16- Verzweiflung

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---???'s Sicht---

Er brauchte Christia Ragger lebend. Und es gab genau einen Weg, wie er sie bekam, ohne selbst umzukommen. Wenn er einfach in den Tower marschieren- was an sich kein Problem darstellen würde- und das Mädchen auch nur anfassen würde, Tony Stark würde bestimmt keine Sekunde zögern und ihn umbringen. Er musste den Milliardär ausschalten. Seine Tochter würde, da war er sich sicher, alles tun, damit ihrem Vater nichts geschehen würde.

---Pepper's Sicht---

Pepper stand hinter einem der Ärzte, die an dem Gegenmittel arbeiteten, und sah ihm über die Schulter. Sie wirkte neugierig, doch in ihrem inneren war alles völlig anders. Dort tobten Besorgnis und Wut. Sie hatte Angst um Tia und auch um Tony. Und sie war verdammt wütend auf ihn. Auf Tony und seine verdammte selbstlosigkeit.

Seit schon drei Tagen musste sie allein in dem großen Bett schlafen, das eigentlich auch für Tony gedacht war. Pepper selbst war auch kraftlos, die ständige Sorge um Tony und Tia machte sie wahnsinnig. Frustriert wandte sie sich von den Ärzten ab und setzte sich auf einen Sessel, den Tony mal im Labor aufgestellt hatte. Tony.... Alles erinnerte sie daran, wie allein sie doch momentan war. Verzweifelt raufte sie sich die Haare. "Jarvis?" fragte sie hoffnungsvoll, doch die bekannte elektronische Stimme ertönte nicht. Das bedeutete, auch die hochmoderne KI hatte noch keine Lösung gefunden. So konnte das definitiv nicht weitergehen.

Man hörte das laute klackern ihrer Absätze, als Pepper die Treppen hochstapfte. Sogar den Aufzug hatte Tony deaktivieren lassen, damit Jarvis sich nur um das Gegenmittel kümmern konnte. Es nervte sie an. Alles hier nervte sie an.

Sie würde jetzt in Tia's Krankenzimmer gehen und Tony holen, ob er wollte oder nicht. Pepper war wirklich extrem wütend und wenn sie Tony nicht mitschleifen konnte, dann würde sie ausziehen. Es reichte ihr endgültig.

Schäumend vor Wut stürmte sie in das kleine in sterilem weiß gehaltenen Zimmer. Sie wollte schon anfangen, Tony anzuschreien, doch dann bemerkte sie, dass er gar nicht da war. Erst blickte Pepper sich verwirrt um, dann atmete sie erleichtert auf. Endlich war er schlafen gegangen, dachte sie.

Ob sie nach ihm sehen sollte? Nun ja, sie könnte ihn aufwecken, andererseits könnte es genauso gut sein, dass er gar nicht schlief. Und wenn das so wäre, würde Pepper wieder wütend werden. Also entschied sie sich für die beste Lösung für alle- insbesondere für ihre Nerven- sie blieb erst einmal bei Tia und würde später nach Tony sehen. Sie atmete einmal tief durch und setzte sich dann auf die Bettkante des Krankenbettes, auf welchem Tia lag.

Sie sah so friedlich aus, als würde sie schlafen. Doch es war in Wirklichkeit vollkommen anders, Tony Starks Tochter kämpfte im inneren um ihr Leben.


Minutenlang saß Pepper einfach nur da und sah das so unschuldig wirkende Mädchen an. Sie war doch gerade erst 16 Jahre alt. Gut, in drei Wochen würde sie 17 werden, doch auch das war immer noch so jung. Sie hatte noch so viel vor sich, Pepper konnte einfach nicht glauben, dass sie einfach so sterben sollte. Mittlerweile funktionierten auch die Medikamente von SHIELD nicht mehr und die Vergiftung schritt unaufhaltsam voran. Wenn es doch nur eine Lösung gäbe, dann...ja was dann? Würden sie alle weitermachen, als sei nichts passiert? Nein, das glaubte Pepper nicht.


Nun schon seit einer Stunde saß sie bei Tia, als etwas seltsames passierte. Die Geräte zeigten einen stärkeren Herzschlag an und auch einen regelmäßigeren. Erstaunt starrte Pepper auf den kleinen Bildschirm. Das war doch völlig unmöglich! Tia konnte sich doch nicht selbst heilen, eher müsste es ihr eigentlich schlechter gehen.

Verwirrt sah sie zwischen den Geräten und dem Mädchen hin und her. Tatsächlich, Tia's Atmung wurde auch wieder stärker und regelmäßiger. Ungläubig schüttelte Pepper den Kopf. Das konnte doch gar nicht sein. Sie beugte sich etwas über Tia, deren Gesicht auch nicht mehr so kreidebleich war, sondern wie immer aussah. Das war komisch.


Und als Pepper da so über Tia gebeugt war und sie beobachtete, passierte das Unmögliche.


Tia schlug die Augen auf.


Iron DaughterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt