KAPITEL 21 oder Das Gesicht hinter der Maske

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Hallo ihr Lieben,

Es tut mir wahnsinnig leid, dass so lange nichts mehr von mir kam, aber ich hatte wirklich keine Zeit.
Aber hier kommt endlich ein neues Kapitel und ich hoffe euch gefällt es.
Vorab stelle ich schon mal eine Frage: wie findet ihr Skylars Verhalten? Habt ihr damit gerechnet? Wie fandet ihr sie vorher und wie findet ihr sie jetzt?
Ich bin gespannt auf eure Antworten :)
Viel Spaß beim Lesen,
Eure Crissi

Meine Welt war zerbrochen, wie ein Spiegel in tausend kleine Stücke. Nevary, mein grausamer Bruder, der bereits so viel in seiner Gewalt hatte, hatte nun endgütlig gewonnen. Niemand stand ihm mehr im Weg.

Dunkelheit hatte mich umgeben. Eine so tiefe Schwärze, dass man nichts erkennen konnte, nicht einmal seine eigene Hand, wenn man sie sich direkt vor die Nase hielt.
Doch lag es wirklich an der Dunkelheit, dass ich gar nichts sehen konnte, oder an der Tatsache, dass ich tot war? Vielleicht war das "Ich", dessen ich mir noch bewusst war, von meinem Körper getrennt worden und nun schwebte meine Seele alleine hier umher.
Dies würde auch erklären warum ich mich so leicht fühlte. Befreit.

Doch trotz all dessen, fühlte ich eine Emotion sehr viel stärker, als alle anderen.
Ich war gefangen, eine kleine Ewigkeit lang. Und das machte mir Angst. Ich konnte nicht weg, mich nicht bewegen, schreien oder sonst etwas menschliches von mir geben. Ich wusste nicht wie lange ich versuchte etwas zu verändern, denn hier schien es keine Zeit zu geben.

Und gerade als ich mich damit abgefunden hatte, auf ewig in der Hölle und in der düsteren Unendlichkeit zu versinken, hörte ich eine kleine eindringende Stimme in der Dunkelheit. Es war das erste, was sich veränderte.
Sie rief nach mir, lockte und ich wusste, dass es die Stimme des Drachens war. Auch wenn ich gestorben war, so war es die Seele des Feuers in mir anscheinend nicht. Unsere Seelen schienen selbst im Tod noch verbunden zu sein.
Und endlich schien es, als könne ich mich bewegen.
Ich folgte dem einzigen Geräusch, welches ich nach einer so langen Zeit nun vernahm. Vorsichtig tapste ich in der Schwärze herum, die kein Ende nehmen wollte.
"Salira", säuselte da wieder diese Stimme. "Komm und finde mich".
Ich begann zu rennen, wurde immer panischer, aber ich kam einfach nicht von der Stelle. Mein Herz schlug immer schneller. Wäre ich nicht schon tot, so wäre ich nun mit Sicherheit an der Angst gestorben, die ich verspürte. Ich war so eingedrängt und doch schien alles hier ohne Ende zu sein.

Ich ließ mich kraftlos auf den Boden sinken und schloss meine Augen. Tränen rannen mein Gesicht hinab und tropften auf meine Finger unter mir. Der Grund unter mir hatte keine definierbare Konsistenz. Weder Material noch Temperatur konnte ich bestimmen. Ich hatte kein Gefühl dafür, wie die Umgebung war. Nur meine eigenen Emotionen konnte ich noch wahrnehmen.

"Salira, warum weinst du denn? Höre auf in deinem Selbstmittleid zu ertrinken und öffne deine Augen." Die Stimme war so eindringlich, dass ich nicht anders konnte, als der Vorderung zu folgen. Sie war schon fast verärgert. Konnte sie nicht verstehen wie man sich fühlte, wenn man alleine war? Und tot?
Langsam öffnete ich meine Augen, doch war alles weiterhin schwarz. Aber ich hatte nun das Gefühl, dass ich meine Augen nicht richtig aufgemacht hatte. Es war eine undefinierbare Wahrnehmung, doch sie brachte mich dazu mich anzustrengen und die Lider hochzuschlagen...

Schweißgebadet fuhr ich in einem Bett hoch und musste mich sofort wieder mit schmerzverzogenen Gesicht zurücksinken lassen, da mein Brustkorb schmerzte.

Wo war ich? Tod war ich anscheinend doch nicht. Langsam immer noch viel zu schnell atmend drehte ich meinen Kopf und betrachtete meine Umgebung.
Ich befand mich ganz offensichtlich in einem Turmzimmer des Schlosses von Alayron. Das konnte ich an den Sandsteinwänden und der hellen, wenn auch spärlichen Einrichtung erkennen.
Mein Blick schweifte langsam und ausgiebig durch die Umgebung.
Ich lag auf einem kleinen harten Bett, welches an der gegenüberliegenden Seite einer Holztür stand, welche sicherlich der Eingang zu diesem Zimmer war. An der rechten Wand befand sich ein kleines quadratisches Fenster, durch welches ein wenig Licht in den Raum fiel. An der anderen Wand stand eine kleine Kommode und ein Stuhl, auf welchem meine Reitkleidung lag.

Time to Reign - Die Geschwister✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt