Kapitel 46

4.5K 180 4
                                    

Die Todesser feierten es immer noch, dass Dumbledore tot war, was zur Folge hatte, dass Snape der neue Schulleiter wurde und ich weiterhin vorgeben musst eine von ihnen zu sein. Wir saßen alle gemeinsam an einem Tisch und über uns hing meine ehemalige Lehrerin für Muggelkunde, die sie bereits seit mehreren Tagen gefoltert hatten. Die versammelte Mannschaft wartete nur noch auf Snape, damit Voldemort seine Verkündung machen konnte.
Dieser kam durch die Tür gestürmt, Voldemort blickte ihn an und meinte: ,,Severus, ich hatte schon die Befürchtung, du hättest dich verirrt. Komm, wir haben dir einen Platz freigehalten."
Er setzte sich hin und Voldemort fuhr fort: ,,Du hast sicherlich Neuigkeiten."-,,Es wird am kommenden Samstag geschehen. Wenn die Nacht anbricht."
Ein anderer Todesser, mit dem ich bisher noch nichts zu tun hatte, mischte sich ein: ,,Ich habe anderes gehört, Herr. Den Auroren ist herausgerutscht Potters Umquartierung werde nicht vor dem 30. dieses Monats stattfinden, dem Tag bevor er 17 wird."
Sie diskutierten hin und her aber ich hielt mich da raus, weil ich eh nur sicherstellen wollte, dass es Harry gut ging, auch wenn er mich wahrscheinlich gerade mehr hasste als jeden anderen Menschen auf der Welt. Er befragte noch einen dritten, doch dieser hielt sich ebenso bedeckt. Es stellte sich heraus, dass sie ihn an einen sichereren Ort als das Haus der Dursleys bringen wollten, eine Zentrale des Ordens. Bellatrix regte sich auf, dass sie ihn unbedingt töten wollte, aber Voldemort verneinte es.
Dann begann er: ,,Aber es ergibt sich die unglückliche Kombination, dass sich mein Zauberstab und der von Potter den selben Kern teilen. Sie sind gewissermaßen Zwillinge. So können wir uns zwar gegenseitig verletzen, aber nicht töten. Wenn ich ihn vernichten will, dann brauche ich dafür den Zauberstab eines Anderen."
Ich guckte zu Snape und er wusste nun, dass sich meine Vermutung bestätigt hatte. Er ging hinter uns und ich hatte so eine gewisse Ahnung, was er wollte: ,,Na? Will denn keiner von euch diese Ehre für sich?"
Er blieb hinter meinem Stuhl stehen und meinte: ,,Wie steht es mit dir, Eleanor? Schließlich wäre es doch ein Dienst innerhalb der Familie."-,,Ich lehne dankend ab."
Bellatrix schoss von ihrem Stuhl hoch, richtete ihren Zauberstab auf mich und schrie: ,,Wie kannst du es wagen dem Dunklen Lord einen Dienst zu verweigern?!"
Voldemort hingegen blieb ruhig und meinte: ,,Setz dich wieder hin Bellatrix und lass mich das klären."
Sie tat natürlich sofort was er ihr befahl und er fuhr fort: ,,Steh auf!"
Da ich mir keinen weiteren Fehltritt erlauben wollte, stand ich genervt auf und wartete was als nächstes kommen würde. Er streckte seine Hand aus und zog seine Stirn fordernd hoch.
,,Nein! Das ist mein Zauberstab und niemand anderes wird ihn je in die Finger kriegen —Sorry not sorry."
Nun wurde er wütend und drückte mich mit Schwung gegen die steinerne Wand. Da ich mit dieser Reaktion nicht gerechnet hatte, blieb mir schockartig die Luft weg. Kurz darauf stand Draco auf und bot ihm seinen Zauberstab an: ,,Nehmen Sie meinen, Herr."
Ich krächzte: ,,Bist du bescheuert?", aber es war nicht zu verstehen. Voldemort lächelte und ließ mich los. Mir reichte es! Ich habe mich lange genug mit diesen Dreckfressern abgegeben. Ich zog meinen Zauberstab Expelliarmus und fing Draco seinen keine Sekunde später. Dann nahm ich ihn am Arm und wir apparierten.

Wie es aussah waren wir in einer kleinen englischen Vorstadt gelandet, in der ich aber noch nie gewesen bin. Draco guckte mich genauso verwirrt an und fragte: ,,Woran hast du gedacht?"-,,An das Gute, aber was machen wir hier?"
Ich blickte durch ein Fenster und sah dort Mad-Eye, Harry, Hermine und die anderen Mitglieder des Ordens stehen. Draco sah sie auch und nickte mir zu. Vorsichtig klopfte ich an der Tür und Moody machte sie auf. Er richtete seinen Zauberstab auf mich und sagte: ,,Ein Schritt weiter und ihr seid tot."-,,Bitte Moody, lass es mich erklären."
Jetzt kam Harry und er legte seine Hand auf Mad-Eye's Schulter und meinte: ,,Bleib ja draußen. Du hast Dumbledore getötet, Eleanor! Das werde ich dir niemals verzeihen."
Ich verdrehte die Augen: ,,Pass auf Harry, ich kann verstehen dass du mich gerade mehr als jeden anderen hasst und sauer auf mich bist, aber es hatte alles seine Gründe. So dumm wie es sich nun anhört, du musst mir da einfach vertrauen. Ich werde es dir alles erklären, aber aktuell haben wir größere Schwierigkeiten. Die Todesser wissen, dass ihr Handy von hier fort bringen wollt und sie kennen auch das exakte Datum, sprich morgen."
Moody nickte: ,,Sirius ist trotz allem der Meinung, dass man ihr vertrauen kann. Also Platz da, Potter." und schließlich rief er die Anderen zusammen. Ich holte Harry an die Seite und begann: „Nur eine kurze Frage, Harry. Hast du schon dein Erbe von Dumbledore bekommen?"-,,Nein, warum?"- „Ich habe vor seinem Tod mit ihm gesprochen und er hat mir zugesichert dir die ganze Situation in einem Brief zu erläutern, für den Fall dass ich nicht mehr unter uns sein sollte und der Plan schief gehen würde."
Er blickte mich nun fassungslos an und ich spürte, dass er mit sich haderte, ob er mir wirklich glauben konnte, oder ob ich ihm ein anderes Lügen—Märchen auftischte. Nichtsdestotrotz musste ich es wenigstens probieren.
Keine fünf Minuten später hatte sich schon der Rest des Ordens versammelt und Moody begann: ,,Harry, du bist noch nicht volljährig, das heißt du hast immer noch die Spur auf dir. Das heißt wenn du niest, weiß das Ministerium, wer dir die Nase putzt. Wir müssen die Transportmittel verwenden, die die Spur nicht erkennt. Das ist entscheidend: Besen, Thestrale.. Wir reisen in Zweier—Gruppen. Wenn irgendjemand auf uns wartet und damit rechne ich fest, dann weiß er nicht, welcher der echte Potter ist."
Alle guckten sich verwirrt an und Moody holte direkt den Vielsafttrank aus der Tasche.
Harry erwiderte: ,,Nein! Das kommt nicht in Frage. Ich will nicht, dass alle wegen mir ihr Leben aufs Spiel setzen."
Ich mischte mich ein: ,,Harry, wenn sie uns finden, dann werden sie uns so oder so angreifen, ob wir nun so aussehen wie du oder nicht. Ich finde die Idee gut. Das verschafft uns einen kleinen Vorteil."
Moody guckte mich verwirrt an, schüttelte sich und meinte: ,,Ähm gut, danke.. Slytherin."
Schließlich tranken wir alle den Vielsafttrank mit Harrys Haaren und zogen uns die selben Klamotten an. Draco kam auf mich zu und fragte:„Meinst du nicht diese ganze Operation ist ein bisschen wackelig? Es ist ziemlich riskant Potter und seinen Freunden zu helfen. Wenn die anderen das erfahren, dann..."– „Dann ist schon mal gar nichts. Mach dir keine Sorgen. Niemand weiß überhaupt, was wir vorhaben und es wird auch nie jemand erfahren."
Er zuckte daraufhin kurz mit seinen Augenbrauen und küsste mich dann aber anschließend mit einem Lächeln auf den Lippen. Die Aufteilung ging recht schnell und kurioserweise hatte sich die Gruppe dafür entschieden, dass ich mich unter anderem um den echten Harry kümmern sollte.
Auf Moodys Kommando ging es dann schließlich los und wir stiegen alle in die Lüfte hinauf. Auf einmal sah ich direkt vor uns eine äußerst dunkle Gewitterwolke und bekam dabei ein ungutes Gefühl. Jedoch war es leider zu spät die anderen darauf hinzuweisen und wir stellten schnell fest, dass die Todesser auf dieses Manöver ebenfalls vorbereitet waren und bereit waren uns zu attackieren. Hagrid beschleunigte sofort und ich probierte so gut wie möglich mit den beiden mitzuhalten und ihnen den Weg einigermaßen freizuschießen, aber es waren einfach zu viele. Ich hatte das Gefühl, dass Voldemort all seine Streitkräfte auf diese Operation ausgelegt hatte. Da Hagrid keine andere Wahl mehr hatte, entschied er sich dafür aus der Wolke herauszufliegen und sich mitten in den Verkehr der Muggel zu stürzen. Selbst jetzt hatten wir immer noch zehn Todesser hinten an den Haken kleben und es war entscheidend diese genau jetzt los werden.
Ich versuchte die Flüche so gut wie möglich ab zu wehren und auch Harry hatte zu seinem Zauberstab gegriffen und hat sein äußerste es. Ein paar Mal ging es gut, aber plötzlich gelang es einem von Ihnen Hagrid zu treffen und dieser wurde schlagartig bewusstlos. Daraufhin musste Harry natürlich das Motorrad übernehmen und war wieder abgelenkt. Plötzlich tauchte ein Todesser direkt neben mir auf und ich brauchte keine Lupe oder Brille, um zu erkennen um wenn es sich dabei handelte – meinen Vater.
,,Dad —Verschwinde! Sofort!"
Nun war nur noch einer von ihnen übrig und Harry entschied in diesem Moment, dass Motorrad wieder ein wenig mehr in die Lüfte zu ziehen. Dem Todesser gelang es sehr nah an Harry ran zu kommen und ich hatte es ehrlich gesagt nicht kommen sehen. Die nächste Szene verlief wie in Zeitlupe vor meinem geistigen Auge. Der Todesser feuerte gerade einen Fluch auf Harry ab, als Hedwig sich schützend vor Harry stürzen wollte, aber das konnte ich nicht zulassen. Ich sprang von meinem Besen ab, apparierte in Kurzzeit direkt vor Hedwig, mit dem Gedanken Protego Maxima und merkte, wie nichtsdestotrotz der Schmerz meinen gesamten Körper durchzog. Mit allerletzter Kraft drehte ich mich noch einmal um und sah, dass Harry und Hedwig verschont geblieben sind. Kurz darauf stürzte ich in die Tiefe und wurde bewusstlos.

Eleanor Slytherin [Draco Malfoy FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt