Kapitel 22

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Jan Pov:
Lächelnd sah ich sie an. Stur war sie immer noch. Isi hatte es sich nicht nehmen lassen uns zu dem Treffen mit unserem Manager zu begleiten, nachdem wir Cengiz und Sarah alles erklärt hatten. Naja, zumindest die Kurzfassung.
Das Tanzen hatte wir weggelassen.
Und, dass Isi auf meiner Schulter eingeschlafen ist.
Und, dass auch ich eingeschlafen bin, weiß niemand außer mir.
Aber manche Details hielten wir in stummen Einverständnis für nicht erwähnenswert.
Auf jeden Fall merkte man Isi an, dass sie zu wenig geschlafen hatte, denn sie war auf dem Hinweg relativ abwesend.
Nachdem wir das Auto abgestellt hatten, mussten wir noch ein kleines Stück zu Fuß gehen, auf dem wir sie drei Mal davor bewahrten gegen ein Straßenschild zu laufen.
Kurz nachdem unsere Besprechung angefangen hatte, legte sie ihre Arme verschränkt auf den Tisch und bettete darauf ihren Kopf. Nach wenigen Minuten schlief sie tief und fest.

Ich merkte wie sich jemand neben mich setzte. Es war Andre.
"Irgendwie sieht sie ja schon süß aus, wie sie da schläft.", hörte ich ihn murmeln.
Sofort schnellte mein Kopf in seine Richtung.
"Wie meinst du das?", fragte ich ihn und klang dabei leicht aggressiv, was ich so nicht von mir kannte.
"Es stimmt doch. Außerdem bin ja nicht ich der, der sie seit mehr als ner viertel Stunde anstarrt und dabei diesen verträumten Blick auf dem Gesicht hat.", gab er leicht gereizt zurück.
"Was willst du von ihr?"
"Was?! Ich will gar nichts von ihr! Sie ist für mich wie eine Schwester! Was sollte ich schon großartig von ihr wollen?"
Ich stand auf, war unglaublich wütend, denn es klang schon wieder so, als ob er sie mir wegnehmen will.
"Hör mir jetzt mal ganz genau zu Andre.", knurrte ich, "Lass sie einfach in Ruhe. Solltest du sie auch nur einmal schief anschauen, dann kriegst dus mit mir zu tun."
Auch er stand auf, während ich redete. "Was willst du Lauch denn gegen mich ausrichten?" Er klang so hämisch. Als ob er mich nicht ernst nehmen würde.

Einige Sekunden starrten wir uns einfach nur wütend an, dann wollte ich auf ihn losgehen.
Ich weiß bis heute nicht warum, doch all meine angestauten Gefühle wollte auf einen Schlag irgendwo hin und da kam mir der Streit mit Andre gerade recht.
Doch bevor irgendetwas passieren konnte, geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.
Zum einen erschien Cengiz im Türrahmen und fragte: "Was ist denn hier los?"
Zum anderen war Isi, von uns unbemerkt, aufgestanden und in dem Moment, in dem ich meine geballte Faust hob, griff sie ein. Sie sprang seitlich an mir vorbei, schubste Andre, der auch gerade zuschlagen wollte, ein Stück weg und legte ihre Hand auf meinen Arm.
"Jan.", flüsterte sie sanft und sofort war all meine Wut weg. "Tu es nicht. Er hat doch nichts getan."
Ich nickte.
Dann drehte sie sich zu Andre um, der aber gerade mit wutverzerrtem Gesicht den Raum verlassen wollte. Sie erwischte ihn am Handgelenk und er drehte seinen Kopf zu ihr.
"Was?", fuhr er sie an, "Ich wollte dich mit deinem ach so tollen Jan alleine lassen. Schließlich dreht sich ja die ganze Welt um ihn."

Isi Pov:
Ich war eingeschlafen. Meine erste Erkenntnis, nachdem ich aufgewacht bin.
Kurz darauf kam meine zweite Erkenntnis und zwar der Grund, warum ich aufgewacht bin. Neben mir war ein Streit zwischen Jan und Andre in vollem Gange.
"Was willst du von ihr?", hörte ich Jan fragen. Er klang so aggressiv. Was ich wohl verpasst hatte?
"Was?! Ich will gar nichts von ihr! Sie ist für mich wie eine Schwester! Was sollte ich schon großartig von ihr wollen?", erwiederte Andre. Auch er war wütend und wurde immer lauter.
Ich sah wie Jan, der auf dem Stuhl neben mir saß aufstand.
"Hör mir jetzt mal ganz genau zu Andre.", auch er wurde lauter, "Lass sie einfach in Ruhe. Solltest du sie auch nur einmal schief anschauen, dann kriegst dus mit mir zu tun."
Auch Andre und ich standen auf, während Jan redete. "Was willst du Lauch denn gegen mich ausrichten?"
Ich wusste, dass gleich etwas passieren würde, was mir sofort durch Jans geballte Faust bestätigt wurde. Doch soweit würde ich es nicht kommen lassen. Warum war er so wütend?
Warum wollte er seinen besten Freund schlagen? War ich an allem Schuld?

Doch die Antworten auf meine Fragen würde ich wohl erst später bekommen. Denn irgendwie wusste ich, dass ich jetzt eingreifen musste.
Cengiz, der an der Tür aufgetaucht war und "Was ist denn hier los?" fragte, ignorierte ich.
Ich sprang seitlich an Jan vorbei, schubste Andre, der auch gerade zuschlagen wollte, ein Stück weg und legte meine Hand auf Jans Arm, um ihn zu beruhigen.
"Jan.", flüsterte ich sanft und sah ihm in die Augen. "Tu es nicht. Er hat doch nichts getan."
Wie in Trance nickte er, weshalb ich mit Andre reden wollte, doch er wollte mit wutverzerrtem Gesicht den Raum verlassen wollte. Gerade noch so erwischte ich ihn am Handgelenk und er drehte seinen Kopf zu mir.
"Was?", fuhr er mich an, "Ich wollte dich mit deinem ach so tollen Jan alleine lassen. Schließlich dreht sich ja die ganze Welt um ihn."
Was hatte er denn jetzt?

"Okey, Jungs. Ich weiß zwar nicht, was in letzter Zeit mit euch beiden los ist, aber wenn ihr euch nicht bald zusammen reißt, dann sperr ich euch in einem Raum ein, bis die Sache geklärt ist."
"Da kannst du lange warten.", meinte Andre und funkelte dabei Jan an, doch dieser hatte sich inzwischen wieder vollkommen beruhigt.
"Andre es tut mir leid. Ich... ich weiß selber nicht, warum ich diesen Streit angefangen habe.", versuchte er verzweifelt zu erklären.
"Weißt du, eigentlich interessiert es mich auch gar nicht. Du hast echt Probleme Jan und das musst du nicht an mir auslassen."
Andre drehte sich um und ging. Cengiz, der das alles mitverfolgt hatte sah uns stumm an.
"Kannst du versuchen mit ihm zu reden?", wandte sich Jan nun an ihn.
"Ich kann aber nichts versprechen.", meinte er und klopfte Jan aufmunternd auf die Schulter. "Der kriegt sich schon wieder ein." Dann ging er Andre hinterher.

Jetzt drehte sich Jan zu mir und sah mir mit leicht verzweifeltem Blick in die Augen.
"Hat er recht?", fragte er.
Verwirrt sah ich ihn an. "Was meinst du?"
"Lasse ich nur meinen Frust an ihm aus? Werd ich nicht allein mit meinen Problemen fertig? Stimmt irgendetwas nicht mit mir?"

ABGEBROCHEN - 4 Wörter, die die Welt verändern (Jan Meyer ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt