-Beep-Beep-Beep-
Durch dieses nervige Geräusch wurde ich am nächsten Morgen geweckt, aber ich konnte mir nicht erklären, wo es herkam, da ich keinen Wecker oder ähnliches besaß. Daphne kam in mein Zimmer gestürmt: ,,Wo zum Teufel kommt dieses Piepen her?!"
Ich fuhr hoch und sah mich genauso verwundert um, bis ich auf meinem Schreibtisch einen Brief liegen sah. Daphne nahm ihn in die Hand und gab ihn mir: ,,Viel Spaß damit, aber mir ist es echt ein bisschen zu früh, um aufzustehen, also Gute Nacht."-,,Was? Wie spät ist es denn?!"-,,Um 5."-,,Ähm.. ok. Gute Nacht."
Ich öffnete den Brief:Sehr geehrte Miss Slytherin,
Ihr Training zur Verbesserung Ihrer magischen Kräfte wird in einer halben Stunde ( 5:30) im Astronomieturm stattfinden.Mit freundlichen Grüßen
Professor SnapeDas konnte doch nicht sein ernst sein, dass er mit dem Training um so eine Uhrzeit anfangen wollte, aber da ich keine andere Wahl hatte, musste ich dort hingehen. Ich zog mir eine schwarze Leggings an und machte mir einen lockeren Dutt. Oben im Astronomieturm angekommen, sah ich Snape: ,,Guten Morgen, Professor."-,,Slytherin."-,,Also wie läuft das jetzt hier alles ab?"-,,Sie werden die nächsten vier Tage mit Ihrem Training ausgelastet sein. "
Er reichte mir einen Zettel:Tag 1: Heilkünste
Tag 2: Verteidigung & Kampf
Tag 3: Zaubertränke
Tag 4: Verwandlungen,,Ok, dann mache ich mich mal auf den Weg zu Madam Pomfrey."
Ich ging in den Krankenflügel und begrüßte sie: ,,Einen wunderschönen guten Morgen, Madam Pomfrey."-,,Ah, Miss Slytherin, schön dass Sie hier sind. Wollen wir beginnen?"-,, Ja, gerne."
Wir gingen in einen kleinen Raum, in welchem sie mit mir gefühlt den ganzen Tag verbrachte. Madam Pomfrey zeigte mir dort irgendwelche Zaubertränke, mit denen man Heilmittel herstellen konnte und mir fielen fast die Augen zu. Dann klatschte sie plötzlich beide Hände zusammen und ich war wieder hellwach: „So! Kommen wir nun endlich zum praktischen Teil. Mit Ihren besonderen Kräften können Sie nämlich auch Wunden und andere Verletzungen problemlos heilen. Kommen Sie her, wir müssen es üben!"
Sie zog mich von meinem Stuhl regelrecht hoch und wir gingen zurück in den Hauptteil des Krankenflügels. Dort saß ein Junge aus Ravenclaw, der sich seinen Arm gebrochen hatte. Sie wickelte seinen Verband ab und man sah, dass der Arm komplett blau war. Madam Pomfrey strahlte über alle Ohren: ,,Es ist so aufregend eine echte Präzarin bei mir zu haben. Sie könnten die beste Krankenschwester der Welt werden!"-,,Warum? Was ist denn daran so besonders, in Bezug auf die Medizin?"-,,Es mag sich mystisch anhören, aber Sie brauchen zum Heilen nur eine Energiequelle und die richtigen Zaubersprüche. Probieren wir es doch einmal mit dem guten Hendrik hier. Legen Sie bitte Ihre beiden Hände vorsichtig auf seinen Arm und schließen Sie Ihre Augen. Probieren Sie sich nun vorzustellen wie der Knochen aussieht."
Ich konnte es wie eine Art Röntgenblick sehen und Madam Pomfrey zündete eine Kerze an.
,,Nutzen Sie die gegebene Energie und sprechen Sie folgende Worte Episkey."
Ich befolgte ihre Anweisung und plötzlich merkte ich wie etwas in seinem Arm nach oben plobbte und ich öffnete erschrocken meine Augen. Der Arm war vollkommen verheilt und auch nicht mehr blau. Madam Pomfrey blieb der Mund ebenfalls offen stehen und sie sagte: ,,Wundervoll, einfach nur unglaublich."
Der kleine Erstklässler guckte mich an: ,,Wie hast du das gemacht?"-,,Ich ähm. Ich habe ein spezielles Talent, aber versuch das bitte nicht nachzumachen. Das könnte gewaltig schiefgehen !"
Er nickte mit seinem Kopf und verschwand lächelnd und vollständig geheilt aus dem Krankenflügel. Ich blickte fassungslos meine beiden Hände an und fragte mich selbst: „Wie ist das möglich?"
Madam Pomfrey legte mir schließlich ihre beiden Hände auf meine Schultern: ,,Eleanor, du kannst dich mit deiner Magie auf eine spezielle Sache sehr genau oder sogar auf mehrere Sachen gleichzeitig konzentrieren. Das macht dich ganz besonders."
Wow, ich hatte Madam Pomfrey noch nie so nett und offen erlebt. Sie setzte sich auf das leere Bett und fragte: „Hat dir denn eigentlich schon mal jemand die Geschichte der Präzaren erzählt?"-,,Nein, das Thema ist bis jetzt ehrlich gesagt nur sehr selten aufgekommen."
Sie räusperte sich und irgendwie sah ich, dass sie ihre Miene ein bisschen verzog. Ich weiß nicht ob ich es mir eingebildet hatte, aber in einem kurzen Augenblick sah es so aus als ob sie Tränen in den Augen gehabt hätte.
,,Die Präzaren waren der Welt ab dem 10. Jahrhundert bekannt. Es gabe eine junge Dame in einem Dorf namens Burford hier in England, die Katherina Greenwood hieß. Sie entdeckte eines Tages ihre Fähigkeiten zu zaubern, aber da sie sehr unvorsichtig war, setzte sie aus Versehen das ganze Dorf in Brand. Die damalige Polizei der Muggel, wenn man sie überhaupt so bezeichnen kann, nahm sie natürlich in Gefangenschaft, weil sie ihre ungewöhnlichen Kräfte als Gefahr für die Gesellschaft ansahen und sie wurde wenige Wochen später öffentlich verbrannt, da man dachte, dass sie eine Hexe war. Jedoch hatte das arme Mädchen nur keine Kontrolle über ihre Macht und das war dann ihr Verhängnis. Nichts desto trotz wurden andere Zauberer in ganz England durch diese Geschichte aufmerkssam und die vier mächtigsten der damaligen Zeit, beschlossen eine Schule zu gründen, in der alle Zauberer aus der Umgebung ihre Fähigkeiten perfektionieren und verbessern konnten. So entstand Hogwarts und die Präzaren auf der Welt tauchten unter, da sie ihre Magie im Vergleich zu den anderen Zauberern einfach nicht unter Kontrolle bekamen. Viele von ihnen wurden ausgelöscht, da sie selbst im Reich der Zauberer als eine unmittelbare und unkontrollierbare Bedrohung angesehen wurden. Das ist auch der Grund für die nahezu geringe Existenz heutzutage."
Sie wischte sich eine Träne aus ihrem Gesicht und ich fragte sie daraufhin vorsichtig: ,,Kannten Sie etwa jemanden, der diese Fähigkeiten besaß?"-,,Ja... jedoch war ihre Macht bei weitem nicht so ausgeprägt wie bei Ihnen. Sie nutzte diese Kraft nur, um zu heilen. Doch im ersten Zaubererkrieg rettete sie meinen Vater, der an starkem Blutverlust litt und dafür nutzte sie all' ihre Energie. Mein Vater und ich konnten nur noch dabei zusehen wie sie vertrocknete und uns war es nicht möglich sie zurückzuholen."
Ich senkte meinen Kopf und antwortete betrübt: ,,Das tut mir sehr Leid für Sie, Madam Pomfrey. Ich sollte also lieber aufpassen wie viel Energie ich wann einsetze."-,,Oh ja, das solltest du!"-,,Aber was ich nicht verstehe, wie wird man denn ein präziparer Zauberer?"-,,Das ist keinem so genau bekannt. Früher nahm man an, dass es vererbt wurde, aber durch die Massenauslöschungen im 10. Jahrhundert ist das so gut wie unmöglich. Neueste Quellen meinen, dass die Zauberer die sogenannte schwarze Blutlinie besitzen, aber was das genau bedeutet, bin ich überfragt. Tut mir Leid, da kann ich dir leider nicht wirklich weiterhelfen, aber nimm dieses Buch hier. Dort stehen alle Zaubersprüche gegen jegliche Verletzungen drinnen und natürlich deren Heilung."
Ich stand auf und bedankte mich bei ihr für das Buch und vor allem für die guten Ratschläge. Eigentlich wollte ich nur noch in mein Bett, aber auf meinem Weg nach unten begegnete ich unglücklicherweise Blaise. Er guckte mich verwirrt an: ,,Slytherin, alles gut? Du siehst ganz schön fertig und krank aus?"-,,So fühl' ich mich auch. Ich war seit heute früh um sechs bei Madam Pomfrey im Krankenflügel und habe alles mögliche über Krankheiten, Zaubersprüche für Heilungen und sonstiges gelernt."-,,Aha und warum der ganze Spaß?"
Ich blickte vorsichtig nach links und nach rechts: „Wegen meines Geheimnisses, Blaise. Denk mal nach."
Er hielt seinen Zeigefinger an seine Schläfe: ,,Ah! Ich hab's verstanden."
Ich wollte Richtung Kerker gehen, aber Blaise rief: ,,Wo willst du denn hin?"-,,Na schlafen und du?"-,,Ähm das Spiel. Gryffindor gegen Slytherin?"
Ich klatschte meine Hand gegen die Stirn: ,,Stimmt, das hatte ich total vergessen! Warte ich komme mit dir mit."
Wir gingen zusammen zum Feld, aber er bog dann in die Mannschaftskabine ab und ich ärgerte mich noch mehr über Pansy. Diese bitch, durfte Quidditch spielen, aber ich musste auf der Tribüne stehen und ihr noch dabei zugucken wie sie auf meiner Position spielte.
Eine härtere Strafe gab es nicht!
Das Spiel verlief in den ersten 5-10 Minuten ganz gut für Slytherin, doch dann verwandelte sich Weasley in das Torhüter-vieh und es gab keine Möglichkeit mehr für Slytherin aufzuholen. Pansy blickte mich an und ihr hämisches Grinsen, machte mich wieder wütend. Plötzlich kam ein heftiger Windstoß hinter mir und er wehte Pansy regelrecht vom Besen. Das Publikum zog scharf die Luft ein, aber ich konnte mir ein Lächeln nicht unterdrücken. Da das Spiel sowieso nur noch zwei Minuten ging, wurde es vorzeitig abgepfiffen und Gryffindor gewann. Mit meinem schadenfrohen Grinsen, ging ich die Tribüne hinunter auf das Spielfeld, um zu sehen wie es meinem Pansy-Mäusschen so ging. Sie lag auf dem Boden und hielt sich schmerzverzerrt ihre beiden Beine und schrie: ,,Ich bin querschnittsgelähmt!"
Ich verdrehte meine Augen: ,,Du bist vielleicht drei Meter gefallen und zappelst mit deinen Füßen herum wie eine Bekloppte, da bist du bestimmt nicht querschnittsgelähmt."
Sie guckte mich böse an: ,,Du warst das! Du hast einen Windzauber auf mich gestoßen."
Ich lachte: ,,Träum weiter, Mäuschen. Ich verschwende meine Zeit sicherlich nicht mehr mit dir."
Madam Pomfrey kniete sich vor Pansy hin, dann blickte sie mich an: ,,Kannst du ihr nicht helfen?"
Meine Augen weiteten sich und ich lachte: ,,Madam Pomfrey, bei aller Liebe, aber das hat dieses Miststück nicht verdient."
Ich drehte mich mit Schwung um und verließ das Spielfeld. Am Abend hatte ich mir das komplette Buch von Poppy durchgelesen und die Zauber waren zwar sehr lang, aber einfach zu merken, weshalb ich hoffte, dass sie mir in Notfällen wieder einfallen würden. Die nächsten Tage waren echt hart, da mein Unterricht meistens bei Snape stattfand und das total ätzend war. Immerhin habe ich viel dazugelernt und meine Fähigkeiten haben sich dementsprechend auch verbessert. Zum Beispiel kann ich jetzt die Farbe meines Zaubers ändern, um die Gegner zu täuschen, aber das war nur eine Sache von Vielen. Nun war es schon so weit und die Winterferien beziehungsweise mein Gerichtstermin standen vor der Tür. Ich wurde von Sirius am Bahnhof abgeholt und er sagte mir, dass er verstehen könnte, dass ich diese bitch gefoltert hatte, da er es damals ebenfalls mal bei einem Schulkollegen tat. Jedoch war es bei ihm unbemerkt geschehen und er löschte daraufhin das Gedächnis seines Erzfeindes. Wir redeten über ein paar Dinge, bevor meine Augenlider schwer wurden und ich schlussendlich ins Bett ging.
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Eleanor Slytherin [Draco Malfoy FF]
FanfictionDer Name Slytherin genießt in der magischen Welt zweifelsohne einen gewissen Bekanntheitsgrad. Allerdings stellt dies mitunter eine Herausforderung dar. Eleanor steht vor der Herausforderung, dass dunkle Mächte ihr Leben bestimmen und ihr ein norm...