Thomas POV
Die neue Wohnung war unglaublich.
Sie war größer als Dylans alte: es gab jetzt 3 Zimmer. Das neue extra Zimmer war jetzt mein „Arbeitszimmer". Ich find das klang weniger hochnäsig, als die anderen Bezeichnungen. Meine ganzen Zeichen- und Malutensilien waren dort untergebracht und ich verbrachte viel Zeit hier, um mich für die Uni vorzubereiten oder -was ich definitiv lieber machte- andere Bilder zu malen.
Die Fenster waren größer und die Fensterbretter waren breit genug, dass man gemütlich darauf sitzen konnte. Nach ein paar Tagen des intensiven Auspackens waren wir endlich zufrieden mit unserem neuen Heim.
Die Wände rochen nicht mehr nach Farbe und die leeren Kisten hatten Dylan und ich in den Keller gestellt.
Bis auf einige wenige Kleinigkeiten, die wir mit der Zeit beheben wollten, war alles perfekt.Seit wir hier eingezogen waren und die erste Nacht in unserer Wohnung verbracht hatten, war Dylan super gelaunt.
Chris hatten wir beide nicht mehr erwähnt, was mir sehr gelegen kam. Jetzt wo wir umgezogen waren, schien mir das auch nicht mehr wichtig. Ich war mir ziemlich sicher, dass Tyler ihn endgültig vertrieben hatte.
Auch wenn ich es nur ungern zugab, Dylans Idee mit dem Zusammenziehen war gut für uns gewesen.
Das Gefühl nur ein Gast zu sein, war verschwunden. Natürlich hatte Dylan immer gesagt, dass ich mich Zuhause fühlen sollte. Und ich hatte mich auch sehr wohl gefühlt, aber es war jetzt etwas anderes.
Meine Eltern hatten zugestimmt, mich etwas finanziell zu unterstützen, das erleichterte so einiges.
Ava war die ersten Tage aufgeregt durch die Wohnung galoppiert, vor allem beim Auspacken war sie mächtig aufgeregt gewesen und wollte überall ihre Nase mit reinstecken.„Na, wo bist du wieder in deinen Gedanken?", Dylan fuhr mir durch die Haare und reichte mir meinen Tee, den ich mir gemacht und in der Küche vollkommen vergessen hatte. Er setzte sich mir gegenüber aufs Fensterbrett des Wohnzimmers und legte meine Füße in seinen Schoß.
„Nirgends. Hab nur daran gedacht, dass der Umzug doch eine gute Idee war. Danke für den Tee.", ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Bisher hatte ich es noch nicht ganz zugegeben, dass zusammenziehen so sinnvoll gewesen war. Offensichtlich bereite es Dylan große Freude zu hören, dass auch ich es für gut hielt. Vorsichtig nahm ich einen Schluck von meinem Tee.
„Ich hab mir überlegt, dass wir unsere Eltern doch zum Essen einladen könnten. Also nicht heute. Sondern an irgendeinem Wochenende. Unsere Eltern kennen die Wohnung noch nicht und sie haben sich auch noch nicht kennengelernt. Das könnte man doch gut kombinieren?", angespannt knetete er an meinem Fuß herum.
„Sicher. Kann man machen, müssen wir nur schauen, wann alle Zeit haben."
Erleichtert beugte sich Dylan vor und forderte einen Kuss ein.Ein passendes Wochenende für alle zu finden, erwies sich doch deutlich schwieriger als gedacht.
Vorher hatten wir sogar schon unsere Einweihungsfeier veranstaltet, wo sogar Emma und Mike kamen. Danny und Daniel freuten sich riesig und waren vorher schon einmal da, um das Endergebnis sich in Ruhe anzusehen. Nach dem Umzugsstress hatte ich auch wieder mehr Zeit und Ruhe wieder Zeit mit meinen beiden besten Freunden zu verbringen, ich hätte nicht einmal bemerkt wie sehr sie mir gefehlt hatten.
Die beiden freuten sich riesig, als ich von der Silvesternacht erzählte und ich zu dem Part kam, wo Tyler Chris eine reingehauen hatte.
„Hat er doch verdient. Wie sagt man so schön? Wer austeilt, muss auch einstecken können.", meinte Danny und klopfte mir auf die Schulter, als hätt ich ihn selber geschlagen.
Tyler und Isa waren begeistert von der Wohnung, sie kannten sie ja bereits von Isas Schwester, und versicherten uns, dass wir sie toll genutzt hätten. Dylan und ich könnten uns nicht genug bei Isa und Tyler bedanken, dass sie sofort bei der Situation an uns gedacht hatten. Und die beiden schienen große Freude daran zu haben und so glücklich zusammen in der Wohnung zu sehen.Das Essen mit den Eltern von Dylan und mir fand also erst ungefähr sechs Wochen nach unserem Einzug statt, was uns beide nicht sonderlich störte, so konnten wir noch ein paar Kleinigkeiten ausmerzen, die uns störten.
Dylan war ganz aufgeregt und plante ganz genau, was wir essen würden. Nicht, dass er kochen würde, aber daneben stehen und kluge Tipps geben, war ja beinahe genauso gut. Dafür hatte er alles für den Abend eingekauft und stand mir nicht all zu sehr im Weg. Abgesehen von seinen Tipps.„Findest du dein Outfit nicht etwas übertrieben?", fragte ich lachend, als Dylan fertig gestylt aus dem Bad kam.
„Wieso? Was ist falsch daran?", sagte er und schaute an sich herunter.
„Du trägst ein Hemd. Meine Eltern mögen dich eh schon, für die beiden musst du dich nicht hübsch machen.", meinte ich zwinkernd und widmete mich wieder dem Lachs in der Pfanne.
„Meine Eltern mögen es, wenn man gut gekleidet ist.", sagte Dylan zu seiner Verteidigung und verschränkte bockig die Arme vor der Brust.
„Na dann werden meine Eltern gleich einen super Eindruck machen.", erwiderte ich und merkte aber, dass Dylan das gar nicht lustig fand. „Was ist denn? Ich mach doch nur Spaß." Ich ließ die Pfanne stehen und lief zu Dylan.
„Ich möchte einfach, dass unsere Eltern sich verstehen.", meinte er und fuhr mit seiner Hand sich nervös durch die Haare.
„Und ich bin mir sicher, dass sie das auch werden.", meinte ich und gab ihm einen Kuss. „Mach dir nicht zu viele Gedanken. Deck lieber schon mal den Esstisch.", ich schob ihn Richtung Geschirr und kehrte zum Essen auf dem Herd zurück.Dylans Eltern waren auf den Punkt um 18 Uhr da. Sie begrüßten mich sehr herzlich und begannen direkt sich über die Parkplatz-Situation zu beschweren.
Mit dem Wohnungsrundgang wollten wir allerdings warten bis meine Eltern auch eingetroffen waren.
Unpünktlich wie immer kamen sie um viertel nach sechs an und erzählten uns wie voll die Stadt momentan war und Auto fahren die reinste Qual sei.
In dem Punkt stimmten Dylans Eltern zu und schon waren alle in ein Gespräch über die Verkehrslage vertieft.
Aufmunternd sah ich Dylan an, der sich etwas zu entspannen schien, als er merkte, dass unsere Eltern scheinbar gut mit einander auskamen.
Interessiert sahen sie sich die Wohnung an und meine Mutter freute sich, dass wir einige meiner gemalten Bilder aufgehängt hatten.
„Oh und hier hängt ja Ava!", rief Margret begeistert und lief in die Küche. Dort hing das einzige Portrait, das ich je gezeichnet hatte. Ava hatte mir vorbildhaft Modell gestanden oder besser gesagt gesessen. Mit gefiel das Bild gut, Ihr Augen leuchteten undichte Schnauze war leicht offen, als würde sie einen angrinsen.
„Was ein schönes Bild, Thomas.", stimmte meine Mutter zu und drückte meine Hand.
Generell waren sie sehr begeistert von der Wohnung und wie wir uns eingerichtet hatten.Es gab nichts, worüber man sich hätte beklagen können und Dylan hatte sich vollkommen umsonst einen riesen Stress gemacht. Was aber auch irgendwie niedlich war, weil er unbedingt wollte, dass sich unsere Eltern gut verstanden.
Ziemlich schnell wurde der Small-Talk vertieft und es dauerte nicht lange, da wurden jegliche peinlichen Kindheitserinnerungen erzählt.
Das Gelächter musste man durchs ganze Haus hören können, aber es störte uns nicht.
Margret war begeistert von dem neuen Projekt meiner Mutter und wollte unbedingt zur Ausstellung kommen, wenn es soweit war, während unsere Väter und Dylan über irgendwelche Geschäfte und Firmenübernahmen redeten.Zwischendurch ging Ava zu jedem und holte sich ihre Streicheleinheiten ab.
Sie legte sich anschließend unter meinen Stuhl und schlief.
Langsam wurde ich auch immer müder und nahm nur noch passiv an den Gesprächen Teil, ich lehnte mich an Dylan, der liebevoll mein Bein streichelte.Es war ein wirklich schöner Abend gewesen und ich hoffte, dass wir das häufiger machen würden.
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Hold Me Now. (Dylmas AU) [abgeschlossen]
FanfictionHold Me Now. ist eine AU über den schüchternen, in sich gekehrten Kunststudenten Thomas. Und über Dylan, der ein selbstbewusster und extrovertierter junger Arzt ist. Durch Zufall treffen sie sich und Dylan will Thomas beibringen, wieder anderen zu v...