„Eleanor ich gebe dir jetzt noch genau zehn Minuten. Wenn du bis dahin immer noch nicht angezogen bist und mit deinen Koffern hier unten stehst, bleibst du hier!", sagte meine Mutter in einem ziemlich unfreundlichem Ton, als sie die Treppe hochkam.
Ich dachte mir also, warum nicht hier bleiben. Ich hatte nämlich nicht wirklich Lust, in einem kleinen Dorf in der Pampa zu stehen und mich zu freuen. Da es aber keinen anderen Ausweg gab, stand ich schließlich auf. Meine Eltern würden mich hier nicht einfach so alleine zurücklassen. Als ich die Treppe herunterging, fuhr ich mit der Hand ein letztes Mal über unser Eichenholzgeländer und blickte zurück. Ich würde das alles so sehr vermissen, nur weil mein Vater zurück ins Ministerium nach England versetzt wurde. Super, Dad, vielen Dank!
Meine Mutter stand bereits mit ihrem Gepäck unten und blickte ungeduldig auf die Uhr.
„Sobald dein Vater da ist, können wir endlich los", sagte sie freudestrahlend.
„Hm, endlich ...", murmelte ich.
Meine Mutter hörte es zum Glück nicht, weil sie beschäftigt damit war, unsere restlichen Wertgegenstände in ihre Tasche zu packen.Schließlich gab sie uns ein Zeichen, dass wir uns alle an den Händen nehmen sollten. Keine drei Sekunden später apparierten wir schon. Die Reise dauerte erstaunlicherweise nicht so lange, wie ich immer angenommen hatte, obwohl wir eine Sondergenehmigung brauchten und gefühlt 10.000 Mini-Stops hatten. Als ich die Augen öffnete, war ich erst einmal sprachlos. Unser neues Haus war wirklich gewaltig – um es mal vorsichtig auszudrücken. Das Haus war schneeweiß mit einem riesigen Vorgarten, Pool, Springbrunnen und vielen perfekt gestutzten Bäumen. Um zur Haustür zu gelangen, musste man einen Weg aus Steinplatten entlanggehen, bis man schließlich zu einer Terrasse kam. Meine Mutter lief die ganze Zeit vor mir und öffnete dann auch die Tür. Von innen war das Haus genauso atemberaubend wie von außen. Sie stieß mich leicht mit der Schulter an und fragte: "Na, wie gefällt dir dein neues Zuhause, Liebling?
Ich konnte mir denken, dass sie meine Reaktion mitbekommen hat, weil sie mich die ganze Zeit beobachtet hatte. Deshalb antwortete ich ihr sinngemäß: „Es ist der reine Wahnsinn. Wie habt ihr so etwas Geiles nur gefunden?"
„Eleanor bitte."
„Ja mimimi, achte auf deine Wortwahl. Kannst du mir bitte sagen, wo mein Zimmer ist? Ich würde es gerne sehen."
„Manches ändert sich wohl nie, was? Du gehst einfach die Treppe hinauf und dann das Zimmer am Ende des Ganges. Es ist allerdings noch leer, weil Ruben und Haris noch nicht hier waren. Sie müssten eigentlich jeden Moment eintreffen."
Ich bedankte mich bei ihr, gab ihr einen Kuss auf die Wange, rannte die Treppe hoch und öffnete mit Schwung die Tür. Auf einmal standen da zwei Herren, die mich genauso überrascht ansahen wie ich sie.
„Ähm, Entschuldigung. Wer sind Sie denn, bitte schön?"
Die beiden Herren strahlten, kamen auf mich zu und sagten: „Einen wunderschönen Tag wünsche ich Ihnen! Miss Slytherin, nehme ich an? Meine Wenigkeit nennt sich Ruben und der perfekt gekleidete Herr neben mir, hört auf den Namen Haris. Wir sind hier um euer Haus exzellent einzurichten. Da wir etwas früher angekommen sind, haben wir schon mal eine kleine Sightseeing-Tour gemacht."
„Ah ja? Also wie wär's, wollen wir beginnen?"
Die Beiden nickten und Ruben zeigte mir zuerst ein paar Teppiche und andere Fußböden, danach Tapeten und verschiedene Dekorationsobjekte. Als diese feststanden, machte sich Haris an die Arbeit und richtete mein Zimmer mit verschiedenen Möbeln ein.
Am Ende hatte ich einen schwarzen Teppich, eine schwarz-weiße Tapete im Barockmuster, ein Doppelbett mit Lichterkette und Vorhängen, einen Fernseher mit Couch dazu, einen begehbaren Kleiderschrank und einen Schminktisch. Alles in allem war ich sehr zufrieden. Es war wie in einem Traum. Plötzlich kam meine Mutter mit einem Lächeln und einem Brief in der Hand in mein Zimmer. Sie war sichtlich erstaunt als sie sah, dass die beiden Herren bereits da waren und mein Zimmer komplett eingerichtet hatten. Schließlich sagte sie: „Das kam gerade eben mit einer Eule und er ist für dich."
Sie gab mir den Brief und ich betrachtete das Siegel mit der Aufschrift Hogwarts.In diesem stand:
HOGWARTS-SCHULE FÜR HEXEREI UND ZAUBEREI
Schulleiter: Albus Dumbledore (Orden des Merlin, Erster Klasse, Großz., Hexenmst. Ganz hohes Tier, Internationale Vereinigung der Zauberer)
Sehr geehrte Ms. Slytherin,
Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei aufgenommen wurden. Beigelegt finden Sie eine Liste aller benötigten Bücher und Ausrüstungsgegenstände.
Das Schuljahr beginnt am 1.September.
Wir erwarten ihre Eule spätestens am 31.Juli.Mit freundlichen Grüßen
Minerva McGonagall
Stellvertretende Schulleiterin„Ist das nicht die Schule, an der Dad und du das Zaubern gelernt haben?", fragte ich sie, nachdem ich mir den Brief durchgelesen hatte.
Sie nickte und freute sich wie ein kleines Kind.
„Und was ist mit den Gegenständen, die auf dieser Liste stehen? Müssen wir die nicht noch kaufen?"
„Ja, wir werden morgen Vormittag in die Winkelgasse gehen, um alles zu besorgen. Heute ist keine Zeit dafür, da wir das Haus noch komplett einrichten wollen und danach am Abend bei alten Freunden zum Essen eingeladen sind. Wenn du willst, kannst du dir ein wenig die Gegend ansehen, aber sei bitte vor um acht wieder zu Hause, damit du dich noch fertig machen kannst, ja?"
Ich nickte und verabschiedete mich schließlich von den beiden Herren. Da ich meine Sportsachen gerade noch parat hatte, wollte ich die Gelegenheit nutzen, um eine kleine Runde joggen zu gehen. Somit würde ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, nämlich die Gegend anzusehen und etwas Gutes für mich zu tun. Das Dorf war, wie vermutet, nichts besonderes. Kein Haus sah so modern und hochwertig aus wie unseres, ohne das das jetzt arrogant oder abgehoben klingen sollte, aber es war nun mal die Wahrheit. Es waren alles kleine Häuser im typischen England-Stil. Als ich kurz auf mein Klapphandy schaute, um zu checken, ob ich eine neue Email hatte, stieß ich plötzlich mit einem Mädchen zusammen und wir beide landeten auf dem Boden.
„Es tut mir so schrecklich Leid. Das war wirklich nicht mit Absicht!", sagte sie und ich merkte an ihrer Stimmlage, dass es ihr wirklich Leid tat.
„Nein, du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es war mein Fehler. Ich war unaufmerksam und habe auf mein Telefon geschaut.", antwortete ich.
Wir mussten beide lachen und halfen uns anschließend gegenseitig hoch. Sie stellte fest, dass wir uns noch nicht vorgestellt hatten.
„Im Übrigen bin ich Marlin."
„Eleanor—Slytherin, wenn man es ganz genau nimmt."
Ihr Mund blieb offen stehen. Jep, genau mit so einer Reaktion kann man bei diesem Nachnamen rechnen.
„Verrück, nicht wahr? Alle denken, dass meine Blutlinie ausgestorben sei und tada, hier bin ich."
„Da du Slytherin heißt und hier wohnst, gehe ich stark davon aus, dass du auf meine Schule gehst. Allerdings habe ich dich dort noch nie gesehen. Ehrlich gesagt, dachte ich auch, dass deine Familienlinie ausgestorben sei - no offense."
„Ja, das denken die Meisten, aber wir Slytherins sind hartnäckiger als man denkt. Ach ja, und du hast mich noch nicht gesehen, weil ich erst seit kurzem hier wohne und dieses Jahr auf eine neue Schule gehe."
„Oh, wie cool! Ja ich weiß, man sollte keine Vorurteile haben, aber das war schon gerade irgendwie ein großer Zufall, dass ich eine echte Slytherin kennenlerne."
Ich blickte auf die Uhr und merkte, dass es schon 19:30 war und ich schnell zurückmusste, damit ich mich noch fertig machen konnte. Also verabschiedete ich mich von Marlin und rannte nach Hause. Dort angekommen, suchte ich in meinem Zimmer vergeblich nach einem Festtagskleid, bis ich ein wunderschönes, mir unbekanntes Kleid auf meinem Bett fand. Daneben war ein Zettel von meiner Mutter -Ein kleines Willkommensgeschenk-. Ich zog das neue Kleid an, lockte mir meine Haare und schminkte mich ein wenig. Wir kamen schließlich alle in der Küche zusammen, nahmen uns wieder an den Händen und apparierten.
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Eleanor Slytherin [Draco Malfoy FF]
FanfictionDer Name Slytherin genießt in der magischen Welt zweifelsohne einen gewissen Bekanntheitsgrad. Allerdings stellt dies mitunter eine Herausforderung dar. Eleanor steht vor der Herausforderung, dass dunkle Mächte ihr Leben bestimmen und ihr ein norm...