Als Entschuldigung, dass ich so lange nichts mehr von mir hören/lesen ließ, kommt hier direkt das nächste Kapitel.
Ich hoffe es gefällt euch.
Viel Spaß!
________________________________Dylan POV
Tyler hatte vorgeschlagen, dass wir gemeinsam einen Waldspaziergang machen, ich sammelte ihn mit dem Auto von zu Hause ein und gemeinsam fuhren wir zum Wald.
„Man sieht dich kaum noch.", bemerkte Tyler irgendwann im Gespräch. „Lass mich raten, das hat was mit den Künstler zu tun?" Tyler's linke Augenbraue schoss in die Höhe und er grinste mich schief von der Seite an.
Als ich nicht antwortete und so tat als sei ich aufs Einparken konzentriert, lachte er laut auf. „Ich hab also recht. Neue Beziehung? Hat er sich doch noch deiner erbarmt?", noch nie hatte Tyler ein Blatt vor den Mund genommen, aber manchmal fühlte man sich bei ihm wie bei einer Inquisition.
„So würde ich es noch nicht bezeichnen.", gab ich zu, dachte dabei das, was man ihm angetan hatte und wir stiegen beide aus dem Auto.
Ava fiepte schon ganz aufgeregt im Kofferraum, als sie den Wald sah.
Tyler ließ sie rausspringen und langsam setzten wir uns in Bewegung Richtung Bäume. „Noch war hier das Zauberwort.", konterte er und stupste mich mit seinem Ellenbogen an. Seine Hand war tief in den Taschen seiner Lederjacke vergraben.
„Es ist kompliziert.", räumte ich ein und trat nach einem Tannenzapfen, Ava rannte ihm aufgeregt hinterher und brachte ihn mir zurück.
„Wieso? So selten wie ich dich noch sehe, musst du doch deine ganze Freizeit mit ihm verbringen?", hakte Tyler nach und jetzt hob sich seine Augenbraue aus Skepsis.
„Tue ich auch.", gestand ich. „Es ist nur so.... ich glaube, Thommy wurde mal misshandelt." ich hielt die Aussage absichtlich generell. Es war ja nicht unbedingt von Nöten Tyler alles haargenau zu erzählen. Bisher.
„Wie kommst du darauf?"
„Naja, er kommt mit Berührungen nicht so gut zu recht, nur das nötigste. Und er redet nie über seine Vergangenheit. Andauernd fragt er mich nach meiner Kindheit oder was ich früher so gemacht habe, will aber selber nichts von ihm erzählen. Und zusätzlich zuckt er immer bei lauten Geräuschen zusammen.", zählte ich auf und zuckte zum Schluss mit den Schultern.
Man konnte es in Tyler's Schädel rattern hören, so angestrengt dachte er nach. „Ok, direkt fragen ist, denke ich, keine gute Idee.", ich nickte zustimmend. „Aber du darfst ihn schon berühren?"
„Manchmal... wenn wir kochen zum Beispiel, seine Küche ist sehr klein und wenn ich an ihm vorbeigehe, habe ich eigentlich immer eine Hand auf seiner Hüfte. Das scheint ihn auch nicht weiter zu stören. Oder manchmal, wenn wir spazieren gehen, halten wir Händchen."
„Das klingt schon mal gut. Du musst dich einfach langsam vortasten. Heute beim Kochen eine Hand an der Hüfte, morgen einen Arm um seine Schulter beim Fernsehen, verstehst du?"
„So hab ich es auch geplant. Ich habe ihn auch gefragt, ob er mit mir ins Ferienhaus meiner Eltern fahren will, das war vorgestern. Er meinte zwar, dass es eine super Idee wäre, hat aber noch nicht gesagt, ob es klappt.", ich spürte Tyler's aufmerksamen Blick auf mir.
„Er hat es dir echt angetan oder? Der kleine Wuschelkopf?"
Ich seufzte. „Ich denke schon. Ich weiß ja nicht mal wie er das gemacht hat.", unbeholfen fuchtelte ich mit meinen Armen in der Luft rum.
„Mach dir nicht so viele Sorgen. Er mag dich sicher auch. Wieso sollte er sonst so viel Zeit mit dir verbringen? Und wenn er etwas mehr Zeit braucht, dann gibst du ihm sie. Zeig ihm, dass du geduldig mit ihm bist, dass er es dir wert ist zu warten und dich anzustrengen. Einfach, dass es dir nicht nur um Sex und so geht. Sondern um ihn."
Mir fiel wieder ein, wieso Tyler mein bester Freund war. Wenn man Ratschläge brauchte, wusste er immer was man am besten tun sollte.
„Du hast recht. Ich mach mir wahrscheinlich wieder zu viele Gedanken. Es ist nur... er ist was besonderes und ich will ihn nicht verschrecken."
Tyler klopfte mir aufmunternd auf den Rücken. „Keine Panik. Keiner kann dir widerstehen. Und ich bin mir sicher, dass er mit dir in Urlaub fährt. So einem Charmebolzen kann man doch keine Idee abschlagen.", er zwinkerte mir zu.
Den Rest des Spaziergangs redeten wir über Gott und die Welt, dass Tyler sich für einen neuen Job beworben hatte („die Arbeitsbedingungen sind unter aller Sau"), ein ehemaliger Klassenkamerad wurde Vater („der sollte sich lieber nicht reproduzieren") oder auch wie Tyler laut überlegte, ob er seine und Isas, seine Freundin, Wohnung renovieren sollte („ich meine, hast du meine Wände mal gesehen, total scheckig"). Es war ein schöner Spaziergang und genau das was ich gebraucht hatte. Ich nahm mir fest vor, Tyler wieder öfter zu sehen.~ • ~
Später stand ich mit vollen Einkaufstüten vor Thommys Wohnungstür und klingelte, während Ava vor Freude heftig mit dem Schwanz wedelte.
Thommy hatte ein Rezept für die japanische Nudelsuppe Ramen entdeckt und wollte es unbedingt ausprobieren, also hatte ich die nötigen Zutaten eingekauft und wartete jetzt darauf, reingelassen zu werden.
Kurze Zeit später öffnete Thommy die Tür und Ava stürzte aufgeregt hinein, nach einer hastigen Begrüßung ihrerseits, rannte sie in die Küche, um aus ihrem Wassernapf zu trinken.
„Da denkt man, irgendwann gewöhnt sie sich daran zu mir zu kommen.", lachte Thommy und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Er trat einen Schritt zur Seite und ließ mich rein.
„Sie wird nie damit aufhören sich freuen, wenn sie dich sieht.", lachte ich und stellte die Einkäufe auf der Arbeitsplatte ab.
Wie immer fingen wir an das Essen vorzubereiten, Zutaten abzuwaschen, klein zuschneiden und nach Rezept zu kochen. Thommy erkundigte sich nach meiner Verabredung mit Tyler und ich fragte ihn nach seinem Tag.
Tyler hatte recht gehabt, ich würde Thommy zeigen, dass ich ihm Zeit lassen würde, er soll sich weder bedrängt noch gehetzt fühlen. Er sollte in seinem Tempo sich an mich gewöhnen und wenn möglich verlieben.
Denn ich hatte mich in ihn verliebt und er würde von mir alle Zeit bekommen, die er braucht, solange ich ihn dafür bekam.
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Hold Me Now. (Dylmas AU) [abgeschlossen]
FanfictionHold Me Now. ist eine AU über den schüchternen, in sich gekehrten Kunststudenten Thomas. Und über Dylan, der ein selbstbewusster und extrovertierter junger Arzt ist. Durch Zufall treffen sie sich und Dylan will Thomas beibringen, wieder anderen zu v...