Isi Pov:
Die nächsten Wochen bestanden für mich zuerst einmal aus dem Videodreh mit dem Apes, der sehr viel spaß machte und bei dem ich so einiges übers Videodrehen und Schneiden gelernt habe, und lernen. Bald würde ich meine letzte Prüfung schreiben und dann waren auch schon fast Sommerferien. Endlich.
Seit dem Dreh habe ich die Apes eigentlich kaum gesehen, aber jedesmal, wenn ich an sie denke, oder eher, wenn ich an Jan denke, spüre ich ein seltsames Ziehen in der Magengegend. Das bestätigte meinen Verdacht. Ich hatte mich in Jan verschossen. Ob ich wirklich richtig in ihn verliebt bin, weiß ich noch nicht, aber ich stehe auf ihn.
Da war es doch glatt ein Vorteil, dass ich sie nicht so oft sah. Sie würden es mir warscheinlich sofort anmerken und darauf hatte ich keine Lust. Doch leider durchkreuzte Jan meinen Plan, indem er am Tag vor der letzten Prüfung vor meiner Tür stand.
Ich hob eine Augenbraue und sah ihn verwundert an. Das, oder eher ihn, hatte ich nicht erwartet. "Äh... Hi.", sagte er, grinste verunsichert und leicht dümmlich und fuhr sich verlegen durchs Haar, was echt süß aussah. Was würde ich dafür geben jetzt durch seine Haare zu wuscheln... Halt! Konzentrier dich aufs Gespräch. Ich war ja schon abgelenkt, bevor es überhaupt angefangen hatte.
"Hi. Darf ich ganz unverschämt fragen, was du hier machst?", fragte ich auch etwas verlegen. "Ja klar. Schließlich ist das ja deine Wohnung und ich komm ja sonst nie hierher, außer du lädst mich ein...", fing er hektisch an zu reden.
"Jan.", unterbrach ich ihn und schnipste einmal direkt vor seinen Augen, "Ich will ja nicht unhöflich sein, aber komm doch bitte zum Punkt." "Ehm ja na klar.", stammelte er und wurde rot. "Ich wollte fragen, ob du lust hast ein Video mit mir aufzunehmen. Die Zuschauer wünschen sich immer Videos, in denen ich Klavier spiele, und ich dachte mir vielleicht hast du ja lust mitzumachen. Wir könnten zusammen spielen und vielleicht auch singen. Und da du ja bald Prüfungen schreibst dachte ich mir, dass ich dich damit ablenken kann." "Oh. Danke erstmal wegen dem Ablenken. Aber ich denke das ist genau das, was ich jetzt gebrauchen kann. Wann soll ich denn zu euch kommen?" "Brauchst du nicht. Ich hab alles dabei. Bin extra mit dem Auto gekommen." Wow. Das hab ich jetzt nicht erwartet. Aber irgendwie war das auch echt süß von ihm.
"Cool. Dann lass uns mal aufbauen." "Ok.", sagte er und drehte sich um, um zum Auto zu gehen. Ich hörte aber trotzdem noch wie er ausatmete. War das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
Wir holten alles aus dem Auto und stellten es in meinem Wohnzimmer auf. Die Akustik war zwar nicht die beste, aber es reichte.
Jan machte die Anmoderation und wir spielten einfach drauf los. Immer wieder berührten sich unsere Hände und ich wurde rot, weil die Schmetterlinge in meinem Bauch wieder anfingen verrückt zu spielen, versuchte es aber zu ignorieren.
Nachdem wir genug Material hatten schaltete Jan die Kamera aus, aber ich überredete ihn dazu noch weiter zu spielen, weil es mich tatsächlich sehr gut ablenkte.
So spielten wir weiter und es war, als ob wir es schon immer getan hätten. Wir ergänzten uns bei jeder Bewegung und verschmolzen zu einer Einheit. Es war einfach perfekt.Später saßen wir auf meiner Couch und redeten. Draußen hatte die Dämmerung eingesetzt und die untergehende Sonne schien genau durch die Wohnzimmerfenster. Wir beide starrten in den Sonnenuntergang. "Wunderschön.", hauchte Jan. Ich nickte und lehnte mich zurück, bis mein Kopf an seiner Brust lag. Erst tat er nichts, wunderte sich warscheinlich, was ich da tat, aber dann legte er seine Hände an meine Hüfte und zog mich noch näher an sich heran. "Danke. Danke für alles.", sagte ich. Er erwiderte nichts und so saßen wir da. Irgendwann wurden meine Augenlieder schwer, doch anstatt ins Bett zu gehen, blieb ich sitzen. Ich genoss die Wärme, die Jan ausstrahlte, und das Kribbeln, dass er in meinem Bauch verursachte. Seinem Herzschlag lauschend schlief ich dann auf der Couch, an ihn geschmiegt, ein.
Am nächsten Morgen wurde ich von Jan geweckt. "Guten morgen.", brummte ich noch nicht ganz wach. "Morgen. Ich hab Frühstück gemacht. Ich dachte mir, dass du die Stärkung gut gebrauchen kannst. Schließlich schreibst du heute deine letzte Klausur."
Ich blinzelte ein paar mal und erst dann fiel mir auf, dass ich in meinem Bett lag. Ich musste warscheinlich sehr verwirrt aussehen, da Jan sagte: "Nachdem du gestern eingeschlafen bist, habe ich dich ins Bett getragen. Ich wollte nicht, dass du auf der harten Couch schlafen musst." Wir wurden beide rot und ich murmelte ein 'Dankeschön'.
Fünf Minuten später saßen wir an meinem Tisch, wir beide hatten je eine Tasse Kaffee und ein Brot vor uns stehen. Während Jan aß, hatte ich mich in meinen Aufzeichnungen vertieft.
"Im letzte Moment lernen hilft auch nichts mehr.", sagte Jan. "Ich wiederhol ja nur.", meckerte ich und nicht nur durch meine Gereiztheit bemerkte man meine Anspannung. "Ach komm schon so schwer kann das nicht sein.", behauptete er und zog mir meinen Blätterstapel weg. Da ich jetzt eh keine Chance mehr hatte biss ich in mein Brot.
Nachdem Jan die ersten zwei Seiten überflogen hatte, legte er sie wieder hin und tat, als ob nichts gewesen wäre, aber sein Gesichtsausdruck sprach Bände.
"Du hast nichts davon verstanden, oder?" "Doooch natürlich alles.", antwortete er und seine Stimme triefte vor Sarkasmus. "Ich erklärs dir." "Nein bitte nicht. Ich bin eh schon überfordert." Abwehrend hob er die Hände, aber ich fing trotzdem an drauf los zu reden.
Er verstand zwar immer noch nichts, doch höflichkeitshalber gab er ab und zu ein "Aha" oder "Ach ja stimmt" von sich, was mich jedes mal zum lachen brachte.
Nach einer halben Stunde machten wir uns auf den Weg zur Uni und jedes mal wenn Jan erkannt wurde, hielt er bereitwillig an und machte Fotos und gab Autogramme. Und da ich höflich war und auf ihn wartete musste blieb ich jedes mal mit stehen. Die Fans warfen mir zum Teil abfällige Blicke zu und fingen an zu tuscheln, nachdem wir an ihnen vorbei gegeangen sind. Ich lief jedes mal rot an, aber Jan flüsterte nur in mein Ohr: "Ignorier sie einfach." Dort, wo sein Atem meine Haut streifte, fing sie an zu kribbeln.
Wir hielten vor der Uni an und er zog mich in seine Arme. "Viel glück. Ich drück dir ganz fest die Daumen. Und ich hohl dich später wiede ab." Ich klammerte mich an ihn, da ich jetzt endgültig mit den Nerven am Ende war. Als ich mich dann endlich löste, sagte er noch: "Du schaffst das schon. Ich hab zwar nichts von dem verstanden, was du mir erklärt hast, aber es klang gut." Und er schaffte es wieder mich zum Lachen zu bringen. In diesem Moment währe ich lieber hier, in Jans nähe, geblieben, anstatt in die Uni zu gehen.
Als ich durch die Eingangstür trat, dreht ich mich nochmal um. Er stand immer noch da und starrte mir nach. Als sich unsere Blicke begegneten, lief er rot an und grinste mich schief an. Ich lächelte zurück und ging - nicht mehr ganz so nervös - zu meiner letzten Klausur.
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ABGEBROCHEN - 4 Wörter, die die Welt verändern (Jan Meyer ff)
FanficIsi. Ein Mädchen, dass Apecrime mag und zufälliger weise in Köln Psychologie studiert. Eines Tages rennt Jan sie weinend auf dem nach Hause weg um. Sie lädt ihn ein über seine Probleme zu sprechen und daraus folgt eine verrückte Freundschaft mit den...