Time to Reign - Die Geschwister✔

KAPITEL 14 oder Das Zünglein an der Waage

Hallo ihr Lieben,
Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2016.
Dass all eure Wünsche in Erfüllung gehen und ihr eure Ziele erreicht.

Viel Spaß beim Lesen,
Eure Cristina :)

"Geh mir sofort aus dem Weg Dako. Ich habe jetzt keiner Zeit für deine idiotischen Spielchen", fauchte ich mit Nachdruck in meiner Stimme und hoffte inständig, dass meine letzte Begegnung mit ihm noch so viel Eindruck bei dem Ritter hinterlassen hatte, dass er auf meinen Befehl sofort hören würde.

Doch er blieb einfach stehen und starrte mich von oben herab an.

Genervt wollte ich mich deswegen einfach an ihm vorbeidrücken, aber er krallte sich in meine Decke und zwang mich so unweigerlich zum stehen.
Ich drehte mich schwungvoll zu ihm um und versuchte meinen wütendsten Blick aufzusetzen. "Verdammt Dako!", knurrte ich. "Lass mich los oder..."
Ich wollte ihm drohen, ihm sagen, dass ich ihm sein Leben zur Hölle machen würde, aber er kam mir zuvor.
"Meine Liebe. Wenn jemand hier erwägt Bedingungen zu stellen dann ja wohl ich."

Irritiert blickte ich ihn an. "Wie bitte?! Vergiss nicht welche Stellung du hast", gab ich leicht arrogant und mit einem anfälligem Blick von mir. Darauf hinzudeuten, dass jemand unter mir stand, machte ich zwar nicht gerne, aber bei Dako war das eine ganz andere Sache.

Verärgert starrte ich zu ihm hinauf, während ich verzweifelt versuchte die Decke wieder auf die richtige Höhe zu ziehen. Dako blickte schon die ganze Zeit unverschämt lange an mir hinunter und hinauf. Der starke Griff an der Seite der Bettdecke half nicht gerade dabei, dass ich mich stark bedecken konnte. Zwar konnte er noch nichts sehen, was nicht für seine Augen bestimmt war, aber dennoch war ich recht leicht bekleidet für eine Prinzessin.
Dako fing laut an zu lachen. Bei ihm klang es aber eher wie ein Gurgeln welches so widerlich war, dass die Wände der Gänge es sofort abstoßend zurückwarfen.
Nun ließ er mich zwar endlich los, aber ich war zu aufgebracht, um einfach zu verschwinden. Ich blickte ängstlich um mich, denn ich hatte die Befürchtung das schrille und ohrenbetäubende Lachen könnte jemanden neugierig machen und hier her führen.
"Könntest du mir nun endlich erklären, um was es geht. Sonst verschwinde ich", drohte ich ihm halbherzig.
"Im Moment liebe Salira stehe ich weit über dir. Das kannst du mir glauben. Denn so dumm, wie du bist, hast du Nevary und mir einen Trumpf geliefert, der nicht nur dir, sondern auch der ach so tollen Skylar schaden wird."
Mit prall geschwellter Brust vor Stolz stand er vor mir und konnte sich ein triumphierendes Grinsen kaum verkneifen.
Ich ignorierte seine Haltung und konzentrierte mich ganz auf seine Worte.

"Und was bitte sollte das sein?" mir dämmerte es zwar schon langsam, auf was er hinauswollte, aber bevor er es aussprach würde ich es ganz sicher nicht machen.

"Nevary hat mich ausgesandt, um dich zu beschatten. Es war nicht leicht immer in deiner Nähe zu sein, aber das brauchte ich auch nicht. Zumindest nicht letzte Nacht. Es reichte schon zu sehen, dass der kleine Prinz und du in seinen Gemächern ward. Und das die ganze Nacht. Und dass du nun so leicht bekleidet vor mir stehst, spricht ja wohl schon dafür, dass es mehr war, als nur ein kleines Gespräch.
Ich werde zu Skylar gehen und ihr alles erzählen. Du weißt, was dir dann blüht. Hochverrat, Exil wenn nicht sogar Hinrichtung."

Ich musste hart schlucken. Erst jetzt wurden mir die Ausmaße, dessen was ich getan hatte so richtig bewusst. Wie konnte ich nicht bemerkt haben, dass er mich so oft beobachtet hatte? Ich war immer der festen Überzeugung gewesen alleine durch die Gänge zu wandeln. So still war es immer gewesen. Gerade ich hätte doch seine Schritte hören müssen. Schließlich stammte ich aus Nuvyenne. Meine spitzen Ohren waren darauf ausgelegt Feinde zu entdecken.
Ich konnte es nur meinen schweren Gedanken zuschreiben, die mich viel zu oft von meinen eigentlichen Aufgaben abgelenkt hatten.
Dass er mir nun sagte, dass er fast immer ein Auge auf mich gehabt hatte, schockierte mich zutiefst. Die wenige Geborgenheit, die dieses Schloss mir geboten hatte verpuffte und hinterließ pures Unwohlsein.