Knock Knock Knock
Das laute Hämmern dröhnte wie ein Bass durch meinen Kopf. Komplett verkatert, öffnete ich meine Augen und realisierte, dass ich auf dem Wohnzimmer Teppich lag: „Marlin? Hast du das auch gerade gehört?"
Marlin hatte es sich auf der Couch bequem gemacht und krächzte: „Da hat jemand geklopft, oder?"
Ihr schien es anscheinend ein wenig besser als mir zu gehen, denn sie flitzte durch das Zimmer und blickte aus dem Fenster, um einen Blick auf die Tür zu erhaschen. Dann blickte sie mich besorgt an: „Eleanor? Wer ist das da draußen?"
Immer noch total verpeilt, stand ich schließlich auf und stellte mich schließlich neben sie. Zunächst dachte ich, dass das alles noch ein schlechter Traum wäre und ich mir die Gestalten von meinem Haus definitiv einbilden müsste, aber auch nach mehrmaligem Zwinkern standen Scabior und sein Gefolge immer noch vor unserer Haustür.
„So langsam bereue ich es, dass ich nicht in der Lage war diese Kakerlake zu töten. Hör mir zu Marlin, du darfst auf gar keinen Fall mit mir gesehen und darin reingezogen werden. Wir müssen es irgendwie schaffen, dass du von hier unbemerkt verschwinden kannst."
Jedoch hörte ich in diesem Moment, dass die Haustür aufgezaubert wurde und uns nicht mehr viel Zeit blieb. Dementsprechend packte ich Marlin an der Hand und rannte mit ihr zum Geheimversteck im Arbeitszimmer meines Vaters.
„Geh da rein und komm erst heraus, wenn du dir zu 100% sicher bist, dass sie weg sind."
Sie nickte: ,,Und was ist mit dir?"-,,Ich gucke was diese Volltrottel von mir wollen."
Sie standen alle samt noch im Eingangsbereich, wo sie mich freudig erwarteten: ,,Hau' ab!"-,,Dir auch einen wunderschönen guten Tag, Liebes."- „Was willst du?"- „ Lord Voldemort möchte, dass wir dich zurück ins Malfoy Manor bringen, damit du auch brav in die Schule gehen kannst."- „Und was genau hast du damit zu tun? Bist du jetzt etwa sein persönlicher Laufbursche, oder was?"-,,Oh, hat es dir noch keiner gesagt? Ich bin einer der neuen Ordnungshüter von Hogwarts."- „Bitte was? Etwas mehr Details, bitte."- „Du hast richtig gehört. Ich bestrafe solche bösen Mädchen wie dich."
Auf einmal kam er mir unheimlich nah und nahm mein Gesicht in seine Hände: „Whoa. Was soll das jetzt?!Geh verdammt nochmal weg von mir."- „Naw, ich liebe eine kleine Herausforderung. Außerdem hab' ich gehört, dass es bei dir und Draco nicht mehr so läuft. Da wäre eine kleine Ablenkung doch nicht schlecht, oder?"
Ich vertrete die Augen und wollte ihm erst wieder eine kleine Breitseite geben, dachte dann aber noch einmal genauer darüber nach.
Draco hatte es mehr als verdient für seine Handlung zu bezahlen. Scabior war nun immer in Hogwarts, das hieß, dass Draco es auch 24/7 mitbekommen würde. Nun lächelte ich ihn verführerisch an und flüsterte in sein Ohr: „Diese kleine Ablenkung wäre jetzt genau das Richtige."
Rache war süß.
Ich holte noch schnell meine Sachen von oben und schon apparierten wir ins Malfoy Manor. Ich war mir sicher, dass Marlin es irgendwie schaffen würde alleine herauszufinden.Keine Sekunde zurück in diesem Drecksloch, stand Mister Draco Malfoy natürlich direkt vor mir, um mich in Empfang zu nehmen. Da die Trauerphase mittlerweile überwunden und sich in eine wütende Phase umgewandelt hatte, flüsterte ich Scabior zu: „Spiel mit!" und nahm kurz darauf dessen Hand. Worte können nicht beschreiben wie Draco mich in diesem Moment angesehen hatte und es brach mir ehrlich gesagt das Herz ihn so zu sehen. Deshalb blickte ich direkt in eine andere Richtung, verkniff mir die Tränen und versuchte stark zu bleiben.
Jedoch schien Dracos Trauerphase eine deutlich kürzere Dauer als die meine zu haben. Kurz darauf attackiert er nicht mich sondern Scabior „Was soll das ganze Theater hier?! Nimm sofort deine Hand von meiner Freundin weg! Du räudiger Köter!"
Ich lachte und kurz darauf traten Narzissa und Lucius unserer kleinen Unterhaltung bei: „Was ist denn hier los?"
Jetzt löste ich mich von Scabior und trat hervor: „Hm, ich weiß nicht so recht. Ich glaube Draco hat heute den falschen Trank zu sich genommen. Statt Amortensia wird es irgendein Eifersuchts-Trank gewesen sein. Das ist wirklich ein Anfängerfehler. Ihr solltet besser aufpassen, dass euch das in Zukunft nicht noch einmal passiert."
Die Drei sahen sich geschockt an und Lucius wollte antworten, aber ich hielt die Hand hoch: „Wagt es euch, mich - Eleanor Slytherin, noch einmal zu verarschen und ich werde eure Blutlinie höchtpersönlich auslöschen, dass das klar ist! Und du Draco, solltest dich lieber von mir entfernen oder du wirst lernen, was es heißt echte Qualen zu empfinden. Ich war schon einmal in Askaban, geht also nicht davon aus, dass mich das in irgendeiner Art und Weise verändert hätte."
Sie starrten mich alle drei ungläubig an, aber mir war das gerade sowas von egal. Wer Spiele mit mir spielte, der musste auch die Konsequenzen tragen. Lucius lächelte nun wieder falsch und meinte: „Ach ja? Und was sollte ein kleines siebzehn jähriges Mädchen uns denn antun können, hm?"
In mir staute sich die Wut und ich schrie: „Es reicht!"
Dabei bewegte ich meine Hand unwillkürlich mit Schwung von links nach rechts Petrificus totalus und ich bemerkte, dass die Drei wie versteinert waren. Man konnte mir den Schock regelrecht ansehen, aber keine Sekunde später fing ich an, mich darüber zu freuen. Meine Magie begann sich anscheinend wieder auszubreiten, gut so. Langsamen Schrittes bewegte ich mich auf Lucius zu und flüsterte: „Du hast wohl vergessen, mit wem du es hier zu tun hast. Ich war es schließlich, die uns aus Askaban befreit hat, nicht du Weichei Malfoy. Noch einmal so eine Aktion und ich sprenge das ganze Haus samt euch in die Luft, verstanden?"
Er konnte nur zwinkern und ich ging siegesbewusst auf mein Zimmer, ohne sie zu erlösen. Dort packte ich noch den Rest meiner Sachen in meinen Koffer. Eigentlich wollte ich nicht alles mitnehmen, da ich durch meinen Todesser Status sowieso jeden Tag hierher apparieren könnte, aber je weniger Draco desto besser.Ungefähr zwei Stunden später war es soweit und die Abreise stand an. Ich ließ meine Koffer mit einem Zauber nach unten fliegen und wartete ungeduldig auf Draco, da wir ja alle zusammen apparieren sollten.
„Scabior., wo bleibt er?"- „Ähm, keine Ahnung."
Plötzlich kam Narzissa zu uns und sagte: „Er wird zunächst hier bleiben."- „Ok, gut so, Weichei. Dann auf geht's, Jungs."
Die zwei Todesser, Scabior und ich nahmen uns alle an den Händen und kurz darauf wurde appariert. Wir landeten zwar direkt vor dem Hogwartsgebäude, aber ich war mehr als enttäuscht. Die Schule war kein Stück mehr so wie ich sie im Erinnerung hatte. Dunkle Wolken zusammen mit dem dunklen Mal kennzeichneten den Himmel und alle Schüler liefen statisch in einer Art Blockformation. Ich guckte Scabior verwirrt an: „Warum gehen die alle wie Zombies?"- „Siehst du die Leute neben Ihnen? Das sind die Ordnungshüter wie wir und sobald sich jemand aus dieser Formation bewegt, wird er bestraft."- „Sowas beklopptes. Das grenzt ja an Umbridge's Vorstellung von Disziplin und Ordnung."
Stur wie ich war, sah ich es natürlich nicht ein mir so einen Firlefanz anzutun und ging schnurstracks und querbeet Richtung Eingangshalle. Nun rief plötzlich einer der Todesser: „Stehenbleiben!"
Ich lächelte und drehte mich um: „Gibt es etwa ein Problem, Sir?"- „Und ob es das gibt. Du hast die Formation verlassen."- „Die Formation interessiert mich null, also bye bye Glatzkopf."
ohne ihm weiter meine Aufmerksamkeit zu schenken, drehte mich wieder um und ging weiter, als ich hörte wie ein Zauber von hinten auf mich geschossen wurde. Natürlich bereitete mir das absolut keine Probleme und ein einfacher Wisch mit der Hand Protego reichte aus, um den Zauber abzuwehren.
Die Situation schien den neuen Ordnungshüter so zu verstören, dass er keine weiteren Anstalten machte gegen mich vorzugehen und ich getrost Richtung Kerker gehen konnte.
Unglücklicherweise erwartete mich im Gemeinschaftsraum die nächste kleine Überraschung.
Zwei Todesser positionieren sich direkt hinter der Eingangswand und inspizierten jeden, der den Gemeinschaftsraum betrat.
„Was steht ihr zwei hier so blöd rum?"- „Wir passen auf die Familie auf."-, „Hä? Welche Familie?"- „Die Todesserfamilie."- „Bruh, no words."
Oh man, das wurde ja immer verrückter hier.
Es war echt schwer die ganze Zeit so arrogant und abgehoben zu wirken, aber wenn ich beweisen sollte, dass ich eine von Voldemorts Anhängern war, musste es glaubwürdig aussehen. Ich ging hoch auf mein Zimmer, aber dort sah es auch nicht besser aus, denn Freya und Daphne saßen weinend auf ihrem Bett.
„Was ist denn hier los?"
Sie guckten mich geschockt an und umarmten mich: „Du bist wieder da! Du kannst uns retten! Du.."- „Hey, ganz ruhig. Was ist mit euch los? Warum seht ihr so fertig aus und was ist mit euren Haaren?"
Daphne fing an: „ Alle die nur gegen die kleinste Regel hier verstoßen werden sofort zur Verantwortung gezogen. Heute haben wir nur ein Glas Wasser umgekippt und wir wurden gefoltert mit dem Cruciatus-Fluch und sie schnitten unsere Haare kurz."- „Bei Merlins Bart, warum macht man sowas?"- „Ich habe keine Ahnung, aber seitdem Dumbledore tot ist, ist es hier wie in der Hölle. Eigentlich werden wir Slytherin Schüler bevorzugt, aber die Ordnungshüter sind gnadenlos jedem gegenüber."- „Soll ich das mit euren Haaren wieder richten?"
Freya fing an zu weinen: „Bitte ja — ich kann so kein Land regieren!"
Ich holte schnell alle Zutaten und mischte das Zaubershampoo an.
„Eure Haare werden nicht sofort wieder lang sein, aber es beschleunigt den Wachstum definitiv um ein Vielfaches. Bis morgen sollten sie wenigstens fast wieder schulterlang sein." -„Danke! Du bist unsere Rettung!"
Dann blickte ich Freya fragend an: „Was meintest du eigentlich vorhin mit Land regieren?"
Die Beiden blickten sich an und Daphne nickte Freya zu. Diese holte dann tief Luft und begann: „Um es mal ganz kurz auf den Punkt zu bringen. Ich bin keine bürgerliche in der Zauberwelt. Meine Bestimmung war es immer den Thron in der schwedischen Zauberwelt zu übernehmen, wenn meine Eltern fallen würden und vorgestern war es dann soweit. Mein Vater wurde schwerkrank und meine Mutter verschwand. Wir versuchen noch sie zu finden, aber in der Zwischenzeit müsste ich eigentlich herhalten. Da meine Eltern aber fanden, dass Hogwarts die beste Schule in der ganzen Zauberwelt sei, haben sie mich damals hierhergeschickt und meine Berater fanden, dass es das Beste sei, wenn ich meinem Vater zuliebe erstmal meinen Abschluss mache."- „Wow. Das ist echt heftig, aber wer regiert denn jetzt, wenn du hier bist?"- „Mein Bruder Finn. Er ist ja neunzehn und eigentlich müsste er auch der rechtmäßige Erbe sein, aber mein Vater hat vor seinem Tod eine neue Verfassung erlassen und mich ausdrücklich zur Thronerbin ernannt."- „Freya. Das muss echt hart für dich sein, oder?"- „ eigentlich nicht, ich liebe mein Land und würde alles tun, damit es ihm und seinen Bürgern gut geht."
Nun wurde mir alles klar. Das Gespräch, das Finn damals im Wald geführt hatte als seine Mutter von Bürgerlichen sprach.
Daphne guckte uns wehleidig an: „Können wir jetzt bitte essen gehen? Ich sterbe vor Hunger."
Wir nickten und machten uns alle drei auf den Weg in die große Halle.
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Eleanor Slytherin [Draco Malfoy FF]
FanfictionDer Name Slytherin genießt in der magischen Welt zweifelsohne einen gewissen Bekanntheitsgrad. Allerdings stellt dies mitunter eine Herausforderung dar. Eleanor steht vor der Herausforderung, dass dunkle Mächte ihr Leben bestimmen und ihr ein norm...