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FIVE

1...2...3...4...5...6...-

Ich kniff meine Augen zusammen und quietschte leise auf, als sich der laute Donner über Seoul vollstreckte. Obwohl ich mitgezählt hatte, als ich den silbernen Blitz am Himmel flackern gesehen habe, erschrak ich trotzdem und ließ meinen Stift fallen.

Ein raues Lachen ging durch das Zimmer und wäre ich nicht noch immer voller Adrenalin, hätte es mich noch einmal erschreckt.

„Yoongi", hauchte ich außer Atmen, als ich wieder auf meinen Beinen stand, da ich mich gebückt hatte, um den Stift aufzuheben.

„Ich habe doch gesagt, dass ich heute vorbeikommen werde", erwiderte er lächelnd und setzte sich an den Tisch, an dem wir letztes Mal gesessen haben.

Ich musste meine Gedanken erst mal sammeln, bevor ich mich ihm gegenüber setzte und ihn fragend anblickte. „An was sollen wir heute arbeiten?"

Seine Augen fokussierten sich kurz auf die Tischplatte und er schien zu überlegen, was mir Zeit verschaffte ihn zu muster.

Seine Haare waren etwas ausgewaschen, naja nicht die Haare, sondern die grüne Farbe. Es ließ seinen Hautton jedoch nicht mehr so blass aussehen, was wahrscheinlich aber auch an dem Make-Up liegen könnte.

„Wie wäre es, wenn du mir schon ein paar fertige Versionen zeigst", schlug er vor. Seine Hände, die bisher in seinem Schoß lagen, legte er auf dem Tisch ab und sah mich mit einem schiefen Grinsen an, das mein Herz erwärmen ließ.

„Ich weiß nicht", murmelte ich verlegen und rückte in meinem Stuhl hin und her. „Du hast sie gesehen, naja, ich meine die Noten auf der Versammlung und Lee Yunsoo hat gesagt, dass du mit ihnen nicht einverstanden wärst und du sie deswegen überarbeiten möchtest"

Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, doch das Lächeln blieb noch immer. „Ich habe nur gesagt, dass ich gerne mit dir Zusammenarbeiten möchte, von nicht-mögen war nie die Rede"

Meine Augen weiteten sich und ich dachte an Naris Worte: Er steht auf dich

„Na gut, dann wollen wir mal", sagte ich, ohne auf seinen vorherigen Satz einzugehen. Ich schob meinen Stuhl nach hinten um aufzustehen und zog meinen Rock, der etwas hochgerutscht war, nach unten. Daraufhin hörte ich ein leises kichern von Yoongi kommen, doch beschloss es zu ignorieren, während ich meinen MP3 Player aus meiner Tasche holte.

„Hier", sagte ich, als ich wieder am Tisch saß und auf einen Knopf drückte, um eine Playlist zu öffnen, „Such dir was aus!"

Meine kalten Hände berührten seine, während ich ihm das Gerät reichte und ich spürte seine weichen Finger, die vielleicht eine Sekunde zu lange meine eigenen umschlossen.

Ich stützte meinen Kopf auf meiner Handfläche ab, als Yoongi sich etwas aussuchte und als er schließlich was fand schloss ich die Augen, da ich seine Reaktion nicht sehen wollte.

Meine Ohren erfüllte eine langsame Melodie und sofort erkannte ich das Lied, das er sich ausgesucht hatte. Natürlich konnte man bisher nur die sanften Klänge des Klaviers, gemischt mit dem Bass und des Schlagzeugs hören, da es noch keinen Gesang dazu gab, doch die Texte, die ich dazu auch schon vorbereitet habe, lagen in einer Schublade des Schrankes, der am Eingang stand.

„Wow", hörte ich die Person mir gegenüber murmeln, „Das ist wunderschön!"

Ich musste leicht schmunzeln, als ich meine Augen wieder öffnete und seine Pupillen leicht geweitet sah.

„Ich glaube du brauchst meine Hilfe gar nicht", lachte er und überkreuzte seine Arme hinter seinem Kopf.

„Naja", sagte ich und bewegte meine Finger nervös auf und ab, „Das meiste davon sind nur Rohversionen, nichts mit was sich der Boss zufrieden stellen lassen wird"

Die Wahrheit war, der Boss würde sich zufrieden stellen, jedoch ich nicht. Ich kannte BTS nicht und ich wusste auch nicht, ob das ihre Musik war und ich wollte mir sicher sein, dass es ihnen gefällt, nicht dem Boss.

Natürlich sagte ich das auch, um Yoongi etwas länger hierzubehalten.

„Na dann, sollten wir uns an die arbeiten machen"

Und das Taten wir auch. Wir saßen ganze 4 Stunden an dem Tisch, schauten uns die Noten und Liedtexte, die ich aus dem Schrank geholt habe an und veränderten diese.

„Ich glaube diese Stelle hier wird Jungkook gefallen", sagte er beiläufig, als wir gerade dabei waren die Teile der Texte zu verteilen. Ich nickte ihm zu und schrieb 정국 an die Seite.

Mein Kopf jedoch war bei dem Gewitter draußen und ich zählte die Sekunden, nach dem der Blitz eingeschlagen hat, mit.

12...13...14-

Ich sprang wieder leicht auf und verfluchte mich selber. „Da hat wohl jemand vor Gewittern Angst", hänselte mich Yoongi und ich schüttelte meinen Kopf. „Nur von dem Donnern", gab ich zurück.

Seine Augen suchten meine und er lächelte mir muntern zu. „Keine Sorge, ich werde dich vor ihm beschützen!"

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rainy days | m.ygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt