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NINE

Ich hörte das stechende Schreien bevor das laute Klirren von zerspringendem Glas in meinen Ohren echote.

„Was zum Teufel ist los mit dir?", schrie Namjoon durch die ganze Etage und ich beobachtete, wie er mit hektischen Schritten auf Jungkook zulief und ihm die Tasse, die er gerade gegen die Wand werfen wollte, aus der Hand schnappte.

„Hast du eine Ahnung welche Konsequenzen das haben wird?", fragte er durch zusammengebissene Zähne, als ihm der Keramikhenkel aus den Fingern glitt und der Becher, genauso wie die anderen davor, auf dem Boden zersprang.

Jungkook antwortete ihm nicht, stattdessen funkelte er ihn an und seine Schultern hoben sich für einen Moment, als ob er losbrüllen wollte, doch er entschied sich dagegen und nahm den nächstbesten Gegenstand und schleuderte diesen mit einer Kraft, die ich nicht erwartet hatte, durch das Zimmer.

Ein weiterer Schrei entwich meiner Kehle und ich schlug mir meine Hände vor den Mund, um zu verhindern das ein nächster Folgen konnte, als ich sah wie Namjoon seine angespannte Hand hob und sie vor Wut zitterte.

Idiot, Idiot, Idiot!, spielte sich immer und immer wieder in meinen Gedanken ab.

Ich hätte schon längst kehrt machen müssen und Hilfe holen sollen, doch meine Beine fühlten sich wie angewurzelt an und kleine Schauder liefen meine Arme rauf und runter, schienen mich zu elektrisieren.

Deswegen bekam ich nur am Rande mit, wie ein paar Leute die Treppen runter polterten und weiteres Geschreie folgte, doch ich spürte genau, wie sich eine kalte Hand beschützerisch um meine Hüfte schlang und mich gefährlich nahe an sich drückte.

„Keine Angst", flüsterte mir eine raue Stimme in meine Ohren, doch ich hörte sie kaum.

Mein Puls, der raste, schien sich in meinen Ohren verfangen zu haben und ich spürte nicht mal die Tränen, die mir aus meinen Augenwinkel liefen und wahrscheinlich mein ganze Schminke verschmierten.

„Fuck", folgte daraufhin ein Fluchen von der Person neben mir, wahrscheinlich da sich mein Zustand nicht besserte, und ich beobachtete, wie Namjoon und Jungkook von jemanden auseinandergezogen wurden, doch konnte nicht feststellen wer es war, da ich einfach keine Namen den Gesichtern zuordnen konnte.

„Das müssen wir dann wohl auf eine andere Weise machen", hörte ich dieselbe Stimme wieder und schloss daraus, dass es dieselbe Person war, die ihre Hände auf meiner Haut liegen hatte.

Ein paar Momente vergingen und ich hörte nur die verzerrten Schimpfworte, die in der Luft herumflogen, doch plötzlich drehte sich alles um mich herum und meine Füße verloren den Boden.

Zu spät merkte ich, wie mich jemand hochgehoben hatte, doch ignorierte den inneren Drang zu strampeln, mich dagegen zu währen. Stattdessen sackte ich zusammen, schlang meine Arme um den Hals der Person und hoffte, dass mein Gewicht nicht allzu schwer war.

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Meine Atmung verlangsamte sich und meine Schluchzer wurden nur klägliche Laute, die meinen Körper schüttelten, als ich von dem schrecklichen Ereignis weg getragen wurde.

Es war schon fast anstrengend einen klaren Gedanken zufassen, da ich immer wieder an Jungkooks leeren Ausdruck denken musste und an Namjoons wütendes Zischen, als er versuchte den jüngeren aufzuhalten das ganze Zimmer zu zerstören.

Fast schon schmerzvoll sich vorzustellen, warum er das gemacht hat und auf eine Art und Weise auch qualvoll, da ich keine Antwort auf diese Frage fand.

„W-warum hat e-er das gemacht?",sprach ich mein Bedenken aus.

Meine Stimme wurde in den Gängen, in denen wir liefen reflektiert und es fühlte sich an, als ob wir schon Stunden unterwegs waren, obwohl ich wusste, dass es sich nur um Minuten handeln konnte.

„Druck", vibrierte die Brust, an der mein Kopf lehnte und diesmal erkannte ich die Stimme. „Es ist gar nicht mal so einfach wenn so viel Druck auf einem liegt. Da kann es schonmal den Besten passieren, dass sie einfach nicht mehr können und alles rauslassen müssen. Ich spreche aus Erfahrung"

Ein leises quietschen signalisierte, dass eine Tür geöffnet wurde und ich wimmerte leise, da ich keine Ahnung hatte wo ich mich befand.

Einen leises ‚shh' das daraufhin folgte beruhigte mich ein wenig und als ich merkte, dass mein Körper auf etwas Weiches gelegt wurde, öffnete ich meine Augen, um von Dunkelheit empfangen zu werden.

Zu Müde um wieder Panik zu schieben blieb ich einfach auf dem weichen Material liegen und versuchte an etwas Schönes zu denken, was gar nicht so schwer war als ich merkte, wie sich die Hand von vorhin wieder auf meiner Hüfte platzierte und mein Rücken gegen seine Brust gelehnt wurde.

„Es gibt immer mindestens einen, der zu viel Stress während unserer Comeback Phase hat und diesmal ist es wohl Jungkook. Du hast gesehen, wie sehr es ihn mitgenommen hat, wie wütend er war. Du hast auch gesehen, wie Namjoon versucht hat ihn zu stoppen und wie schwer es manchmal ist eine Person zum Aufhören zu bewegen."

Seine ruhige Stimme veranlasste mich meine Lider wieder zu schließen und ich fragte mich, warum er mir das alles erzählte.

„Ich frage mich nur, warum du so regiert hast", sagte er schließlich und drehte mich vorsichtig, sodass ich ihm jetzt gegenüber auf der Matratze lag.

„W-weil ich mich um euch Sorge, Yoongi. Ich konnte einfach nicht mit ansehen, wie Jungkook auseinander bricht"

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rainy days | m.ygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt