Kapitel 57

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Ich fuhr mit Schwung hoch, riss meine Augen weit auf und rang nach Luft. Vor mir standen Daphne und Freya, die mich beunruhigt ansahen und Daphne schrie: ,,Madam Pomfrey! Sie ist wach!"
Freya strich mir leicht über die Schulter und sagte immer wieder in einem flüsterndem Ton: ,,Beruhige dich. Atme tief ein und aus. Alles ist gut."
Ich schloss meine Augen wieder und ließ mich in das Kissen fallen. Meine Atmung stabilisierte sich wieder genauso wie mein Herzschlag. Ich guckte die Drei an und fragte: ,,Na bin ich wieder zur ausgetrockneten Mumie geworden?"
Daphne zwang sich zu einem Lächeln: ,,Ich fasse es nicht. Da liegst du tot auf dem Rasen und das erste was du fragst ist, ob du wieder zur Mumie geworden bist."
Nun setzte ich mich aufrecht hin: ,,Ach Daphne, so langsam müsstest du mich doch kennen. Na gut, kommen wir zur nächsten Frage: Wer hat mich davor bewahrt zu sterben?"
Sie guckten sich Beide an und rollten mit den Augen, aber keine sprach nur ein Wort. Nun stieß Madam Pomfrey Daphne in die Seite: ,,Los, nun sagt's ihr schon."
Freya guckte mich leicht angepisst an: ,,Es war Draco. Er stand nur ein paar Meter von euch weg und Snape soll total verzweifelt gewesen sein, als er nicht wusste, was mit dir zu tun war."-,,Moment mal, wie kann es sein, dass Draco in unserer Nähe war? Es war früh um sieben und ich war mit Snape und den Erstklässlern die Einzige, die auch nur einen Grund hatte da zu sein."
Sie zuckten mit den Schultern und Madam Pomfrey verschwand. Ich überlegte einen Moment und fragte sie dann aber wieder:,,Woher wusstet ihr, dass ich hier bin beziehungsweise wie lange war ich denn weg?"-,,Dein Patronus schien durch alle Fenster des Schulhauses. Du hast selbst den See erleuchtet und es gab einen riesigen Aufruhr in der großen Halle, da sich alle natürlich fragten, was das war und du warst zwei ganze Tage in deinem Traumland."-,,Oh. Das ist schon besser, als beim letzten Mal."
Ich sah, dass Daphne etwas auf der Zunge lag, sie sich aber nicht traute es auszusprechen.
Also legte ich meinen Kopf schief und meinte: ,,Daphne spuck's aus. Was liegt dir auf dem Herzen, hm?"-,,Warum passiert dir das? Wie kannst du so viel Kraft aufwenden und so einen heftigen Patronus erschaffen, dass das gesamte Schulgebäude erleuchtet wird? Es ergibt für mich alles keinen Sinn!"
Ich überlegte eine Sekunde wie ich es ihr am Besten erklären könnte und sagte schließlich: ,,Ich bin eine präzipare Zauberin. Das wird euch vielleicht nicht viel sagen, aber ich kann ohne Zauberstab Magie ausführen und das hat Snape mit mir heute morgen noch einmal trainiert."
Sie guckten mich verwirrt an und dann sagte Freya: ,,Ich weiß, was das ist. Meine Mutter hat mir davon mal erzählt. Es ist unglaublich selten und so eine Gabe soll gleichzeitig Fluch & Segen sein."
Daphne guckte aber nicht deutlich besser: ,,Ähm ja und was ist das jetzt?"
Ich gähnte und schloss kurz meine Augen.
Freya schien es mitzubekommen und meinte: ,,Das erzähl ich dir auf unserem Weg nach unten, ok? Ich glaube Lenny will sich noch ein bisschen ausruhen."
Daphne nickte. Sie sagten mir gute Nacht und verließen anschließend mein Zimmer. Ich schloss meine Augen und bereitete mich auf eine ruhige Nacht vor. Doch damit irrte ich mich gewaltig, denn keine zwei Stunden später hörte ich die armeeartigen Schritte auf der Treppe, die sich auf den Weg in die große Halle machten. Ich guckte zu Madam Pomfrey: ,,Was ist denn hier los?!"
Sie guckte mich besorgt an: ,,Sie haben Harry Potter in Hogsmeade gesehen und Snape glaubt nun, dass er sich hier irgendwo aufhält."
Meine Augen weiteten sich vor Schreck und ich zog mir schnell ein paar frische Sachen an.
Dann wollte ich gerade aus der Tür hinaus, doch Madam Pomfrey hielt mich am Arm fest: ,,Wo wollen Sie hin? Ihre Magie ist noch komplett entladen und Sie müssen sich schonen und rehabilitieren."
Ich riss mich los: ,,Es tut mir Leid, aber ich habe Potter versprochen ihm zu helfen."
Ich rannte wie eine Bekloppte die Treppe herunter und mir wurde leicht schwindelig, aber ich ließ mich davon nicht beeindrucken und mischte mich schließlich unter die Mengen. Dann guckte ich mich um und ich stellte fest, dass ich inmitten der Gryffindors stand. Scheiße, wenn das jemand sieht bin ich geliefert! Ich huschte schnell auf die andere Seite und wartete ab, was Snape zu sagen hatte. Er rannte herein, aber blieb dann plötzlich auf der Erhebung stehen und drehte sich langsam um: ,,Viele von Ihnen werden sich bestimmt fragen, warum ich Sie um diese Uhrzeit habe antreten lassen."
Er ließ eine kleine Pause: ,,Es wurde mir zugetragen, dass Harry Potter heute Abend in Hogsmeade gesichtet wurde."
Plötzlich flüsterten alle, aber ich ließ mich davon nicht beeindrucken, da ich immer noch den Hauch einer Hoffnung hatte, dass Harry hoffentlich nicht dumm genug war, nach Hogwarts zu kommen. Also folgte ich gespannt Snapes Worten: ,,Also sollte irgendjemand, Schüler oder Lehrkraft einen Versuch unternehmen, Potter beizustehen, hat er eine Strafe zu erwarten, welche der Schwere seines Verbrechens angemessen ist. Außerdem werden jene Personen, die es wagten ihm Hilfe zu leisten, es aber nicht für richtig hielten, mich darüber in Kenntnis zu setzen, als genauso schuldig angesehen."
Er ging den Gang zwischen den Reihen entlang und wollte nun, dass diejenigen vortreten. Keiner rührte sich und ich könnte schwören, dass so ziemlich jeder gerade die Luft anhielt, da sie alle Angst davor hatten bestraft zu werden. Plötzlich trat jemand hervor und wir drehten uns alle schlagartig zu demjenigen um.
Als ich sah, dass dort Harry stand, konnte ich es nicht glauben. Was machte er denn hier?
War er so dumm, hierher zu kommen?
Harry sprach: ,,Es scheint mir, als gäbe es trotz ihrer erschöpfenden Verteidigungsvorkehrungen immer noch ein Sicherheitsproblem in ihrem Haus."
Der Orden kam zur Tür hinein und ich musste unwillkürlich lächeln. Er schnauzte Snape an: ,,Dass Sie es wagen dort zu stehen, wo er gestanden hat! Erzählen Sie Ihnen, was sie getan haben, wie Sie und Eleanor jenen Mann tötete, der ihnen vertraute. Erzählen Sie's Ihnen!"
Snape zog seinen Zauberstab und McGonagall stellte sich direkt vor Harry. Da ich meinen Schein wahren musste stellte ich mich zu Snape und ich zog meinen Zauberstab aus meinem Mantel: ,,Ich glaube der Kampf hier ist überflüssig. Lassen Sie es sein Professor!"
Sie erhob ihr Kinn und ich wusste, dass es eine schlechte Entscheidung war, den Kampf aufzunehmen, denn sie sagte: ,,Von so einer falschen, niederträchtigen Göre, lasse ich mir gar nichts sagen."
Und schon schoss sie Expelliarmus auf mich und Snape. Ich stellte mich direkt davor Protego. Sie feuerte mehrere Flüche auf mich und Snape, aber er flüsterte mir ins Ohr: ,,Nicht schießen! Sie ist nicht der Feind."
Ich nahm es an und wehrte alles ab, bis sie schließlich den am Rand stehenden Carrow und den Frischling traf. Sie senkte ihren Zauberstab und ich sagte: ,,Na dann GonGon. Man sieht sich in der Schlacht!"
Mit einem heftigen Windstoß ließ ich die Fensterscheiben hinter uns zerspringen und Snape und ich apparierten ins Malfoy Manor.

Eleanor Slytherin [Draco Malfoy FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt