Thomas' Sicht:
Schnell, um nicht wieder der letzte zu sein, sprinte ich auf die Umkleidekabine zu. Mein Blick fällt auf meine Handyuhr. 8:33. Mist! Schon drei Minuten zu spät. In Windeseile drücke ich die Klinke zur Kabine runter und husche in den Raum. Na toll, keine Menschenseele befindet sich hier. Nach kurzem Umsehen renne ich zu meinem Platz und lasse mich erschöpft auf der Bank nieder. Warum ist in letzer Zeit denn so viel Stau? 'Ich werde morgen wohl früher losfahren müssen' brumme ich zu mir selber. Seufzend wühle ich in meiner Trainingstasche und nehme meine Trainingsklamotten heraus um sie so schnell wie möglich an mir anzubringen. 'Heute wird uns gesagt welches Land wir in diesem Jahr besuchen. Ich hoffe irgendwas aufregendes. Neuseeland oder so. Mit wem ich wohl auf ein Zimmer kommen werde?' In Gedanken versunken wandert mein Blick zu dem Bild von Manuel, welches über seinem Platz in der Kabine hängt. Seine Augen strahlen mich förmlich an. Sie sind so blau wie ein wunderschöner Himmel, funkeln so wie der hellste Stern in der Nacht. Sein goldenes Haar gleicht dem eines heiligen Engels und sein Lächeln ist das schönste und ehrlichste welches ich je sah. Seine markanten Gesichtszüge und sein gepflegter drei Tage Bart unterzeichnen sein männliches Aussehen... >>omas!? Hallo?<< eine Stimme reißt mich aus meinen Gedanken. Verstört schüttel ich den Kopf. Warum habe ich solche Gedanken? Was stimmt nicht mit mir? >>Thomas? Alles klar?<< Mein Kopf schießt zur rechten Seite, wo ich Manuel wieder finde. Ich nicke nur beiläufig und versuche bei seinem Anblick nicht zu starren. >>Thomas, du bist schon eine halbe Stunde zu spät. Du benimmst dich in letzter Zeit komisch. Irgendwas bedrückt dich doch. Was ist los?<< besorgt mustert er mich. 'Ach.. Wenn ich das bloß wüsste' denke ich mir. >>Entschuldigung, ich war nur in Gedanken. Ich beeile mich.<< antworte ich ihm mit hochrotem Kopf. Manuel nickt eher unzufrieden, ehe er sich auf den Weg aus der Kabine macht. Kurz vor der Tür bleibt er stehen und dreht sich noch einmal zu mir um. >>Thommy?<< fragt er in den Raum. Thommy? Seit wann nennt er mich so? Ich schüttel meinen Kopf und den Gedanken zu verwerfen und blicke ihn abwartend an. >>Du kannst immer mit mir reden wenn etwas ist. Okay?<< seine blauen Augen blitzen mich an. Mein Hals wird trocken, sodass ich nur noch nicken kann. Dann verschwindet er endlich. Seufzend lehne ich mich zurück. 'Was macht er nur mit mir?'
So schnell wie möglich, um nicht noch später zu kommen, ziehe ich mich fertig an und renne zum Trainingsplatz. Alle Blicke sind auf mich gerichtet. Ich versuche sie zu ignorieren und gehe mit gesenktem Kopf zu Pep, dem ich eine Entschuldigung zunuschel. Wie bestellt und nicht abgeholt stehe ich mitten auf dem Trainingsplatz. Die anderen mustern mich immer noch besorgt. Das ist mir sehr unangenehm und so sehe ich hilfesuchend zu Philipp. Er nickt und kommt auf mich zu. >>Lass uns denn Ball hin und her kicken.<< ermutigend lächelt er mich an. Er kommt noch etwas näher zu mir und flüstert mir ein: >>Wir sprechen noch darüber.<< zu.
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