Kapitel 25

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Der nächste Tag fing mit einem neuen Aushang am schwarzen Brett an. Umbridge wollte, dass sich alle Schüler einer Berufsberatung mit ihrem Hauslehrer unterziehen. Mein Termin war bereits in zwei Stunden bei Professor Snape. Ich hoffte, dass er gute Laune hatte, da ich keine Lust auf einen miesen Berufsberater hatte und Snape ja oftmals den Miesepeter heraushingen ließ. Die erste Stunde erlebte ich noch mit, doch dann war es Zeit zu Snape zu gehen. Ich war ein wenig nervös, da ich nicht wusste, was gleich auf mich zukommen würde.
Ich klopfte vorsichtig an der Kerkertür und wenige Sekunden später hörte ich Snape's düstere Stimme, die mich hereinbat.
Also folgte ich seinen Worten und stellte mit Erschrecken fest, dass dort außer Snape noch das kleine, pinke Grauen: Umbridge, saß.
Was hatte sie bei meiner Berufsberatung zu suchen? In ihrem Aushang stand kein Wort davon, dass sie dabei sein würde. Na dann wusste ich ja schon, was mich erwartete.
,,Bitte setzen Sie sich, Slytherin.", wies mich Snape an. Ich setzte mich auf den barhocker-artigen Stuhl und war gespannt, was jetzt folgte.
,,Nun Miss Slytherin bei diesem Gespräch wird es darum gehen, wie Sie sich ihre Zukunft hinsichtlich ihres Berufes vorstellen und ICH werde Ihnen helfen, Sie zu beraten und Ihnen bei Ihrer Entscheidung eine Hilfestellung zu leisten, welche Fächer Sie intensiver vertiefen sollten. Haben Sie schon irgendwelche Vorstellungen?", sagte Snape in seinem wie immer sehr gelangweiltem Tonfall.
Ich antwortete: ,, tatsächlich nicht, ich bin da relativ offen für alles."
,,Das war ja klar.", schnaubte Umbridge und kritzelte etwas auf ihrem Klemmbrett.
Snape drehte sich langsam zu ihr um, sagte dann aber nichts und wandte sich wieder mir zu: ,,Aufgrund Ihrer derzeitigen Leistungen hätte ich an Heilerin, Lehrerin für Hexerei und Zauberei oder Aurorin gedacht. Wäre bei diesen von mir soeben genannten etwas Zutreffendes dabei?"
Ich konnte nicht antworten, denn Umbridge räusperte sich und ich sah, wie sie dabei gehässig lachte: ,,Sehr geehrter Kollege, Sie gedenken doch nicht wirklich, diese Göre könnte eines dieser Berufe ausführen. Sie bräuchte überragende UTZ-Noten und das kann ich mir bei ihrem Wesen nun wahrlich nicht vorstellen."
Ich sah, wie Snape die Augen verdrehte und das sollte was heißen. Normalerweise ist er nicht der Typ, der so etwas tut. Er setzte ein gefälschtes Lächeln auf und sagte mit fletschenden Zähnen zu ihr: ,,Da muss ich Ihnen leider widersprechen sehr geehrte Schulleiterin. Denn Sie hat bereits jetzt in den Fächern, die für diese Berufe benötigt werden hervorragende Noten und ich denke, dass dies auch so bleiben wird und jetzt würde ich Ihnen empfehlen sich wieder hinzusetzten und Ihre vorlaute Meinung für sich zu behalten."
Umbridge blieb der Mund offen stehen und sie schrieb wieder etwas auf ihr Brett und verließ wütend den Raum.
Ja! Endlich ist die hier raus!
Ich fragte Snape: ,,Ach ja Professor? Welche Fächer wären denn für diese Berufe nützlich?"-,,Verteidigung gegen die Dunklen Künste, Zauberkunst, Verwandlung, Kräuterkunde und selbstverständlich Zaubertränke."-,, Ah ja und nehmen wir mal an. Ich würde in den anderen Fächern durchfallen. Dann hätte ich immer noch eine Chance, diese Jobs zu kriegen?"— „Sie haben es kapiert,Slytherin."- „Gut, kann ich dann gehen?"-,,Ich bitte darum."

Ich verließ den Raum und kam gerade noch rechtzeitig zu Verwandlung, wo Professor McGonagall die Termine der ZAG- Prüfungen an die Tafel schrieb. Sie unterbrach dann aber ihren Unterricht, als sie mich sah und fragte: ,,Entschuldigen Sie Miss Slytherin, aber können Sie mir bitte verraten, wo sie gerade herkommen?"-,,Ich hatte dieses Berufsdingsda mit Snape und Umbitch, ähm Umbridge - sorry."-,,Sie armes Ding. Setzen Sie sich bitte. Nun denn wie ich bereits sagte, verteilen sich Ihre Prüfungen über die nächsten zwei Wochen und Sie werden die theoretische Arbeit jeweils morgens absolvieren und die praktischen Prüfungen finden am Nachmitag statt, ausgenommen natürlich Astronomie das wird nachts sein."
Ich setzte mich auf meinen Platz und hörte ihr noch zu, was sie über die verschiedenen Prüfungen sagte. Die restlichen Tage der Woche sah man jeden in unserem Jahrgang nur noch lernen und ich selbst machte ebenso nichts anderes mehr.
Am Sonntag Abend war es dann soweit.
Als wir alle beim Abendbrot saßen, sahen wir, wie die Prüfer sich vor der Halle versammelten und ein Pläuschchen mit Umbridge führten. Mir war klar, dass sie sich kennen würden, doch ich hatte keine Lust darauf, lauter Prüfer wie Umbridge zu haben!
Dann können sie mir gleich überall ein T geben. Vor dem Schlafengehen schaute ich mir noch einmal die Zauberkunst-Mitschriften an und schlief schließlich mit einem guten Gefühl ein.

Alle Schüler versammelten sich am nächsten Morgen vor der großen Halle, da es endlich so weit war. Die ZAG-Prüfung in Zauberkunst. Wir wurden schließlich alle hereingebeten und als jeder einen Zettel hatte, drehte McGonagall die Sanduhr um. Ich guckte schnell auf mein Blatt und las mir alle Fragen in Ruhe durch. Sie waren meiner Meinung nach alle zu lösen und es war keine dabei, die nicht lösbar beziehungsweise sonderbar schwierig war. Also legte ich los und schrieb alles auf, was mir zu diesem Thema in den Sinn kam. Als die Zeit abgelaufen war, ertönte wie eine Art Horn und alle mussten die Feder hinlegen. McGonagall ließ die Zettel vor zu sich fliegen und es war geschafft!
Bevor wir am Nachmittag zu der mündlichen Prüfung antraten, beschloss ich mich etwas zu entspannen und ging an den See. Ich hatte immer das Gefühl, dass mich jemand verfolgte, aber als ich mich umdrehte war niemand zu sehen. Nun setzte ich mich an den See und schaute ein bisschen auf das Wasser. Ich hatte schon immer so eine Naturverbundenheit, die mir sehr wichtig war und deswegen fiel es mir auch leichter, mich zu entspannen, wenn ich draußen war. Plötzlich setzte sich Draco neben mich und starrte auch einfach nur auf das Wasser. Keiner von uns sagte ein Wort, bis ich anfing: ,,Und wie fandest du die Prüfung?"-„Recht in Ordnung, ich denke es wird für Annehmbar reichen."- „Meinst du, dass die Mündliche genauso leicht wird?"-,, Ja, mein Vater meinte, dass wenn man genug Konzentration bewahrte nichts schiefgehen könne."
Ich nickte und starrte wieder nach vorne.
Auf einmal holte Draco etwas aus seiner Jackentasche heraus und zeigte es mir: „ Das mag sich nun sonderbar anhören, aber ich habe da etwas für dich anfertigen lassen."
Ich sah, dass es eine Kette mit einem dunkelblauen Stein als Hexagon Säule war.
Mir gefiel die Kette sehr, also umarmte ich ihn und flüsterte: „Danke" in sein Ohr.
,,Würdest du gestatten, dass ich sie dir anlege?"
Ich nickte und er sah ebenfalls glücklich aus. Schließlich nahm ich all meinen Mut zusammen und meinte: ,,Es tut mit Leid, dass ich so zickig war. In Wahrheit komme ich nur irgendwie nicht darauf klar was das zwischen uns ist."-,,Da sind wir uns ja ausnahmsweise mal einig. Um ehrlich zu sein, ich bekomme dich nicht aus meinem Kopf und das macht mich noch wahnsinnig."
Diese Worte waren wieder das was mich zu ihm hinzog, der Grund, warum ich ihn nicht hassen konnte. Wenn er so etwas sagte, war er nicht das Slytherin-Arschloch. Er war einfach anders in meiner Gegenwart und deswegen wusste ich in diesem Moment, dass die Gefühle, die ich für ihn hatte nicht nur eingebildet sondern echt waren. Plötzlich kamen jedoch Crabbe und Goyle angerannt und sagten: „Eh Draco? Was machst du hier mit dieser Verräterin?"
Ich merkte, wie er wütend wurde, aber dann nickte ich ihm bloß zu und hoffte, dass es ihm zu verstehen gab, dass er mich ruhig dumm machen konnte. Ansonsten würde er noch so enden wie ich.
Er sagte: ,,Ja, die hat mich hierher gezerrt. Unmöglich sowas. Los, wir verschwinden"
Als er ging drehte er sich noch einmal zu mir um und zwinkerte. Ich musste lächeln und stand kurze Zeit später auch auf, da es schon ziemlich spät wurde und ich meine Zauberkunstprüfung nicht verpassen wollte. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis Professor Flitwick herauskam und rief: ,,Malfoy, Draco - Thomas, Dean - Longbottom,Neville - Phillips, Daphne - Slytherin, Eleanor."
Ich stand auf und ging äußerst zuversichtlich in die große Halle. Beim Beobachten der Anderen fiel mir auf, dass sie alle ziemlich aufgeregt schienen, doch ich für meinen Teil war sehr entspannt. Sie schickten mich zu Professor Marchbanks, die mich mit einem falschen Lächeln begrüßte.
Na super, das konnte ja was werden!
Sie räusperte sich genauso wie Umbridge und sagte schließlich: ,,Schön, Miss Slytherin.
Nun wollen wir doch mal sehen, ob Sie die Zauberkünste genauso gut beherrschen wie ihr Vater. Als Erstes würde ich sie bitten, diesen Eierbecher ein paar Purzelbäume schlagen zu lassen."
Ich sprach den dazu nötigen Zauber und ohne Probleme fing der Becher an zu purzeln.
Die Prüfung verlief ziemlich gut, da ich alles hinbekam. Nach der Prüfung verließ ich den Gemeinschaftsraum und setzte mich noch in die Bibliothek, um ein bisschen für die nächste Prüfung zu lernen.

Es war einfach schrecklich, so ein Streberleben zu führen.

Eleanor Slytherin [Draco Malfoy FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt