Isi Pov:
Seit drei Tagen habe ich die Jungs nicht mehr gesehen. Insgesamt habe ich ziemlich wenig Leute gesehen. Wenn ich nicht in der Uni war, saß ich zu Hause und lernte oder zockte irgendwas. Ja ich vermisste Jan, aber irgendetwas in meinem Hirn hielt mich davon ab ihn anzurufen.
Als mein Handy brummte, fuhr ich erschrocken zusammen. Die Apes hatte ich alle blockiert, da ich mir dachte, dass sie mich zuspamen würden. Ich sah auf mein Display und als ich gelesen hatte, wer mir geschrieben hat, musste ich lächeln. Das versprach eine Menge Abwechslung. Simon hatte mir geschrieben: 'Hey du. In ner Stunde geht Varo 3 los. Hast du lust vorbeizukommen und zuzuschaun? Caty is auch hier.
Grüße Simon'
'Ja klar. Bin sofort da.' schrieb ich zurück und machte mich auf den Weg.
Ich verbrachte einen schönen Nachmittag im Youtube - Haus. Als Felix starb hörte man seine Flüche bis ins Treppenhaus und nach der Aufnahme saßen wir alle bei Simon und aßen, redeten, lachten.
Sie hatten mich wirklich von meinen Problemen abgelenkt. Doch dann kam was kommen musste:
"Warum bist du eigentlich nicht bei den Apes?" fragte Rewi ohne böse Absichten. In diesem Moment hätte ich ihn umbringen können, obwohl er ja gar nicht wusste welche Gefühle er in mir wachrief. "Alles in ordnung?" fragte Caty mit einem besorgten blick. Ich nickte und sagte: "Ich hab mich mit Jan gestritten und sie seitdem nicht mehr gesehn." Ein unangenehmes Schweigen breitete sich aus. Gefühlt dauerte es Jahre. "Gut... ich geh dann mal." murmelte ich und unterbrach damit die Stille.
Ohne auf eine Antwort zu warten ging ich raus in den Flur, zog meine Schuhe an und verließ das Haus. Erst nachdem ich schon gut 200 Meter gelaufen war, hörte ich Palles Stimme. "Isi... halt... bleib doch mal stehen." Ich ging weiter ohne mich umzudrehen oder zu antworten. Einfach so.
Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Er hatte mich offenbar eingeholt und drehte mich nun zu sich um. Ich versuchte mich zu wehren, hatte aber nicht mehr genug Kraft.
Da standen wir nun. Ich mit gesenktem Kopf und er schweratmend und mit einer Hand an meiner Schulter. Plötzlich lief mir eine Träne die Wange hinunter. Palle legte eine Hand unter mein Kinn und drückte es hoch, sodass ich ihn ansehen musste. Er bemerkte die Träne und wischte sie weg. "Hey. Es wird alles gut." sagte er sanft und zog mich in eine Umarmung. Während mir immer mehr tränen hinunterliefen, ruhte sein Kopf auf meinem und er strich mir immer wieder behutsam über den Kopf. Auf einmal war alles so brüderlich, so vertraut.Palle und ich standen solange draußen, bis ich mich wieder beruhigt hatte. Die ganze Zeit über ließ er mich nicht los und das half mir sehr. Dann gingen wir zurück zu ihm. Dort machte er für uns beide Tee und wir setzten uns auf die Couch. Eine weile saßen wir nur da und nippten ab und zu an unseren Tassen. Irgendwann drehte er sich zu mir, griff nach meiner Hand und sagte: "Wenn du reden willst bin ich für dich da." Ich nickte nur und wand mich wieder ab, meine Hand jedoch ließ ich dort wo sie war. Wir saßen noch mindestens eine halbe Stunde so da. "Ich muss dann mal gehen." murmelte ich, nachdem meine Tasse leer war. Er begleitete mich bis zur Tür. Dort fragte er: "Soll ich noch mitkommen?" "Ne, lass mal. Du hast doch bestimmt noch andere Sachen zu tun." "Aber wenn was ist rufst du mich an?!" Ich nickte nur und verschwand die Treppe hinunter. Als ich mich umdrehte sah ich Palle im türrahmen lehnen. Er sah besorgt aus. Sehr besorgt.
Inzwischen war es ein Uhr nachts. Und ich musste morgen - ach ne - heute aufstehen. Doch ich konnte nicht einschlafen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen gegenüber Palle, weil ich ihm nich erzählt hatte, was passiert war, obwohl er sich um mich gekümmert hat. Ob er noch wach ist? Ach egal. Ich ruf ihn einfach an. Nach dem dritten mal klingeln ging er sogar ran. "Hi." sagte er und klang ziemlich verschlafen. "Hi. Du, es klingt vielleicht blöd, aber kannst du vielleicht kommen?" fragte ich vorsichtig und etwas kleinlaut. "Ja klar. Ich bin gleich da." sagte er und es lag etwas warmes, brüderliches in seiner Stimme. "Danke." murmelte ich und legte auf.
Als es an der Tür klingelte fuhr ich zusammen, obwohl ich ja wusste wer es ist. Ich schüttelte den Kopf über meine Reaktion und ging dann zur Tür. Palle stand davor und hatte den Kopf gesenkt. Als er die Tür aufgehen hörte hob er den Kopf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Das sah irgendwie süß aus... Warte was?! Doch er unterbrach meine Gedanken: "Hey". "Hey", sagte auch ich und ließ ihn an mir vorbei in die Wohnung. Ich schloss die Tür und sagte: "Die Jacke kannst du da hinhängen und deine Schuhe einfach irgendwo hinstellen." Er tat dies und wir gingen ins Wohnzimmer. "Warum hast du mich angerufen?", fragte er. "Du meintest, wenn was ist soll ich anrufen. Das hab ich getan. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich dir nichts gesagt habe." "Wie schon gesagt: ich bin für dich da, wenn du mich brauchst." "Ich hab mich mit Jan gestritten, weil er ein Mädchen geküsst hat, als wir feiern war. Dabei war er betrunken und konnte warscheinlich nichts dafür. Und seitdem quält mich die frage, was er mir bedeutet. Bin ich in ihn verliebt? Oder ist er nur wie ein Bruder für mich? Ich weiß es einfach nicht." Er nickte nur und schwieg. "Kannst du mir vielleicht helfen?" flüsterte ich. "Um herauszufinden was er dir bedeutet musst du mit ihm reden. Wenn es dich sosehr quält, warum hast du nicht einfach mit ihm geredet?" "Ich weiß es nicht." Schonwieder flüsterte ich. "Ich weiß es einfach nicht. Irgendwas hat mich davon abgehalten." "Am besten gehst du so bald wie möglich zu ihm und redest mit ihm. Ich glaube das wird dir am meisten helfen." "Danke Palle. Was hätte ich nur ohne dich getan." "Ich hoffe mal du wärst selber drauf gekommen zu reden." Ich musste, ohne es zu merken, schmunzeln. "Ich glaub ich geh dann wieder. Es ist schließlich schon halb zwei und soweit ich weiß musst du heute zur Uni." Ich nickte nur, doch als er aufstand hielt ich ihn am Arm fest. "Kannst du vielleicht dableiben?", fragte ich zaghaft. Er lächelte und nickte. "Danke. Danke für alles."Später lag ich in meinem Bett und fragte mich warum das alles geschah. Innerhalb von ein einhalb Wochen hatte sich mein Leben komplett verändert. Ich hatte so viele nette Menschen kennengelernt, die ich meine Freunde nennen darf.
Womit habe ich das verdient?
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ABGEBROCHEN - 4 Wörter, die die Welt verändern (Jan Meyer ff)
FanfictionIsi. Ein Mädchen, dass Apecrime mag und zufälliger weise in Köln Psychologie studiert. Eines Tages rennt Jan sie weinend auf dem nach Hause weg um. Sie lädt ihn ein über seine Probleme zu sprechen und daraus folgt eine verrückte Freundschaft mit den...