Prolog

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Manchmal geschehen Dinge, die wir so nicht geplant haben. Manchmal tun sie uns gut und manchmal verletzen sie uns so, wie uns noch nichts verletzt hat. Und manchmal müssen wir einen Schritt zurück treten, um zu sehen, wer wir sind, wer wir sein wollen und was wir ändern müssen.

Fünf Monate ist es her, dass ich mich von meinem Freund getrennt habe, wobei die Frage wer sich hier von wem getrennt hat, schwer zu beantworten ist. Leichter ist es zu sagen, dass wir beide nicht mehr wollten, aber so war es schlicht und einfach nicht. Wie immer war ich derjenige gewesen, der mehr empfunden hat, er derjenige, der sich das Leben mit einem Freund leichter vorgestellt hat. Im Endeffekt war es dann so gekommen, dass er nicht mehr wollte und ich nicht mehr konnte.
So ist also die Geschichte kurz gefasst. Vielleicht gehe ich später darauf noch mal ein.

Trennungen sind immer schmerzhaft, egal von wem oder von was. Trennung bedeutet etwas aufzugeben, an dem man gehangen hat und so was tut halt weh- mal mehr, mal weniger.
Das wichtigste jedoch ist, über den Schmerz hinwegzukommen und darüber hinauszuwachsen, wenn man draus noch etwas lernt, wäre das perfekt.

Habe ich etwas gelernt vor fünf Monaten?

Vielleicht, dass ich nicht immer das tun sollte, was mein Herz mir sagt, oder zumindest habe ich geglaubt, dass es mein Herz war. Wahrscheinlicher wäre es, dass ich einfach zu Angst hatte. Vor Veränderungen, meinem Ex-Freund oder was weiß ich.
Irgendwie so etwas in der Art, schätze ich.

Nun zu der Frage, wieso ich euch das Alles eigentlich erzähle.

Ganz einfach, irgendwann kommt man an dem Punkt an, wo einem der Gedanke an den Ex nicht mehr wehtut, wenn der Zorn, die Trauer und all das vorbei ist und man es gleichgültig betrachten kann, vielleicht sogar ein, zwei nette Worte über die Person oder die Beziehung sagen kann. Dann beginnt alles wieder von vorne, man begegnet Leuten, verliebt sich wieder und entweder passt es, oder man versinkt erneut in Selbstmitleid.

Nur um es klar zustellen, ich kann keine netten Worte über meinen Ex oder die Beziehung verlieren, er ist und bleibt ein Arsch und ich war nur zu dämlich es zu bemerken- geschweige denn wollte ich es wahr haben. Aber damit ist das Thema jetzt auch abgeschlossen.

Der Sinn dieses Textes besteht also darin, mir im Kopf zu behalten, dass ich ohne jemanden gut zurecht komme. Ich brauche niemanden, der mir sagt, was ich zu tun oder zu lassen habe, wen ich treffen darf oder nicht und vor allem habe ich keinerlei Verpflichtungen. Genauso wenig muss ich mich um Sachen kümmern, die anscheinend mit Beziehungen immer hereinzuspazieren scheinen. Wie zum Beispiel Eifersucht, Streitereien, das Gefühl, dass man immer auf den anderen Rücksicht nehmen muss.

Insgesamt kann man also sagen, dass das Single-Leben gar nicht so schlecht ist.

Vor allem, wenn es so scheint, als sei man einfach nicht für eine Beziehung geschaffen. Natürlich könnte man jetzt sagen, dass ich erst eine Beziehung gehabt habe und dass ich das doch so nicht wissen kann. Aber ich habe beinahe drei Jahre mit einem aggressiven Typen in einer Beziehung verbracht, der zu nichts Anderem imstande war, außer mir immer wieder deutlich zu machen, wie wenig ich wert bin und mich dabei zu schlagen, und das möchte ich nicht noch einmal erleben. Vielleicht ist es dann einfach besser keine Beziehungen mehr anzufangen. Und wenn man möchte, kann man jeglichen Menschen aus dem Weg gehen, wo man zu befürchten hat, dass sie einem zu nahe kommen könnten.

Wenn man alleine ist, kann einem keiner wehtun.


Hold Me Now. (Dylmas AU) [abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt