab. Du zahlst unnötig Miete für ein schreckliches Studentenheim. Zieh doch hier ein.
Wenn du willst räumen wir mein Kleiderzimmer um und es wird dein Zimmer oder du schläfst mit mir in einem Bett. Die Wohnung ist groß genug für uns beide. Wenn ich dir mal auf die Nerven gehe, dann verzieh ich mich zu meinen Eltern. Das ist ja alles kein Problem."
Er lächelte als ich dies sagte.
"Du gehst mir nie auf die Nerven." Er küsste meine Stirn und sah mich wieder glücklich an.
"Also eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet. Und ich hätte es früher nie akzeptiert, aber irgendwie bringst du mich dazu das Angebot anzunehmen."
Ich schrie vor Freude und gab ihm einen fetten Kuss auf die Wange.
"Du bist der Beste."
Wir sahen uns glücklich an und konnten unser Glück kaum fassen. Und in dem Moment passierte das, was wir beide wahrscheinlich nicht gedacht hätten, aber seine Lippen lagen auf meinen.
Es war ein schöner leichter Kuss und dann entfernte er sich und legte seinen Kopf gegen meinen.
"Ich liebe dich.",sagte er leise.
"Ich dich auch."

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Immer diese Verliebten überall. Haha

Na, was haltet ihr davon? Ist das zu früh?

Liebe Grüße!
Eure Zemra♡


Wieso Liebe Ich Dich../ Pse Te Dua?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt