Ash

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16.
Geburtstag.

Als ich am nächsten Morgen aufstand und immer noch total gerädert von der letzten Nacht war und von den ganzen Theorien und Informationen von Maddie und Stef überrannt wurde, war das wirklich allerletzte woran ich dachte, mein 16 Geburtstag.
16 Jahre ein Mysterium vor mir, hinter mir, um mich.
Ich selbst war eins.
Ein Mysterium.
Und jetzt sollte ich aufstehen und lächeln und so tun als ob ich alles kapiere.
Als ob.
Die richtigen Worte.
Als ob ich das könnte.

Ich schwang die Beine aus meinem Bett und trat auf etwas weiches. Ich quietschte auf und zog sofort hektisch meine Beine wieder an mich. Ich lugte vorsichtig von meinem Bett runter und siehe da.
Stefan.
Richtig.
Als ich mich zur Seite drehte schnarchte Maddie noch selig in ihrem Schlummer. Wir hatten gestern noch bis in die Frühe diskutiert und waren dementsprechend erschöpft. Maddie passte noch neben mich in mein Bett, auch wenn sie sich sehr breit machte. Stefan hat einfach mit unzähligen Kissen und Decken auf dem Boden geschlafen. Ich bemühte mich vorsichtig an ihm vorbei ins Bad zu huschen und duschte mich erstmal, wusch mir die Haare, föhnte sie und unterstrich meine Naturlocken nochmal mit einem Lockenstab. Ich hatte Zeit, ich bin eine Stunde zu früh aufgestanden. So durchstreifte ich unruhig die Wohnung, bis mein Blick auf mein Perfect fiel.

Ich trug nur ein Wort unter dem heutigen Tag ein:
Asche.

Mein altes Leben war vorüber.
Die Lüge war vorbei.
All das war jetzt Asche.

Etwas zuversichtlicher, beruhigter durch mein Buch, wollte ich meinen Freunden einen Zettel hinterlassen, der ihnen sagt, dass ich schon mal frühstücken gegangen bin. Als ich den Zettel in mein Zimmer brachte, waren meine Freunde, aber schon mit geschäftigem Treiben beschäftigt. Stef räumte sein Nachtlager weg und Maddie bürstete energisch ihr glattes Haar und zog sich gleichzeitig Schuhe an. Ich war verwundert:" Haben wir es eilig ?"
Maddie:" Ja, was denkst, du warum ich so hetze?"
Ich erwiderte, dass ich tatsächlich gerne wissen würde, weshalb genau wir es denn nun eilig haben.
Stef antwortete für Maddie, die gerade einen Haargummi zwischen den Zähnen hatte und ihre Haare mit beiden Händen zu einem Zopf zusammenfasste:"Erstens: Heute gibt es Blaubeerpfannkuchen beim Frühstücksbüffet, da muss man rechtzeitig da sein. Zweitens: Wir haben nicht vergessen, dass du gestern ewig gejammert hast, dass du heute Geburtstag hast. Das feiern wir noch, bevor du zu Holiday musst."
Ich lachte und grummelte:"Ihr mit eurem essen!"
Stefan, sichtlich zufrieden, dass er seinen Job erledigte, ging, um sich seine Schulsachen zu holen und im sich umzuziehen. Währenddessen erbarmte ich mich Maddie und machte die Reißverschlüsse ihrer Schuhe zu. Das konnte man nicht mit ansehen, wie sie da herumhampelte. Als wir dann diese kleinen Mädchenprobleme wie "Ach-Mist-diese-Schuhe!" Beseitigt hatten, richtete sie sich auf und dröhnte:" HAPPY BIRTHDAY!!" Sie drückte mich ganz fest und ich erwiderte ihre Kuschelbär Umarmung von ganzem Herzen. Maddie ist wirklich ein Schatz, man mag sie einfach. Wir gingen dann entspannt palavernd die Treppen runter und und machten uns auf den Weg zur Haupthütte, Maddie war ganz ausgelassen, hüpfte auf und ab und freute sich so, dass wir jetzt beide 16 waren. Mich verwirrte das alles noch mehr, da wir uns ja erst einen Tag kannten, aber ich begriff langsam, dass es einfach ihre Art war so menschenoffen zu sein. Doch dann gab es noch diese Sache mit der Schuluniform. Ich kam gar nicht klar einfach an die 30 Leute einheitlich in grauem Faltenrock, weißer Bluse zu sehen. Jacke und Schuhe sollten schwarz sein, aber da konnten wir wählen, genau wie bei Bluse und Rock. Es ging im Grunde um die Farbkombinationen. Maddie klärte mich darüber auf, dass die Uniformen im Moment nur nötig sind, weil eine andere Schule ebenfalls hier ist und man Kennenlern Stunden hat. Damit man ja jemanden aus Mystic Falls und jemanden aus Shadow Falls einander zuteilte, war das die vorübergehende Situation. Ich war so erleichtert darüber und zuppelte kurz noch meine schwarze Lederjacke über meinem grauen Rock, der aus einem festen, dicken Sweater Stoff war, zurecht. Mad stupste mich an und sagte:"Hab ich toll ausgesucht, ne? Mit den Booties und der Statement Kette geht das locker als normales Outfit durch." Sie zwinkerte, was ich mich halbwegs beruhigte. Ich redete mir gut zu und sagte mir, alles sei gut und das wäre total normal.

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