Jan Pov:
Sofort wusste ich, dass ich wohl auch eingeschlafen bin. Das Lächeln, das der Traum auf mein Gesicht gelegt hatte, ließ sich nicht unterdrücken, was vielleicht auch daran lag, dass Isi immer noch an meine Schulter gelehnt schlief.Erst als mein Handy erneut in meiner Hosentasche vibrierte, erkannte ich, dass das der Grund meines Erwachens gewesen sein muss. Etwas genervt zog ich es heraus und sah Andres Namen. Was wollte er von mir? Es war erst halb acht, das hieß ich hatte maximal eineinhalb Stunden geschlafen. Eher weniger.
Mit dem nächsten Brummen nahm ich das Gespräch an.
"Hey Andre, was gibts?"
"Ich weiß zwar nicht wo ihr euch rumtreibt, aber ich hoffe du denkst dran, dass wir heute einen Termin haben."
Mein Hirn fing an zu arbeiten. Was für einen Termin hatten wir?
"Ähhh..."
"Mein Gott Jan! Wir treffen uns mit unserem Manager. Wegen der Tour!", seufzte Andre leicht genervt.
Automatisch fand meine Hand ihren Weg zu meinem Kopf. Wie konnte ich sowas vergessen?
"Ja jetzt denk ich dran. Aber danke fürs erinnern."
"Ja gerne. Ich erwarte dich in einer Stunde zuhause."
"Ja ok.", sagte ich und legte auf, bevor er noch irgendetwas sagen konnte.Ich seufzte und warf einen letzten Blick auf das schlafende Mädchen neben mir. Sie sah süß aus mit ihrem zerstrubbelten Haar und dem leichten Lächeln im Gesicht. Ob das wohl von ihrem Traum kam? Und wenn ja, von was träumte sie dann? Oder von wem?
Ich bemerkte, wie ich in einen Tagtraum abdriftetete weshalb ich kurz den Kopf schüttelte, um die Gedanken loszuwerden.
Vorsichtig strich ich über Isis Arm. Sie murmelte irgendetwas, was ich nicht verstand, und schmiegte sich etwas näher an mich heran.
Ich fing automatisch an zu grinsen, hörte aber nicht mit meinen Weckversuchen auf. Zusätzlich flüsterte ich auch noch ihren Namen und sie wurde langsam wach. Sie gähnte, streckte sich und sah mich dann aus verschlafenen Augen an.
"Guten Morgen.", sagte ich grinsend.
"Was ist denn los?" Man hörte ihrer Stimme an, dass sie noch nicht ganz wach war.
"Wir müssen los. Ich, oder eher gesagt ich und die andern zwei, hab heut noch nen Termin.", erklärte ich.
Sie nickte zwar, blieb aber einfach sitzen, während ich aufstand.
"Na los!", forderte ich sie auf, während ich ihr meine Hand entgegenstreckte. "Wir können uns auf dem Heimweg ja nen Kaffee holen."
Sie ergriff meine Hand und stand jetzt ein bisschen wacher neben mir. Doch spätestens, als sie ihr Longboard in der Hand hielt und sich kurz darauf ein Wettrennen mit mir lieferte, bei dem ich nach langem hin und her ein Unentschieden aushandeln konnte, war sie vollends wach.Meinem Vorschlag folgend besorgten wir uns noch einen Kaffee und wurden, als wir dann bei der Wg ankamen, schon von einem ungeduldigen Andre erwatet. So kannte ich ihn gar nicht, sonst ist er immer der langsamste von uns dreien.
"Da seid ihr ja endlich! Was hat denn so lange gedauert?", fuhr er uns an, kaum waren wir - immer noch lachend wegen eines hier nicht erwähnten Zwischenfalls, den ich lieber ganz schnell vergessen will - zur Tür hereinstolperten.
Etwas verwirrt sah Isi mich an, doch ich wusste auch nicht, was mit ihm los war. Also zuckte ich nur mit den Schultern, warf einen kurzen Blick auf die Uhr und meinte: "Was denn? Wir sind sogar 30 Minuten zu früh da."
Andre schüttelte nur genervt den Kopf und ging in sein Zimmer. Wir zogen uns Schuhe und Jacken aus und räumten unsere Boards weg, dann trat ich an unseren Kühlschrank.
"Was hältst du von Rührei zum Frühstück?", fragte ich in Richtung Isi. Sie nickte und ihre Augen strahlten dabei.
"Klingt sehr lecker."Gerade wollte sie an den Herd treten und anfangen zu kochen, doch ich schob sie weg.
"Heute bin ich dran."
Sie sah mich mit einem sehr skeptischen Blick an, den ich ihr nicht verübeln konnte, da sie mich noch nie hatte kochen sehen.
"Rührei kann ich.", sagte ich beruhigend.
"Und warum musste ich es dann letztens machen?", fragte sie gespielt beleidigt.
"Mir ging es ja nicht so gut.", fing ich an, doch als mir ein Blick ihrerseits symbolisierte, dass dieses Argument nicht ausreichte, fügte ich noch schnell hinzu, "Und deins schmeckt viel besser."
Wir lachten und sie setzte sich hinter mich auf die Arbeitsplatte, während ich die Pfanne erhitzte.Als die erste Portion fertig war, die ich, wie man natürlich von einem Gentleman erwartet, Isi reichte, alles andere wäre unhöflich gewesen, ging die Tür von Cengiz Zimmer auf und er und Sarah kamen heraus.
"Was riecht den hier so?", fragte Cengiz und lehnte sich über die Küchentheke, anstatt auf Isis Teller zu schauen.
Auch er beäugte meine Kochkünste kritisch, obwohl er mich eigentlich kennen sollte, doch Isi kam ihm zuvor und sagte: "Keine Angst es schmeckt besser als es aussieht."
Entsetzt drehte ich mich zu ihr um, legte meine Hand demonstrativ auf mein Herz und sog scharf die Luft ein.
"DAS.", fing ich an und machte eine Kunstpause, "Hat mich in meinem tiefsten Innern verletzt."
"Vielleicht aber auch nur, weil sie recht hat.", meinte Sarah, die sich inzwischen eine Gabel genommen hatte und bei Isi mitaß.
Wir alle lachten und ich machte für jeden noch eine Portion.Als alle versorgt waren, blieb es eine Weile lang leise, da jeder aß, bis ich das Schweigen brach.
"Was ist eigentlich mit Andre los?", fragte ich an Cengiz und Sarah gewandt.
"Ach er hatte heute morgen eine peinliche Begegnung.", meinte Sarah nur.
Da Isi und ich anscheinend einen sehr verwirrten Gesichtsausdruck hatten, erklärte Cengiz es uns.
"Er hat, als er den Müll runtergebracht hat, ein Mädchen getroffen, dass er schon zwei Mal abgeschleppt hat. Sie hat ihn erkannt und angegiftet und seitdem ist er leicht genervt."
"Ja das haben wir auch schon mitbekommen.", sagte Isi grinsend."Aber sagt mal: Wo wart ihr eigentlich heute Nacht?", fragte Sarah und hatte dabei einen Ich-denke-ich-weiß-mehr-als-ihr-glaubt-Blick.
Verzweifelt und auch leicht peinlich berührt sahen wir uns an. Daraufhin sahen sich auch Cengiz und Sarah an und zogen beide gleichzeitig zweimal schnell hintereinander die Augenbrauen hoch. So, als ob sie "Aha!" denken würden.
Als wir das sahen, schlug Isi sich die Hand gehen den Kopf, während ich in Gelächter ausbrach."Es ist nicht das, was ihr denkt!"
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ABGEBROCHEN - 4 Wörter, die die Welt verändern (Jan Meyer ff)
FanficIsi. Ein Mädchen, dass Apecrime mag und zufälliger weise in Köln Psychologie studiert. Eines Tages rennt Jan sie weinend auf dem nach Hause weg um. Sie lädt ihn ein über seine Probleme zu sprechen und daraus folgt eine verrückte Freundschaft mit den...