Kapitel 11

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Heyho!
Tut mir leid, dass es wieder etwas länger gedauert hat! Aber hier ist ein neues Kapitel und ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
<3

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Dylan POV

Auch wenn es schwer war, musste ich mich damit abfinden, dass Thomas mich nicht mehr in seiner Gegenwart haben wollte. Und dennoch ging er mir nicht mehr aus dem Kopf. Jeden Tag nach der Arbeit oder während der Gassirunde mit Ava lief ich an dem Café vorbei, wo ich Thommy gesehen und mich zu ihm gesetzt hatte.
Bisher ohne Erfolg.
Es war, als wäre er wie vom Erdboden verschluckt. Wo ich ihn sonst immer gesehen hatte, war er jetzt nicht mehr. Jedes Mal stellte sich mir dann die Frage, ob das meine Schuld war.
Hatte ich Thommy so weit verunsichert, eventuell sogar eingeschüchtert, dass er nicht mal mehr an seine Lieblingsorte ging?
Oder wusste er vielleicht, dass ich diese Orte immer wieder aufsuchen würde, in der Hoffnung ihn zu sehen?
Die Verzweiflung nagte an mir. Ich wusste nicht, was ich falsch gemacht hatte und darüber zerbrach ich mir stundenlang den Kopf.
Jedes unserer Gespräche ging ich noch einmal durch, überlegte, was ich gesagt hatte und wie mein kleiner Wuschelkopf reagiert hatte.
Es gab viele Momente, wo ich mir unsicher war, wie Thomas meine Gesten und Worte aufgenommen hatte. Jedoch war ich mir sicher, dass er wusste, dass ich nie die Absicht hatte, ihn zu verletzen.
Meine Freunde sagten mir, ich solle drüber hinwegkommen, dass ich ja noch nicht einmal mit Thomas zusammen gewesen wäre. Keiner hatte definieren können, was da zwischen uns lief.
Aber wie konnte ich die Sache einfach so abhaken, wenn er alles war, woran ich denken konnte? Ich wollte ihn neben mir auf dem Sofa haben, wie noch vor wenigen Tagen, und mit ihm Filme sehen. Ich wollte wieder mit ihm kochen und mit Ava spazieren gehen.
Aber vor allem wollte ich ihm sagen, wie viel er mir bedeutete. Dass es okay ist, wenn er länger bräuchte, um sich zu öffnen. Ich für ihn jedoch da sein würde, egal was passierte oder wann.
Es war schwer, es mir selbst einzugestehen, aber Thomas hatte es in diesen paar Monaten, die wir uns kannten und trafen, geschafft, dass ich mein Herz an ihn verloren hatte.
Und jetzt ging es mir miserabler denn je.

                                 ~       •       ~

Es war gerade mal früher Nachmittag als mein Handy klingelte. Mühsam rappelte ich mich vom Sofa auf und lief in die Küche, wo mein Telefon am Ladekabel hing.
Noch leicht verschlafen von meinem Nickerchen hob ich ab, ohne vorher aufs Display zu schauen.
"Ja?", meine Stimme klang tief und kratzig.
"D-Dylan?", ich musste mich anstrengen es zu hören. Leises Schluchzen drang vom anderen Ende der Leitung zu mir rüber. Sofort erkannte ich die Stimme. "Thommy?!", leicht fassungslos fuhr ich mir durchs Haar. Etwas musste passiert sein -offensichtlich sonst würde er nicht weinen, du Genie. "Was ist los? Wo bist du?", meine Worte überschlugen sich beinahe, ich wollte schneller sprechen als ich konnte.
"Kannst- kannst du herkommen?", wieder ein unterdrückter Schluchzer. Mein Herz brach in tausend kleine Stücke. "Ich bin sofort da! Bist du zu Hause? Ich komme so schnell ich kann, Thommy!", wie verrückt rannte ich schon durch mein Appartement. Zog hastig meine Schuhe an und kümmerte mich nicht darum, dass ich noch meine Jogginghose trug. Thomas Antwort fiel sehr kurz aus und ich versicherte ihm, dass ich gleich auf dem Weg zu ihm war. Schnell verabschiedete ich mich von Ava, die jetzt zu Hause warten musste.
Da Thomas nicht weit von mir entfernt wohnte, joggte ich die kurze Strecke zu ihm und in weniger als zehn Minuten stand ich vor seiner Haustür und betätigte die Klingel.
Der Summer ertönte, ohne, dass er fragte, wer da sei. In Windeseile sprintete ich die Treppen hoch und da stand er.
Thomas lehnte gegen den Türrahmen, in sich zusammengekauert und in einem viel zu großem Pullover. Eine Hose trug er keine, nur seine Boxershorts. Den Blick stur auf den Boden gerichtet. "Thommy?", meine Stimme war nur ein flüstern aus Angst, ich hätte ihn erschrecken können.
Langsam hob er den Kopf an und mir verschlug es die Sprache.
Seine Augen waren vom vielen Weinen gerötet, sein linker Wangenknochen war angeschwollen und blau, seine Unterlippe aufgeplatzt. Und so, wie er seine Arme um seinen Oberkörper geschlungen hatte, wollte ich gar nicht wissen, wie der aussah.
Mit wenigen Schritten war ich bei ihm und legte ihm vorsichtig meine Hand auf die Wange und schaute ihm direkt in die Augen. "Was ist passiert? Wer war das?"

Hold Me Now. (Dylmas AU) [abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt