Kapitel 42

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Scrimgeour räusperte sich und verkündete das Urteil: ,,Das Zaubergamot hat sich auf folgendes geeinigt: Die Schülerin Eleanor Slytherin wird aufgrund der Anwendung eines unverzeihlichen Fluches und des Angriffs auf eine Schülerin zu einem sechs monatigem Aufenthalt in Askaban verurteilt. Das Strafmaß reduzierte sich durch die Aussage von Miss Parkinson, Sie habe sie zuerst angegriffen und durch die Erkenntnis, Miss Parkinson habe Miss Slytherin vor einem längeren Zeitraum ebenfalls gefoltert und von der Tribüne gestoßen. Da Sie jedoch nach unserer Recherche mit großer Wahrscheinlichkeit eine Präzarin ist, wird an der Richtigkeit ihrer Aussage gezweifelt, was letztendlich zum Endurteil führte. Sie wird in Askaban spezifische Fesseln bekommen, die Sie daran hindern werden Magie auszuüben. Kommen wir nun zu Miss Parkinson. Sie erhalten wegen Falschaussage und des Angriffs auf Eleanor Slytherin eine Verwarnung. Sollten Sie noch einmal negativ auffallen droht Ihnen der Verweis von der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei und je nach Schwere des Verstoßes ebenfalls ein kurzfristiger Aufenthalt in Askaban. Ich wünsche Ihnen noch einen angenehmen Tag."

Die Kapsel nach Askaban stand bereits in mitten des Raumes für meine Eskorte bereit. Ohne ein großes Drama daraus zu machen, stand ich auf und verabschiedete mich nochmal von Allen. Da es wahrscheinlich nicht ertragen hätte, die Blicke der anderen zu sehen, stieg ich ohne zu zögern in die Kapsel und machte mich bereit. Sie verschloss sich vollkommen von außen und das Letzte, was ich sah war Draco's leerer Blick. Auf einmal schoss die Kapsel mit einem gewaltigem Schwung nach unten und nach ungefähr fünf Minuten hielt sie wieder an. Die Kapsel ging auf und ich stieg hinaus. Ich hörte wie die Wellen gegen das Gebäude peitschten und dann zog mich plötzlich jemand kräftig am Unterarm in einen kleinen Raum. Ich konnte nicht fassen, wen ich jetzt vor mir hatte: ,,Dad?"-,,Hör mir zu Eleanor. Ich habe nicht viel Zeit, deswegen musst du mir jetzt genau zuhören. Ich habe mit Tom geredet. Er sieht es zwar nicht ein, dich hieraus zu befreien, aber wenn es dir gelingen sollte eigenständig von hier auszubrechen, wird es dir zu deinen Gunsten kommen, glaube mir. Natürlich weiß ich, dass das keine leichte Aufgabe ist und nur der gute Sirius es einmal geschafft hatte. Deswegen nimm dieses Fläschchen. Es wird dir bei deiner Flucht helfen. Kleine, aber dennoch nicht unwichtige Information am Rande, innerhalb des Gebäudes kann man nicht apparieren. Ich muss los, sei schlau und mutig!"
Mir blieb die ganze Zeit nur wortlos der Mund offen stehen, da so viele Informationen in so einer gewaltigen Schnelle auf mich einprasselten, dass ich keine Gelegenheit hatte darauf zu reagieren. Dad lächelte mich zum Abschied noch einmal an und rannte schließlich aus der Tür hinaus. Keine zwei Minuten später kam bereits ein Angestellter des Ministeriums.
Dieser gab mir hässliche Sträflingsklamotten und er band mir die versprochenen Fesseln um. Anschließend schmiss er mich in eine Zelle. Es gab hier keine Toilette und die Zelle bestand nur aus grauen Betonwänden und Gitterfenstern rundherum. Ich stand vorsichtig auf und guckte durch eines der Gitterfenster. Man sah den Ozean und den durch Zauberhand eingeführte dauerherrschende Sturm. Neugierig stellte ich fest, dass sich noch ein kleines Fenster im Raum befand, welches in eine andere Zelle zeigte.
Wer wohl in dieser Zelle war?
Da ich etwas klein geraten war, musste ich mich auf die Zehenspitzen stellen, um etwas zu erkennen. Ich sah einen Mann mit langen, blonden Haaren in der Ecke hocken. Er hatte sich zusammengekauert und sah sehr verstört aus. Irgendwie kam er mir bekannt vor. Plötzlich bewegte er seinen Kopf in meine Richtung und spätestens jetzt war mir klar, wen ihr hier neben mir hatte: Lucius Malfoy.
Geschockt ging ich von dem Fenster weg und hielt mir die Hand vor den Mund. Er war nicht wiederzuerkennen. Lucius guckte mich verwirrt an, stand sofort auf und kam an die Gitterstäbe: ,,Habe ich jetzt schon Hallozinationen oder steht hier wahrhaft die kleine Miss Slytherin?"-,,Ja, ich bin's Lucius."-,,Hahahaha, wie schön dich wiederzusehen. Auch wenn ich nicht damit gerechnet hätte, dass es ausgerechnet hier geschehen würde. Verrate mir doch Kind, was hast du angestellt, um als Minderjährige, wohl gemerkt, hier zu landen?"-,,Ich habe Pansy Parkinson mit dem Cruciatus-Fluch gefoltert."-,,Wie langweilig, du kommst ganz nach deinem Vater. Ich hätte schwören können, dass ich ihn hier vorhin gesehen habe, aber wir sind in Askaban, da dreht man nun mal schnell durch."-,,Nein, er war es wirklich. Er hat mir gesagt, dass ich hier herauskommen muss."-,,Haha und wie? Das ist ASKABAN."-,,Lucius hast du schon mal was von Präzaren gehört?"-,,Ja, das sind doch diese uralten und ach so mächtigen Zauberer. Um die wurde meiner Meinung nach schon immer ein viel zu großes Terror gemacht."-,,Ich bin eine von Ihnen."-,,Versteh mich nicht falsch, ich bin kein Experte auf dem Gebiet, aber deutest du damit gerade an, dass du in der Lage wärst uns hier raus zu bringen."-,,Theoretisch ja, aber diese Fesseln hier kriege ich nicht ab. Sie hindern mich am Zaubern und jedes Mal, wenn ich probiere diese Dinger hier abzukriegen, brennt es auf meiner Haut."-,,Ok, wir werden uns etwas einfallen lassen. Du kannst mir...Oh nein."
Jegliche Freude darüber, dass wir hier herauskommen könnten, wich aus seinem Gesicht. Ich drehte mich und sah einen Dementor an meinem Fenster stehen: ,,Was ist denn jetzt los?!"-,,Fressenszeit! Bleib so weit weg von den Fenstern und der Tür wie möglich."
Ich blieb wie angewurzelt stehen, aber plötzlich erwischte mich einer von Ihnen. Ich spürte, wie sie das Glück aus mir heraussaugten. Es tat so verdammt weh! Hilfe!
Ich trampelte wie wild und wünschte mir meinen Zauberstab gerade mehr als alles andere in der Welt. In meinem Kopf wiederholte ich immer wieder den Zauberspruch Expecto Patronum, in der Hoffnung es würde etwas bringen und plötzlich schoss ein weißer Lichtstrahl als Form einer Schlange aus meinen Füßen. Na klar! Jetzt konnte man auch schon mit Füßen zaubern! Mir war egal, wie verrückt das war, denn ich war einfach nur froh diese Plagegeister loszuwerden. Lucius kam wieder an Gitterstäbe: ,,War das gerade ein Patronus?"-,,Ja!"-,,Wie hast du das gemacht?"-,,So verrückt es auch klingt, aber mit meinen Füßen."-,,Eleanor, komm mal her mit den Fesseln."
Er ruckelte an Ihnen herum und diesmal brannte es nicht. Lucius bekam das anscheinend auch mit und probierte sie weiter abzumachen. Er hatte es auch fast geschafft, bis ihm etwas einfiel: ,,Eleanor., das muss warten! Die machen hier in vier Wochen ihre einjährige Kontrolle und wenn du die Fesseln nicht um die Arme hast oder wir weg sind, werden wir immer hier bleiben und das war's dann. So haben wir ein Jahr ohne das Ministerium, im besten Fall."-,,Na super und jetzt?"-,,Ich habe eine Idee, aber dafür müssen wir bis zu den nächsten Kontrollen warten."

Also warteten wir vier ewige lange Wochen, bis ich endlich jemandem vom Ministerium sah und es war zu meiner großen Freunde Umbridge. Warum machte sie das freiwillig? Achso, ich vergaß. Sie liebte es Menschen leiden zu sehen.
Sie ging zu jeder Zelle und als sie bei Lucius war, sprang dieser auf sie zu und er tat so, als ob er vollkommen verrückt geworden wäre, denn er schrie dabei: ,,Raus! Raus! Haus!Maus!Schmaus! HAHA!"
Umbridge schrie und ließ ihm Fesseln anlegen. Jetzt wusste ich, was er vorhatte. Er wollte mit mir die Fesseln tauschen. Umbridge kam zu meiner Zelle und sie legte ein falsches Mitleidslächeln auf: ,,Herr je, ein so junges Ding schon so undiszipliniert und unordentlich."-,,Sie können ja gerne mal eine Woche in die Ecke pinkeln und dann reden wir weiter. Danke - Tschüß!"-,,Ich hätte dich schon damals ausschalten sollen! Crucio!"
Die Schmerzen waren noch unterträglicher, als die der Dementoren. Ich hatte einen Moment überlegt sie mit einem Schockzauber wegzustoßen, aber sie durfte nicht wissen, dass ich noch in der Lage war zu zaubern, deswegen ließ ich es über mich ergehen. Sie hörte dann irgendwann auf und verließ ohne ein weiteres Wort meine Zelle. Umbridge musste zum Glück noch in ein paar andere Zellen, weshalb mir und Lucius genug Zeit für unseren Plan blieb. Ich band mir seine Fesseln locker um und er legte meine Fesseln nur leicht über sein Handgelenk. Nun war ich dran: ,,Umbridge. Schnuckelhase! Wuhuu. Ich habe ein Kätzchen von Ihnen geklaut - Miau."
Sie kam auf ihren High-Heels angedackelt und sprach:,,Miss Slytherin, Sie sind so ein schlechter Mensch. Deshalb sollten sie eigentlich lebenslänglich hier drinnen sitzen, aber Sie haben Glück, dass Rufus ein guter Freund Ihrer Eltern war."
Ich dachte leise Alohomora und sah, wie die Tür sich öffnete. Dann schmiss ich die Seile weg und sagte: ,,Es mag sein, dass ich ein schlechter Mensch bin. Es mag aber auch sein, dass ich ein Stück gerissener als der Durchschnitt dieser Einsaßen hier bin."
Expelliarmus und sie war entwaffnet. Jetzt tat ich das, was ich schon immer mal machen wollte. Ich holte aus und schlug ihr mit meiner Faust ins Gesicht. Sie flog sofort hin und ich schliff sie in meine Zelle. Sie guckte mich vollkommen verstört an und ich sagte zu ihr: ,,So und jetzt wünsche ich Ihnen viel Spaß in Askaban."
Ich wandte den Folterfluch bei ihr an, bis sie bewusstlos war. Dann holte ich das Fläschchen heraus und steckte ein Haar von mir herein. Ich setzte Umbridge gerade hin und kippte ihr den gesamten Trank hinein. Keine Sekunde später verwandelte sie sich in mich.
,,Auf meinen Vater ist immer Verlass! Das ist das erste Mal, dass sie gut aussehen, Dolores."
Dieser ganze Verwandlungstrick sollte mir wenigstens ein bisschen Zeit verschaffen. Hoffentlich war er es wert. Ich rannte aus meiner Zelle und schloss sie ordnungsgemäß wieder zu. Dann befreite ich Lucius, aber für ihn brauchten wir zum Glück kein Double, weil er eh nur wegen Voldemort hier drinnen saß, als Strafe. Lucius schnappte sich Umbridges Zauberstab und wir wollten gerade fliehen, als wir sahen, dass die Dementoren Eins von beiden Seiten umzingelten. Ich setzte ohne Probleme meinen Patronus ein, aber stellte dann fest, dass Lucius es anscheinend nicht hinbekommen hatte, da er fast bewusstlos und nahezu hilflos am Boden lag.
Verdammt! Manchmal fragte ich mich wirklich, warum zur Hölle ich ihm half.
Die Dementoren aßen ihn förmlich auf. Daraufhin leitete ich meinen Patronus auf die Dementoren um, die über ihm standen. Jetzt blieb uns nur noch eine Möglichkeit, von hier endgültig wegzukommen. Wir mussten irgendwie apparieren.
Dementsprechend hiefte ich Lucius hoch, legte seinen Arm um meine Schultern und sprang mit ihm in die Tiefe Richtung Meer. Die Wellen waren nur noch gute zehn Meter von uns weg und ich wusste, wenn ich das verhaue, würden wir entweder ertrinken oder gleich durch den Aufprall sterben.

Eleanor Slytherin [Draco Malfoy FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt