26 - Die zweite Familie

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Mama empfing uns an der Tür und umarmte uns wie gewohnt. Danach liefen wir zu Papa ins Wohnzimmer und umarmten ihn ebenfalls.
"Wie war euer Tag heute?",fragte er freundlich. Ich kuschelte mich bei ihm ein und erzählte was wir gemacht hatten. "Und dann haben uns Fiona und Dafina gesehen. Also macht euch auf die neusten Lügen gefasst.",sagte ich böse. Papa taschelte mir auf den Kopf. "Solche Menschen am besten keine Beachtung geben. Sie reden über das Leben anderer, weil sie ihres schon vermasselt haben.",sagte Papa und ich lachte. Alle schauten mich verwirrt an. "Papa wollte nicht verschissen sagen." Und nun lachten alle.
"Sollen wir heute noch ins Kino?",fragte Mama herzlich. Ich nickte nur und Ardian lächelte mich an.
Es war lange still und wir schauten fern während Mama in der Küche das Essen vorbereitete.
"Agnesa kann echt glücklich sein solche Eltern wie euch zu haben.",sagte Ardian nun leise aber so laut, dass wir es alle hörten. Mama sah ihn traurig an und Papa drückte mit seiner Hand meinen Arm fester.
"Sie hat mir von eurer Vergangenheit erzählt.. die Geschichte ihrer leiblichen Mutter, die Trauer von Armend und die Liebe die ihr ihnen trotzdem gegeben habt. Sowas hat nicht jeder.",fügte er in Gedanken versunken dazu.
Mir und Mama kamen Tränen und Papa hatte glasige Augen. Dieser Arme Junge. Mama war die erste die sich wieder fing. Sie setzte sich neben ihn und legte ihren Arm um seine Schulter. "Danke. Agnesa hat uns auch deine Geschichte erzählt. Du musst wissen, dass jede Mutter auf dieser Welt jedes einzelne Kind liebt. Aber manche können es einfach nicht zeigen. Genau wie meine Mutter. Sie hat uns nie in den Arm genommen, nie geküsst, nie 'ich liebe dich' gesagt. Aber wenn es darum ging uns zu beschützen wenn es hart auf hart kam dann wussten wir, dass wir auf sie zählen konnten. Ich kenne deine Eltern nicht, aber nach der Erzählung von Agnesa kann ich mit Sicherheit sagen, dass sie dich liebt, doch die heutige Gesellschaft hat ihre Sicht geblendet. Sie beschäftigt sich zu sehr mit unwichtigen Sachen und vernachlässigt deswegen dich. Aber sei ihr nicht böse. Kinder müssen ihren Eltern verzeihen, egal was sie tun. Jeder macht Fehler." Mama hatte die richtigen Worte gefunden. Sie machte einen Pause und wischte sich die Tränen und dann auch Ardian's Träne, die ihm gerade runterkullerte.
Dann fuhr sie fort. "Ich will das du weißt, dass du uns immer als deine zweite Familie ansehen kannst. Du kannst immer zu uns kommen, wann immer du willst, wann immer du Sehnsucht hast. Ich weiß, dass wir dir nicht die Liebe einer wahren Familie geben können, aber bei uns bist du herzlich willkommen und ein Teil der Familie."
Ardian umarmte sie ganz feste und beide schluchzten. Er flüsterte oft ein 'Danke' und ließ sie nicht mehr los. Papa legte seine Hand auf Ardian's Rücken und dieser drehte sich um.
"Auch von mir herzlich willkommen in deiner zweiten Familie." Und Ardian umarmte nun auch Papa. Als er ihn losließ schaute er mich glücklich an und zwinkerte mir zu. Mein Herz blühte auf als ich ihn so sah. Ich wusste, dass meine Eltern das richtige getan hatten.
Mama stand auf und wischte sich nochmal die Tränen weg. " Wir haben ein schönes Wochenende mit unseren Kindern, da gibt es nichts zum weinen. Los, ab in die Küche. Essen ist fertig." Wir standen alle mit einem Lächeln auf. Wir waren alle glücklich und Mama hatte einen neuen Sohn. Ardian ähnelte sie an Armend und ihn zu sehen, machte sie glücklich.
Und meine Gedanken gingen wieder zu Armend. Er fehlte uns und ich musste auf jeden Fall im Kalender nachschauen, wann ich ihn besuchen konnte.. zusammen mit Ardian!

Nach dem Essen hatten wir Frauen uns nochmal frisch gemacht und zusammen fuhren wir nun zum Kino. Wir entschieden uns für einen witzigen Film und zwar wo eine Familie zusammen in einem Albanischen Auto Urlaub machte und ihnen die witzigsten Dinge passierten aber am Ende dieser Urlaub sie nur enger zusammen geschweißt hat und sie glücklicher sind.
Wir lachten sehr viel und die Männer analysierten immer dieses Auto.
Der Abend war einfach gelungen.

Als wir Zuhause ankamen gingen wir alle in unsere Zimmer. Ardian nahm seine Schlafsachen,entschuldigte sich und lief zum Badezimmer. Das machte er immer, damit wir uns nicht voreinander umziehen mussten.
Ich nutzte die Gelegenheit und schaute aus dem Fenster hoch zum Himmel. Ich sah so viele Sterne und es sah wunderschön aus. Ich sagte leise ein Gebet auf und richtete mich dann an Mama. Leise sprach ich zu ihr.
"Hallo Mami. Ich hoffe dir geht es gut da oben und du bist glücklich mit unserer jetzigen Situation. Wir sind nämlich glücklich. Auch wenn du uns fehlst, aber Papa hat immer gesagt, dass du dir gewünscht hättest wir lebten glücklich weiter. Mama kümmert sich sehr gut um uns. Ich hoffe du siehst sie von da oben und siehst wie viel Liebe sie uns gibt. Die Familie hat heute ein neues Mitglied bekommen. Es ist Ardian. Mein bester Freund. Du hast vielleicht gesehen, was passiert ist und wir werden einfach seine zweite Familie. Jetzt hat Armend einen 'Bruder'". Ich kicherte leise. "Ich geh jetzt gleich schlafen. Danke, dass du auf uns von da oben aufpasst. Du fehlst und sehr. Wir lieben dich! Und ich dich besonders."
Ich schloss meine Augen und atmete langsam tief ein und aus.
Ardian setzte sich neben mich und ich erschrack. Er sah auch in den Himmel. "Danke für diese nette Familie,Mama",flüsterte er und drückte meine Hand. Ich lächelte leicht und zusammen schauten wir nun zum Himmel. Lange saßen wir da und keiner sagte etwas.
"Der Himmel ist wunderschön.",sagte ich dann in Gedanken versunken.
"Ohja..",entgegnete Ardian. Danach sah ich zu ihm und er zu mir. Ich lächelte ihn an und machte mit dem Kopf eine Bewegung, dass wir schlafen sollten. Er nickte und zusammen standen wir dann auf und kriechten in mein Bett. Wir wünschten uns noch eine gute Nacht und schliefen dann ein.
*Ich lag auf einer Wiese und sah hoch zum hellen Himmel. Um mich herum lagen Ardiana, Armend und Ardian.
Wir kicherten leise und dann kam eine leise Musik. Eine ruhige, angenehme Musik. Der Himmel veränderte sich aber wir verspürten keine Angst. Und dann hörten wir ihre Stimme. Mama. "Ich liebe euch." Flüsterte sie uns zu. Wir freuten uns und schauten weiterhin zum Himmel. Die Musik lief weiterhin und wurde nur etwas lauter. Und schon wieder Mama's Stimme. "Herzlich Willkommen Ardian, mein Sohn" Und nun hatten wir Tränen in den Augen. Ardian hielt meine Hand ganz feste und ließ sie nicht los. Mama's Stimme verschwand und die Musik wurde immer leiser bis sie letztendlich verstummte. Und wir standen auf und sahen uns an und umarmten uns alle. Mama hatte ihn akzeptiert und uns ein Zeichen gegeben.*

Ich stand in der Nacht auf und spürte Ardian's Hand auf meiner. Ich lächelte leicht und dachte an den Traum. "DANKE MAMA.", flüsterte ich leise. Ich wusste, sie hatte mir diesen Traum als Zeichen geschickt.
Mit fröhlichem Herzen und den Gedanken an Mama und ihrer Stimme schlief ich wieder ein.

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Wieso Liebe Ich Dich../ Pse Te Dua?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt