Isi Pov:
Inzwischen ist Palle gegangen und ich stand unter der Dusche. Mit geschlossenen Augen genoss ich das Wasser, das auf meine Haut prasselte. Und ich dachte nach. Darüber, was ich jetzt gleich, wenn ich mit Andre zu Jan, oder eher zur Ape Wg, fahren werde, sagen soll.
"Hey Jan. Sorry, dass ich dich angeschrien hab, aber ich war eifersüchtig." Natürlich. Er würde mich warscheinlich für immer hassen.
"Du tut mir leid. Wolln wir das nicht alles einfach vergessen?" Schon besser, aber das klang ja so, als ob wir zusammen wären oder so...
Ich schreckte auf, als ich Andre an die Tür klopfen hörte. "Wirst du heute noch fertig?", fragte er und ich hörte, dass er grinste. Erst wollte ich ihm die Zunge rausstrecken, aber dann fiel mir ein, dass er mich ja nicht sieht. "Eigentlich wollte ich dir die Zunge rausstrecken, aber da du mich nicht siehst, stells dir einfach vor. Und wenn du dich noch 10 Minuten geduldest komme ich auch raus." "Na gut.", sagte er lachend.
Zehn Minuten später stand ich auch wirklich vor der Badezimmertür. "Können wir jetzt los?", fragte Andre und hob eine Augenbraue. "Hetz mich nicht.", sagte ich langsam und starrte ihn grimmig an. Er musste lachen und knuffte mich in die Seite. Wir zogen uns an und schnappten uns unsere Boards. Kurze Zeit später standen wir vor der Wohnungstür der Apes. "Bereit?", fragte mich Andre. Ich atmete tief durch und nickte. "Na dann los." Und er sperrte die Tür auf.Ich lehnte schon seit knapp zwei Minuten im Türrahmen von Jans Zimmer und sah ihm beim Klavierspielen zu. Er hatte mich noch nicht bemerkt, doch nun spielte er ein neues Lied. Es war Just the way you are von bruno mars. Ich atmete ein letztes mal tief durch, schaute zu Andre, der mir ermutigend zunickte und ging in das Zimmer. Ich schaffte es unbemerkt hinter ihn zu treten. "Du spielst es eine Oktave zu hoch.", sagte ich und während er zusammenzuckte spielte ich mit der linken Hand ein paar Takte auf der richtigen Tonhöhe und sang dazu. Erstaunt sah Jan mich an und ich musste grinsen. "Keine angst. Ich hab Gitarre und Klavier schon mit 6 oder so gelernt." "Und ich dachte du hast es schon wieder durch zuschauen gelernt." "Ja das dachte ich mir." Ein peinliches Schweigen breitete sich aus. "Du spielst aber nicht mehr?" "Nein seit dem Tod..." Jan nickte und ich sah aus dem Augenwinkel, dass Andre die Tür schloss. Er wollte uns die Chance geben ungestört zu reden. "Meine Eltern haben es mir beigbracht. Damals haben mir alle gesagt, dass ich das Zeug dazu hab, Sängerin zu werden, aber als sie dann gestorben sind, habe ich aufgehört. Es... es erinnert mich so sehr an sie." Ich war auf Jans Bett gesunken und eine Träne rollte mir die Wange hinunter. "Hey.", sagte Jan und wischte sie weg. Sofort wurde mir warm ums Herz. Warte...?! "Hör zu ich muss mich entschuldigen...", fing er an, aber ich unterbrach ihn. "Nein. Du musst dich nicht entschuldigen. Ich muss das. Ich hab so übertrieben reagiert und hatte gar keinen Grund dich anzuschreien. Ich hab es einfach nicht ertragen dich mit diesem Mädchen zu sehen. Seit du mich umgerannt hast, habe ich so viele neue und nette Menschen kennengelernt, angefangen mit dir, Andre und Cengiz, bishin zu Izzi und Dner, die ja wirklich einen Schlag haben. Davor hab ich so isoliert gelebt, dass ich es einfach nicht mehr gewohnt bin Freunde zu haben, die ... die es wirklich ernst meinen. Und deswegen hab ich einfach überreagiert und die ganze Situation falsch eingeschätzt. In einer harmlosen Knutscherei, die vielleicht in einem one night stand geendet hätte, habe ich sofort ein Mädchen gesehen, dass mir meine neuen Freunde sozusagen wegnehmen will. Die mir dich wegnehmen will. Ich hab es mir halt angewöhnt miastrauisch zu sein." "Das verstehe ich. Mir wäre es bestimmt nicht anders gegangen.", sagte er und legte seine Hand auf meine. Dann sah er mir in die Augen. Es war heute das erste mal, dass wir uns wirklich ansahen und ich erschrak. Er sah einfach furchtbar aus! "Du siehst echt scheiße aus.", sagte ich zu ihm. "Danke für diese aufmunternden Worte.", erwiederte er und sah mich grimmig an. "Nein ehrlich. Du solltest auf jeden fall was essen und trinken und vor allem schlafen." Sofort änderte sich sein Gesichtsausdruck. "Ich dachte, du kommst, um dich zu versöhnen und nicht, um mir schlaue Ratschläge zu geben. Ich kann selber auf mich aufpassen! Danke!" Er funkelte mich an, während ich nur mit offenem Mund dasaß. Dann drehte er sich um und wollte aus dem Zimmer stürmen, doch zum Glück reagierte ich sehr schnell. Ich sprang auf, packte ihn an der Schulter und drehte ihn wieder zurück, was mir dank seines Zustandes mühelos gelang. Wortlos schloss ich ihn in die Arme und legte meinen Kopf an seine Schulter. "Ich hab dich so vermisst. Bitte lass uns nie wieder wegen so ner Scheiße streiten, okay? Du bist mir nämlich echt wichtig." Ich spürte, wie er sich entspannte, seine Arme um mich schlang, nickte und mich an sich drückte. Ich atmete tief durch, schloss die Augen und genoss einfach den Moment. Das Gefühl, in seinen Armen zu liegen, war einfach unglaublich und ich spürte, wie ich eine Gänsehaut bekam. "Danke für alles.", hauchte er in mein Ohr,"Du bist mir auch wichtig. Und übrigens: Ich kann verstehen, warum dir alle gesagt haben, dass du Sängerin werden sollst. Du singst wunderschön!" Ich wurde rot, ließ mir aber nichts anmerken."Gut. Was hältst du davon, wenn ich dir jetzt etwas zu essen mache und du mit den anderen Zwei mal das Musikvideo für einer von uns planst?" "Nur unter zwei Bedingungen. Erstens: Du spielst in dem Video mit. Und zweitens: Ich esse nur, wenn du Rührei machen kannst.", sagte er und grinste mich frech an. "Erstens: ja und zweitens: hab ich zwar lang nicht mehr gemacht, sollte ich aber noch können.", antwortete ich und wuschelte ihm durch die Haare, was ihn dazu brachte, mich in die Seite zu knuffen.
Jan hatte tatsächlich etwas gegessen und getrunken. Na gut. Der Ausdruck essen passt nicht so ganz. Er hatte den ersten Teller schon nach 5 Minuten verschlungen und danach noch zwei weitere Teller in sich reingeschaufelt. Jetzt sitze ich hier neben ihm und schaue ihm schon länger beim schlafen zu. Nach der Planung ist er einfach auf der Couch eingeschlafen. Vorsichtig strich ich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Er sah süß aus. Ja! Süß! Diese Schwärmereien hatte ich mir nach den heutigen Ereignissen zugestanden. Man musste sich ja nicht gleich verlieben. Ich wollte gerade aufstehen, als er leicht seine Augen öffnete und mich zurückhielt. "Bitte schlaf weiter.", flüsterte ich und lächelte ihn sanft an. "Nur wenn du da bleibst." Seine Hand schob sich in meine und ich ließ mich wieder zurück in die Kissen sinken.
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ABGEBROCHEN - 4 Wörter, die die Welt verändern (Jan Meyer ff)
FanficIsi. Ein Mädchen, dass Apecrime mag und zufälliger weise in Köln Psychologie studiert. Eines Tages rennt Jan sie weinend auf dem nach Hause weg um. Sie lädt ihn ein über seine Probleme zu sprechen und daraus folgt eine verrückte Freundschaft mit den...