Burnett blickte mich bestürzt an und ein kalter Ausdruck trat in meine Augen.
"Das ist meine Welt", flüsterte ich,"Mein Spiel. Meine Regeln. Mein Zuhause. Er wird sterben."
Rowan stand schweigend hinter mir, ich spürte seinen Blick auf meinen Schultern. Kribbelnd.
Sicher. Geborgen."Jetzt setzt euch doch erstmal, Kinder!"
Holiday brach das Schweigen und griff meinen Ellenbogen fest, als würde ich gleich verschwinden. Sie fürchtete das. Ich riss meinen Arm los und schrie:"Nein! Ich werde mich nicht setzen! Ich werde mich auch nicht beruhigen!! Niemals!"
Meine Kräfte wurden sofort angefacht und Feuer umtanzte meine Hände. Ließ mich stärker fühlen. Mein Blick war tödlich.
Gefährlich.
Der eines Raubtiers.
Eines uralten Raubtiers.
"Ich bin nicht zurückgekommen um mich zu setzen und euch zuzuschauen, wie ihr versagt", fauchte ich weiter,"Ich bin durch die Hölle und zurück gegangen. Nur für das hier. Dieses Camp! Ich habe getötet dafür! Und jetzt soll ich mich beruhigen? Und mich setzen?? Ich soll mich SETZEN UND NICHTS TUN?? Meine Freunde sind in Gefahr und ich soll still sein? Niemals."
Meine Stimme wurde bedrohlich leise. Ich fixierte Holiday und Burnett.
"Ich bin hier um mir mein Zuhause zurückzuholen. Denn es ist meine Welt. Meine."
Ich schüttelte mich kurz und klopfte meine Hände ab. Die letzten Ascheflöckchen fielen zu Boden.
Ruhig fuhr ich fort:"Meine Freunde haben ein Problem. Und ich werde es lösen. Ihr seid ja nicht fähig dazu."
Als sie mich fragend anblickten, nicht wussten was sie sagen sollten, lachte ich spöttisch auf.
"Ach, ich bitte euch! Eure Köpfe sind offene Bücher. Ich weiß von allem, was ihr getan habt. Ihr habt alle Grimoires verbrannt. Jedes einzelne. Aber mein Perfect noch nicht."
Ich legte meinen Kopf schief.
"Es liegt in einer Höhle hinter den Wasserfällen. In einem Felsspalt geschoben. Ja. Ich weiß alles über euch. Ein kurzer Blick in meine Augen. Und ich weiß alles über euch. Eine Berührung. Und ich kenne euer ganzes Leben. Alles was ich wissen will, weiß ich.
Ja! Ich bin stärker denn je! Und ihr, ihr solltet mich fürchten."
Ich wandte mich enttäuscht ab.
"Wer sind hier die Verräter?"Ich dachte, sie wären anders als Rico. Doch sie waren noch schlimmer. Sie hatten keinen Glauben. Nichts, wofür kämpfen lohnte. Ich schnaubte.
Das ist doch wohl unglaublich.
Ich war leicht verschreckt von mir selbst. Meine Launen schwankten immer stärker, ich war überhaupt stärker denn je. Ich schwang mich auf die Anrichte, drückte meinen Rücken an die Wand, legte meine Arme um meine Knie und vergrub meinen Kopf darauf.
Verzweifelt fragte ich:"Was ist nur los mit euch..? Und was... Was geschieht nur mit mir ?"
Mittlerweile stützte ich meinen Kopf auf meine Knie.Rowan kam geschmeidig auf mich zu.
Er war wie ich.
Gefährlich.
Tödlich.
Eine Raubkatze.
Er zog mich von der Wand weg und drückte mich fest an sich.
Ich rollte mich nur noch fester zusammen. Er streichelte meine Haare und flüsterte mir beruhigende Dinge zu. Ich holte einmal tief Luft, vergrub meinen Kopf nur noch mehr in meinen Armen. Weinte still und leise.
Ich war es geübt.
Man merkte nicht das leiseste Zucken meines Zwerchfells, das Beben meiner Schultern. Nichts. Nur die nassen, großen Tropfen, die über meine Wangen kullerten, sein t-Shirt nässten. Meine Tränen.Nach einer Weile drückte er mich erstaunt von sich weg.
"Luce, weinst du etwa ?"
Er hob mein Kinn an und ich konnte es nicht mehr verbergen.
Ich blickte ihn an.
Hob mein Gesicht.
"Ach, Lucy."
Rowan umarmte mich erneut und ich schlang meine Arme um ihn, schluchzte in seine Schulter.
"Luce... Alles wird gut. Und hast du die ganze Zeit geweint, ohne... ohne, dass es jemand merkte ..?"
Ich nickte kurz.
"Ach, Kätzchen. Nicht doch."
Seine Hände streichelten sanft meine Haare auf meinem Rücken.
Ich ließ meine Beine von der Anrichte rutschen und neben seiner Hüfte baumeln.
Ich schmiegte mich enger an ihn, presste meine Knie an ihn.
Ich schob meinen Kopf an seinen Hals und schloss meine Augen.
Atmete seinen Duft ein.
Herb. Rau. Sehr maskulin. Und doch so weich.
Es beruhigte mich. Er raunte mir weiter hoffnungsvolle Dinge zu, ließ mich wissen, dass er da sei. Nach einiger Zeit hatte ich mich etwas beruhigt.
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Perfect...
Fantasy"Perfekt" Es gab so viel was ich sein musste, sein sollte. Doch dies war ich nicht. Ich war nicht perfekt. Ja, für manche war ich es. Doch ich dachte es nie so. Ich war nur eine Kämpferin. Ein Mädchen, das die Wahrheit wissen wollte, ihre Wahr...