Cole pov:
Wie dumm kann man nur sein! Ich habe ihr doch gesagt, dass sie die Kette nicht abziehen darf. Sie lag in ihrem Bett und sah völlig fertig aus, ihre Freundin hatte ich nebenbei auch noch nach Hause teleportiert, eine Leichtigkeit für mich. Der Hass auf meinen Bruder stieg mit Minute zu Minute immer mehr und ich hatte Mühe ihn nicht ausfindig zu machen und augenblicklich in der Luft zu zerreißen. Mittlerweile war ich unten im Flur angekommen und nahm mir die Kette aus der kleinen Schale. Da es mir zu anstrengend war und ich auch keine Lust hatte, die Treppen nach oben zu gehen, teleportierte ich mich kurzerhand wieder in Lucia's Zimmer. Diese lag immernoch ruhig da. Ich ging langsam auf sie zu und legte ihr vorsichtig die Kette wieder um. Dabei streifte meine Hand leicht ihre Wange und mir wurde augenblicklich im ganzen Körper warm.
Sie bedeutete mir jetzt schon ziemlich viel, auch wenn ich sie nicht wirklich kenne....naja das ist auch nicht ganz richtig. Sie erinnert sich vielleicht nicht mehr an mich, doch ich erinnere mich an sie, als wäre es gestern gewesen, dabei liegt das alles nun schon zwölf Jahre zurück.
Flash Back
„Lasst mich verdammt nochmal mit dem ganzen Scheiß in ruhe, ich will kein verdammter König werden!" Damit verschwand ich und hinterließ nur eine rote Wolke. Mein Vater ließ mich mit diesem mühseligen Thema „Krönung" einfach nicht mehr in Ruhe. Doch ich wollte kein König sein. Tag für Tag nur an einem Tisch in dem ein und selben Büro sitzen und immer wieder die selben Formulare unterzeichnen. Was kann es langweiligeres geben?
Nun saß ich jedenfalls auf eine Schaukel auf einem kleinen Spielplatz in der Menschenwelt. Ja, ich hatte mich von meiner in die andere teleportiert. Seit kurzem war diese immer mehr zu meinem Fluchtort geworden. Hier war ich ungestört und mein Vater würde hier auch nicht nach mir suchen.
Ich saß hier nun also und beobachtete die anderen Kinder und Familien, die lachend und freudestrahlend an dem Spielplatz vorbeigingen oder auf ihm herumtollten. Ich seufzte, warum konnte ich nicht auch so ein unbeschwertes Leben haben? Ich habe nie darum gebeten, ein Dämon zu sein, klar gibt es einige Vorzüge, die solch ein Leben hat, aber ich muss so viel aufgeben. Ich seufzte und ließ den Kopf hängen.
Plötzlich legte sich eine klein Hand auf meinen Schoß und ich sah auf. Vor mir stand ein kleinen Mädchen mit blaue-graue Augen und schulterlangen, leicht gelockte braune Haare. Sie lächelte mich freundlich an. „Du darfst nicht traurig sein, es ist doch ein schöner Tag." Sie schien so unbeschwert zu sein. In ihrem Arm hielt sie einen kleinen grün-roten Drachen. „Ach ja, denkst du das?" Sie nickte und sah mich überzeugt an, naja so überzeugend, wie es eine vermutlich fünfjährige konnte. „Ja, das denke ich. Es ist ein schöner sonniger Tag und man hat dann einfach glücklich zu sein." Sie sprang neben mir auf die Schaukel...naja vielmehr versuchte sie es, was mich zum Schmunzeln brachte. „Ich finde den Tag aber alles andere als schön. Mein Vater zwingt mich zu etwas, was ich nicht tun möchte und keiner versteht das." Sie sah mich kurz an und zuckte dann mit ihren kleinen Schultern, während sie versuchte sich selbst ein wenig an zu schaukeln. „Na dann musst du es deinem Papa erklären. Sollte das nichts helfen, dann musst du was an der Sache finden, die dir Spaß macht. Ist doch ganz einfach." Vielleicht hatte ich mich in ihrem Alter auch vertan, sie sprach viel zu erwachsen für eine Fünfjährige. „Ach ja und wie soll ich deiner Meinung nach Spaß an der Sache finden." Sie lachte und sah mich an, ihren kleinen Drachen unter ihrem Arm gepresst. „Ich weiß doch gar nicht worum es geht du Dummi. Auch kenne ich dich nicht um dir zu sagen, was dir Spaß machen könnte." Wieder brachte sie mich zum schmunzeln. „Da hast du wohl recht, aber was würdest du in einer Situation machen, die du nicht magst?" Hoffentlich überfordere ich sie nicht. Sie schien zu überlegen, sah dann ihren Drachen an und lächelte mich danach an „Wenn ich etwas nicht mag, dann stelle ich mir vor, dass es etwas magisches an der ganzen Sache gibt oder mein Freund hier, hilft mir und heitert mich auf. Hast du denn nicht so einen Freund?" Ich sah sie an und musste einfach nur staunen. Das Kind war doch auch nicht ganz normal, also keines Falls in einem negativen Sinne, nur war sie viel zu erwachsen für ihr Alter. Ich sprang von der Schaukel und lächelte sie danach an. „Ich denke du hast Recht, ich muss einfach etwas schönes an der Sache finden, auch wenn das nicht einfach wird. Danke dir Kleine." Sie versuchte auch von der Schaukel zu springen und stolperte ein wenig über ihre eigenen Füße. „Ich heiße nicht Kleine, mein Name ist Lucia!" Ich wuschelte ihr durch die Haare und lache. „Sorry Lucia und danke dir." Sie sah mich freudig an und schon rannte sie weg zu einer Frau und einem Mann, die etwas weiter vorne auf einer Bank saßen. Vermutlich ihre Eltern...na dann werde ich mich mal wieder meinem Vater stellen. Ich ging um die nächste Ecke und war mit einem „Wusch" wieder verschwunden.
Flash Back Ende
Ich wusste, dass sie es war, die mir damals den Rat gegeben hatte. Sie war so ein fröhliches und sorgenfreies Kind gewesen. Seit dem Moment hatte ich sie immer wieder durch ein kleines Portal beobachtet und auch noch ein weiteres mal Besucht, doch irgendwann hatte ich da keine Zeit mehr für, weshalb ich sie vergaß. Das war vermutlich auch der Grund, weshalb es mir bei meinem ersten Erscheinen nicht aufgefallen war, dass sie es ist. Ich strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Sie sah so friedlich aus. Ich weiß, es hört sich seltsam an, doch irgendetwas in mir zog mich sehr nah zu ihr und das war nicht der Bund...vermutlich war auch das der Grund, warum ich den Bund nicht einfach gelöst habe. Ein normaler Dämon hätte es nicht geschafft aber ich war schließlich nicht irgendwer.
Durch ein wimmern wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und sah Lucia an. Tränen strömten über ihre Wangen und sie fing an sich im Bett zu winden. Ich rüttelte leicht an ihr „Lucia, wach auf, alles ist ok. Es ist nur ein Traum. Lucia..." Plötzlich riss sie ihre Augen auf und saß strack im Bett. Sie zitterte am ganzen Körper und sah sich panisch um, bis sie mich wirklich bemerkte. Erst schien sie panisch, doch dann wurde ihr Blick sanfter und sie sah mich immer noch zitternd und weinend an. „C...C...Cole.." Doch weiter kam sie nicht, denn ihrer sowieso schon zitternde Stimme wurde durch schweres Schluchzen unterbrochen. Ich packte sie am Arm und zog sie zu mir. Augenblicklich schmiss sie ihre Arme um meinen Hals und fing noch stärker an zu weinen. Ich strich ihr beruhigend über den Rücken. „Es ist alles in Ordnung, du bist in Sicherheit. Du hättest die Kette nicht abziehen sollen, ich hoffe das war dir nun eine Lehre." Sie schluchzte laut und drückte sich kopfnickend noch näher an mich. Ich legte meine Arme um sie und hielt sie einfach nur fest. Ich wusste nicht, was ich sonst tun sollte, aber ich wollte ihr zeigen, dass ich für sie da bin. Ihr würde nichts mehr passieren, dafür würde ich sorgen. Nach einer Weile, hatte sich aufgehört zu schluchzen und war scheinbar eingeschlafen. Vorsichtig legte ich mir mit ihr in den Armen hin und schon kuschelte sie sich noch näher an mich. Ich musste bei dem Anblick lächeln und deckte uns zu.
Es war definitiv nicht zu leugnen, aber es gab da definitiv Gefühle für sie. Ich wusste zwar nicht welche bzw. was das für Gefühle waren, doch eins wusste ich genau, ich würde sie immer und egal wo mit meinem Leben beschützen. Ich hatte es schon einmal getan und würde es auch ein zweites Mal tun. Mit dem Gedanken schlief ich dann auch ein.
AN: Hey ihr Lieben^^
Ich möchte mich wahnsinnig bei euch dafür entschuldigen,dass so lange nichts mehr kam :( erst hat die Schule mich daran gehindert, dann eine Schreibblockade und dann war mein PC auch noch mehr oder weniger im Arsch -_- Hoffe ihr verzeiht mir, aber ich werde nun versuchen in meinen Ferien ein wenig mehr zu schreiben...mal sehen ob mir was einfällt :D Hoffe dennoch, auch wenn es nicht gerade lang war, dass euch das Kapitel gefallen hat^-^
Liebe Grüße eure
Night^^
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Der Dämon der mich liebt
ParanormalSchon mit ihren jungen Jahren musste Lucia einige Schicksalsschläge einstecken. Nach dem mysteriösen Tot ihrer Eltern vor gut 7Jahren lebt Lucia nun bei ihren Großeltern in L.A., genauer gesagt in Hollywood. Zusammen mit ihrer besten Freundin schläg...