Ich bin eine Hexe.
Ich bin eine Hexe.Diese Worte gingen mir die ganze Zeit durch den Kopf. Als ich die Hütte geschockt von mir verließ, als ich den vorübergehenden Wohntrakt betrat, als ich die Treppen hochlief. Sie waren immer in meinem Kopf und ließen mir keine Ruhe. Diese Worte veränderten mein Leben und doch spüre ich nur eine Dumpfheit. Diese Dumpfheit neben der Gewissheit, ich könne alles zerstören. Wenn ich denn will.
Als ich in meinem Zimmer war realisierte ich erst das Gesagte:
Meine Eltern sind Übernatürliche. Sie sind Monster.
Und ich... Ich bin die schlimmste von allen.
Denn ich bin eine Hexe.Hexe
Hexe
HexeIch hatte das sehr große Bedürfnis zu weinen. Loszulassen. Doch ich sagte, ich würde kämpfen und genau das tue ich. Ich gestattete mir ein kurzes schluchzen. Ich habe jedoch einen anderen Weg um meine Emotionen zu zeigen. Einen anderen Weg loszulassen.
Mein Perfect.Die nächste Stunde schrieb ich alles nieder was ich erfuhr und meine Ängste und Träume flossen mit ein. Ich kritzelte und kritzelte, machte Tabellen, Diagramme, doch über allem stand immer noch der Gedanke:
Ich bin eine Hexe.
Mich machte all dies so wahnsinnig, dass ich immer schneller und schneller schrieb, sodass ich meine Schrift kaum noch lesen konnte. Ich war wie in einem Wahn. Wie in einem Alptraum. Ich dachte, meine größten Ängste wären schlimm. Doch das, das übertrifft alles. Meine Schulleiter erklärten mir auch wozu eine Hexe fähig ist, was sie anrichten kann und was sie immer verliert. Ihre Kontrolle. Die Kontrolle über die Macht. Die Energie. Die Stärke. Sie wird zu einer Bestie ohne Sinne.
Wenn sie nicht ausgebildet wird. Ich erfuhr, dass ich einen Hexenhelfer brauchen werde, in welchen ich meine Energie kanalisieren kann. Denn in einer Hexe finden nur die Umwandlungen der Kräfte statt. Doch um die Energie gefahrlos weiterzuleiten und nützlich zu machen, brauche ich einen Hexenhelfer. Ansonsten zerreißen mich die verschiedenen Mächte. All das füllte mein Perfect. Und dennoch konnte ich das schreiben nicht stoppen. Ich schrieb immer weiter. Immer weiter über Theorien und Fähigkeiten. Über Bestien. Menschen, die getötet wurden. Zerrissene Träume. Verlorene Menschlichkeit. Und Hoffnungen.
Hoffnung.
Daran dachte ich als es an meiner Zimmertür klopfte."Herein.", rief ich, "Die Tür ist offen."
Eine gut gelaunte Madison streckte ihren Kopf durch die Tür und sagte sanft:" Hey... Ich habe es schon mitbekommen. Und ich hab Marshmallow Muffins. Also eigentlich hat Stefan die Muffins. Dürfen wir rein ?"
Ich nickte nur kurz mit zugeschnürtem Hals und Stefan und Madison kamen herein. Madison hüpfte neben mich auf das Bett während Stefan sich ruhig neben mich setzte und sagte:" Krass... Du hattest so normal gewirkt bis auf dein Muster halt."
Ich nickte schon wieder. Oder immer noch. Ich wusste es nicht. Ich spürte nur wie lange, sehr lange zurückgehaltene Tränen über meine Wangen liefen und Madison mich in den Arm nahm.Tränen.
Ich versank in ihnen.
Ohne Halt.
Ohne Anker.
Verloren.
In einem Meer aus Tränen und Finsternis.
Ich schloss meine Augen und ließ die Dunkelheit kommen.
Denn sie war gnädig.
Sie verdeckte den Tag.
Überschattete die Illusion eines perfekten Lebens.
Sie zeigte die Wahrheit auf.
Die Finsternis ist nicht ein Hirngespinst aus Formen und Figuren.
Der Tag ist die Illusion.
Der Tag ist die Lüge.
Und jede Nacht, jedes Schließen der Augen zeigt die Realität.
Man sollte die Finsternis fürchten, wenn man die Wahrheit fürchtet.
Am Tag, im Licht sieht alles heil aus, ist alles verdeckt vom schönen Schein.
Doch je heller das Licht, je schöner der Schein, umso größer ist die Lüge, umso schrecklicher die Wahrheit.
Das Gewissen folgt einem durch den Tag.
Denn selbst die größten Lügner haben kein reines, leichtes, unbeschwertes Gewissen.
Ihnen folgen die Schatten.
Wie jedem anderen.
Unerbittlich an dich gebunden.
An deine Füße geheftet.
Du bist niemals allein.
Dein Gewissen ist immer bei dir.
Deine Schatten immer da, wo du sie nicht siehst.
Hinter dir.
Du kannst es ausblenden.
Es ignorieren.
Es vergessen.
Für eine Zeit lang.
Doch dein Gewissen holt dich immer wieder ein.
Denn das hellste Licht wirft die tiefsten Schatten.
~Auszug aus Perfect...~
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Perfect...
Fantasy"Perfekt" Es gab so viel was ich sein musste, sein sollte. Doch dies war ich nicht. Ich war nicht perfekt. Ja, für manche war ich es. Doch ich dachte es nie so. Ich war nur eine Kämpferin. Ein Mädchen, das die Wahrheit wissen wollte, ihre Wahr...