TWENTY - THREE
Leichter Wind umspielte meinen Körper; ließ einzelne Haarsträhnen in mein Gesicht wehen und kalte Schauer über meine Arme laufen.
Es war mir jedoch nicht unangenehm; ich nahm es kaum wahr.
Stattdessen starrte ich auf den weißen Briefumschlag in meinen Händen und wackelte auf meinen Beinen hin und her.
Das Gebäude, mit dem ich so viele Sachen verband, ragte mir entgegen und ich schluckte schwer.
Abschließen
Nachdem ich tagelang in meiner Wohnung nichts außer überlegen gemacht hatte, war ich schließlich zu einer Entscheidung gekommen.
Ich wollte mit der ganzen Sache abschließen.
Zwar bekam ich noch immer dieses warme Gefühl, wenn ich an mein eigenes Studio dachte; an all die Zeit, die ich dort verbracht habe und auch an das Album, das ich mit Menschen die mir ans Herzen gewachsen sind, produziert hatte; einfach an alles.
Doch die Leere, die ich schon seit Tagen in mir spürte, wollte einfach nicht verschwinden, weswegen ich gegen sie selber ankämpfen musste und das ging nur, wenn ich kündigte.
Der Brief in meinen Händen war ein Kündigungsschreiben.
Ich konnte nicht bei BigHit weiterarbeiten; ich konnte nicht immer wieder mit BTS konfrontiert werden.
Genau deswegen war ich heute Morgen aufgestanden, denn ich wollte den Brief schnellstmöglich Bang PD überreichen; Ich wollte ihm den Umschlag geben und nie wieder kommen.
Doch es ging nicht so einfach.
Ich hatte eine Sache übersehen.
Während ich auf meine Finger starrte und nicht mal 20 Meter von der Eingangstür stand, spielte sich ein Gedanke in meinem Kopf ab.
Was ist wenn ich auf sie treffe?
All die Tage lang, an denen ich nichts gemacht hatte, habe ich über alles Mögliche nachdacht; über alles Mögliche, außer dieses Szenario.
Deswegen stand ich auch hier.
Es war so, als ob mein Körper sich wehrte; eine Art Schutzmechanismus.
Doch ich wusste nicht, wieso ich so reagierte.
Ich hatte schließlich nichts zu verlieren.
-
Dieses Mal hatte ich nicht viel Zeit.
Mit schnellen Schritten lief ich durch die Flure, die ich mittlerweile wie den Rücken meiner eigenen Hand kannte.
Rechtskurve, Linkskurve, gerade aus.
Die Menschen, die mir entgegenkamen nahmen mich kaum wahr; nur manche von ihnen schauten mir nach und brachen in Geflüster aus ‚Da ist ja MiRae. Hast du gehört warum sie solange nicht hier war?'
Ihre Fragen waren jedoch unnötig; Ich war mir ziemlich sicher, dass mittlerweile die Meisten davon wussten.
Gerüchte gingen schnell herum und wenn es die Wahrheit war dann verbreitete sie sich sogar noch schneller.
Ich versuchte ihre ganzen Kommentare auszublenden; bald war alles sowieso nur noch Geschichte.
Niemand würde sich mehr an das Mädchen, das einen Jungen so sehr geliebt hatte, dass es ihr egal war warum er sich von ihr abwand, erinnern.
Deswegen nahm ich mir auch keine Zeit mich von ihnen allen zu Verabschieden. Die Einzigen die wichtig waren, waren Nari und Soohyun.
Und denen zwei konnte ich nicht Lebewohl sagen.
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rainy days | m.yg
Fanfiction...doch regnerische Tage zogen sie schon immer an; genauso wie Min Yoongi.