58 - Abreise

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"Ja, ich mache echt keine Witze. Das ist mein voller Ernst.", ich konnte nicht mehr aufhören zu lachen.
Ich hatte meine Eltern angerufen und ihnen von den Ereignissen der letzten Tage erzählt. Armend war zu Hause und Ardiana ebenfalls. Sie hatten den Hörer auf laut gestellt und jeder redete dazwischen.
"Ich wusste es doch.",sagte Papa lachend und ich stellte mir schon vor wie er seine Fäuste in die Luft stemmte vor Glück.
"Woher sollst du das bitte gewusst haben?",fragte Mama irritiert.
"Tja.. die Blicke eines Mannes täuschen nie." Und da lachten wir alle wieder. Auch Mergim kam aus dem Bad und redete mit.
Sie wünschten uns alles Glück der Welt und freuten sich uns wieder in die Arme zu schließen.

"Ich bin noch drei Tage hier. Kommt mich aufjeden Fall besuchen.",sagte Armend glücklich.
"Das machen wir. Versprochen.",sagte Mergim, der sein Glück kaum fassen konnte.

"Deine Familie ist so locker drauf. Ich liebe es.",sagte er erleichtert und umarmte mich von hinten.
Ich genoss diese Nähe, denn das war mein Medikament. Das, was ich für immer brauchte.
"Wann willst du es deinen sagen?" Ich fragte nicht, weil ich unbedingt wollte, dass er es ihnen sagte. Aber er hat immer sehr wenig von seinen Eltern erzählt, also wusste ich nicht, wie ich sie einschätzen sollte.
Vielleicht war es auch zu früh, das den Eltern zu erzählen, aber meine wussten immer alles. Also wollte ich dieses Geheimnis auch nicht vor ihnen verstecken!
"Wenn wir in Deutschland sind gehen wir sie mal besuchen.",sagte er traurig und gab mir einen Kuss auf meinem Hinterkopf und entfernte sich.
Das hörte sich leider nicht so überzeugend an, aber ich wollte nicht weiter nachhacken.

Die Tür klopfte und ein verliebtes Pärchen trat herein.
"Na, ihr beiden. Wie geht's euch?", ich umarmte beide und ließ sie herein. Hinter ihnen trat dann ein etwas gekränkter Ardian herein.
Auch ihn umarmte ich, da ich nicht wollte, dass sich irgendetwas an unserer Freundschaft veränderte.

"Was machen wir noch die letzten Stunden?",fragte Rinora glücklich.
"Ich dachte wir gehen in den Louvre rein. Ich mein, da ist man mal in Paris und muss auch die Mona-Lisa gesehen haben.", sagte ich belustigt. Die anderen stimmten ein also nahmen wir nur unsere Taschen und schlossen die Tür.
Ardian war wieder etwas aufgetaut. Man sah ihm an, dass er wieder ein freier Mann war und sich auch so fühlte. Ich glaube nur, dass er seinen Fehler bereute. Den Fehler, sich überhaupt auf sie eingelassen zu haben.
Und das erste mal, wie egoistisch das auch klingen mag, war ich froh, dass sie zwischen uns getreten ist. Denn erst so hab ich sein wahres Gesicht gesehen und hatte die Kraft mich zu entlieben. Vorher hatte ich leider nur Augen für ihn und Mergim war anfangs ziemlich unbedeutend.
Umso mehr habe ich ihn schätzen und lieben gelernt.

Ich riss Mergim an seinem Arm während die anderen voraus liefen.
"Ich muss es Nora sagen. Sie ist meine beste Freundin." Er sah mich lachend an und nickte.
"Wir können es auch allen sagen."

Wir hatten uns erst in den Frühstücksraum gesetzt und frühstückten ausgiebig. Immer wieder merkte ich Mergim's Blick an mir und ich errötete.
"Ich muss euch etwas sagen.",sagte ich beschämt als alle am Tisch saßen.
"Und das wäre?",fragte Rinora neugierig und biss von ihrem Brot ab.
Unterm Tisch drückte Mergim meine Hand und warf mir einen aufmunternden Blick zu.
Ich wusste nicht, wie ich anfangen sollte, also nahm ich unsere Hände aus dem Versteck und legte sie auf den Tisch. Alle Blicke waren darauf gerichtet und die Jungs schienen es erst nicht zu verstehen.
Rinora spuckte ihr Brot aus und schrie vor Freude. Sie kam auf mich zu und umarmte mich ziemlich lange. "Na endlich.",sagte sie glücklich und ließ mich los.
"Ihr seid also jetzt ein Paar?",fragte Jetmir lachend und wir nickten verlegen. Auch er umarmte und beglückwünschte uns. Nur Ardian saß da und sah wie versteinert auf unsere Hände.
"Deswegen liebst du mich nicht mehr..",sagte er leise und schaute in meine Augen.
Es war nicht deswegen, aber ich sah es nicht ein mit ihm hier zu diskutieren. Entweder er akzeptierte es oder es ließ es sein. Doch dann stand er ebenfalls auf und umarmte uns. "Na dann. Alles Gute weiterhin." Mit dem hatte er wahrscheinlich nicht gerechnet, aber das war nun mal so.


"Wie verdammt klein dieses Gemälde ist.",sagte Mergim fasziniert bei dem Anblick der Mona Lisa.
"Und auf den Fotos sieht es immer so riesig aus.",fügte ich hinzu.
Dieses Gemälde war wirklich klein im Vergleich zu der Vorstellung die wir hatten. Die Absperre ging soweit, dass man sich dieses Gemälde nicht mal richtig ansehen konnte. Wir sahen nur einen kleinen Umriss und alle Menschen schmissen sich förmlich vor die Absperrung um nur ein Foto von der hübsche Dame zu machen.

Nach dem Rundgang im Louvre liefen wir an einem schönen Park vorbei wo sehr viele alte Menschen auf den Bänken saßen und entspannten.
Paris war wirklich eine schöne Stadt, denn in jeder Ecke gab es irgendetwas interessantes zu sehen.

Nach 4 Stunden herumlaufen taten uns schon die Füße weh und wir hatten mächtigen Hunger.
Wir setzten uns also in ein Restaurant und aßen unser letztes Essen hier.

"Hast du alles?",fragte Mergim mich.
Ich schaute mich nochmal im Zimmer um und nickte.
Ich würde es vermissen. Jedes einzelne Detail, vom Bett bis hin zur Kloschüssel, einfach alles.

Ardian hatte sich ans Steuer gesetzt und entschied sich die Fahrt in Anspruch zu nehmen. Mergim und ich saßen ganz hinten während die beiden Süßen in der mittleren Reihe Platz nahmen.

"Bist du glücklich?",fragte Mergim mich flüsternd.
Ich sah ihn an, nahm seine Hand in meine und nickte. Ihm schien die Antwort zu gefallen, denn er gab mir einen Kuss auf die Stirn und entspannte sich wieder.
Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter und bin irgendwann in einen tiefen Schlaf gefallen.

"Hey, Schlafmütze. Aufstehen. Wir stehen vor deiner Wohnung."
Ich öffnete meine Augen ganz langsam und sah das keiner außer uns beiden im Auto war. Ich saß wie am Anfang auf der hinteren Bank während er am Steuer saß.
"Ich hab die anderen nach Hause gefahren und jetzt bist du dran. Ich nehm das Auto mit und komm dich dann morgen besuchen."
Ich stand langsam auf, stellte den Sitz nach vorne und stieg aus.
Mergim hatte das Auto geparkt, nahm meine Tasche und half mir in meine Wohnung.
Ich realisierte noch garnicht was passierte.
Er schloss meine Tür auf,zog mir meine Schuhe aus und nahm mich an die Hand zu meinem Zimmer.
"Zieh dich um Schatz und schlaf dann." Er war gerade dabei mir meine Tasche zu geben, doch ich hatte mich schon in mein Bett geschmissen.
"Du Schlafmütze.',sagte er lachend.
Er kam näher, zog mir meine Socken aus und deckte mich zu.
"Wir sehen uns dann morgen.",dann drückte er mir einen Kuss auf die Stirn und wollte gerade gehen.
Ich hielt ihn am Arm fest.
"Bleib doch bei mir.",nuschelte ich noch halb verschlafen.
Sein Grinsen konnte ich auch mit blinzelnden Augen erkennen.
"Du solltest öfter müde sein, dann wirst du anhänglich.",sagte er süß in mein Ohr und legte sich zu mir.
"Jungs mögen aber keine anhänglichen Mädchen."
Das war das einzige woran ich mich noch erinnerte bevor meine Augen wieder zufielen.

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Sind die beiden nicht süß? :)

Ich bin baaald am Ende
Gibt es vielleicht Fragen an mich?

Ihr hört dann hoffentlich morgen wieder etwas von mir! ♡

Wieso Liebe Ich Dich../ Pse Te Dua?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt