Perfect...

Inception

"Auaa!!!", schrie ich und zuckte hoch. Verwirrt sah ich mich um.
Das war nicht New York.
Und dann sah ich es.

"Bist du WAHNSINNIG?? Ich hatte es fast!"
Ich richtete meinen Körper auf und griff mir augenblicklich an den Kopf.
Ich stöhnte genervt und blickte ihn mit meinem "Das-wird-dir-noch-leid-tun"- Blick an.

"Sorry. Aber du warst einfach tot, Luce. Ich musste unsere Verbindung kappen, damit du zurückkommst."

Ich sprang auf und schloss meine Augen.
Noch war es nicht zu spät.

Um mich herum schimmerte die Luft silbern und lose Dinge fingen an zu schweben.
Es war kaum etwas zu hören.
Nur in meinen Ohren toste ein Sturm der Elemente.
Ich sah wie sie sich verbanden und wieder trennten.
Immer so weiter und weiter und weiter.
Ich konzentrierte mich nun.
Ich verwandte all meine Energie darauf die Bünde zwischen den Elementen aufrechtzuerhalten.
Und dann sprang ich.

Meine Seele war noch nicht komplett zurückgekehrt, sie war noch immer an diesen Ort gebunden. An SEINE Welt.

^^

Augenblicklich schwebte ich wieder in dieser Sphäre, fühlte nur leicht wie jemand meine Hand noch hielt. Doch dort, bei Ro, war ich längst nicht mehr.

Ich blickte mich um.
Nein. Das war nicht New York.
Es war ein New York in der Zukunft.
Einige Gebäude erkannte ich noch, kannte ich aus meiner Welt, aber der Rest war mit gänzlich unbekannt.

Mir verschlug es die Sprache vor dieser Schönheit.
Diese Hochhäuser wirkten so selten filigran, als seien sie kein Bestandteil dieser Erde.
Manche Gebäude wirkten als würden sie schweben und wieder andere als würden sie gleich zerbrechen.
Es war unglaublich.

Ich konzentrierte mich wieder und ließ diese Welt außen vor. Ich war wegen IHM hier.
Nur wegen IHM.

Ich stand außerhalb der Stadt, leicht erhöht auf einem Hügel.
Ah. Das war ein Unterschied. Hier war Natur. Wirkliche Natur. Nicht der Dreck eines Randbezirkes.
Mein Blick richtete sich wieder auf die Stadt vor mir.

Ich würde IHN finden.

Fieberhaft ging ich meine Erinnerungen durch, Erinnerungen an Leben, die ich nie gelebt hatte und doch einst führte.

Diese Stadt kam mir mehr als nur bekannt vor.

Ich hatte ein Leben hier verbracht.

Ich schob diesen Gedanken weg, der auftauchte und von dem ich nicht wusste, ob tatsächlich einer von mir war.

Ich schloss meine Augen, fühlte der Verbindung nach. Ich hatte einen Draht zu IHM. Eine direkte Verbindung zu seiner Seele.
Sie ermöglichte es dem Teil meiner Seele ihn aufzuspüren.

Ich betete, hoffte.

Schneller!!! Mach schneller, Lucy!!

Ich trieb mich in Gedanken an.
Ich musste schneller sein.

Hektisch sah ich vor meinem inneren Auge die Stadt vorbeifliegen. Der Wind spielte mit meinen Haaren, doch ich spürte es kaum.
Das einzige, was ich sah, war eine dunkle Gasse. Ich hörte die Autos hupend im Stau stehen, spürte die klamme Luft sich auf meine Haut legen. Doch es war alles egal.
Ich hatte IHN.

Vor meinem geistigen Auge stand er vor mir, drehte mir den Rücken zu und spähte um die Ecke der Gasse, lag auf der Lauer. Wie ein Jäger, der seine Beute in die Enge getrieben hatte.

Ja. Das war er. Ein Shadowhunter.

Ich seufzte erleichtert auf. Fast, nur fast, glaubte ich, es wäre zu spät. Die Verbindung wäre gerissen.