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EIGHTEEN

2:26

Meine Augen fokussierten sich wieder auf den Bildschirm; versuchten sich auf die vielen Audiospuren zu konzentrieren und die Müdigkeit - genauso wie das ungute Gefühl in mir - zu vergessen.

Da ich nicht mehr Musik für Bangtan schreiben durfte, befasste ich mich mit einem Stück für neue Rookies, doch das ständige Gefühl gleich einzuschlafen und das bedrückende Gefühl von Ungewissheit vermischte sich und ich spürte, wie sich mein Magen zusammen zog.

Um diese Uhrzeit war wahrscheinlich niemand mehr im BigHit Gebäude.

Die Tatsache, dass Bangtan heute von ihrem Konzert aus Japan zurückkam schien niemanden groß zu interessieren, weswegen ich mich hier alleine befand.

Ein Raum neben dem Tonstudio, den die Stylisten oft benutzten wurde schon gestern umgeräumt und jetzt lagen dort viele Matratzen mit vielen unterschiedlichen Kissen und Bettwäsche.

Denn die Jungs würden nicht nach einem anstrengenden Konzert in ihre WG fahren, nein, sie mussten noch ein paar ihrer alten Tänze durchgehen, weswegen sie schließlich hier schlafen würden.

Schon der Gedanke daran, wie müde und fertig sie wohl sein würden entflammte Wut in mir und ich spürte den inneren Drang gleich morgen Früh in das Büro vom Boss zu stürmen und ihm zu sagen, dass er Bangtan ruhen lassen sollte.

Schlechte Idee. Nach der Sache mit dem Album durfte ich mir sowas nicht leisten.

Mit einem lauten Fluchen – etwas, was ich nicht oft tat – klappte ich meinen Laptop zusammen, um gleich danach auf mein Handy zu schauen und nachzugucken, ob ich irgendwelche neue Nachrichten bekommen hatte.

Was jedoch nicht der Fall war.

Das Einzige, was sich zu den letzten 15 Minuten verändert hatte war, dass ich einen Haufen neue Benachrichtigungen und Markierungen auf Twitter hatte, die ich jedoch nicht öffnete.

Ein enttäuschtes Seufzen entwich meinen Lippen und ich legte mein Handy beiseite; bereit das Tonstudio zu verlassen, um mich in den Raum nebenan zu legen.

Vielleicht hatte das Flugzeug einfach Verspätung.

Jedoch war mir nicht klar, warum mir dann Yoongi nicht geschrieben hatte.

Als ob er sich wegen einer Verspätung melden würde...

Ich fluchte noch einmal; diesmal wegen meinen Gedanken.

Es stimmte jedoch.

Seit dem ich ihm das mit meinen Eltern erzählt hatte schien er distanzierte als zuvor. Als ob es eine unsichtbare Wand zwischen uns gab, die wir nicht überqueren konnten; die er nicht überqueren konnte.

Jedes Mal wenn ich mit ihm Sprach, bekam ich nur kurze Antworten zurück. Er suchte nicht meine Nähe, wenn es ihm schlecht ging und schon lange bekam ich keine Nachrichten von ihm, wenn es um wichtige Sachen ging.

Genauso wie jetzt.

Sie hätten schon seit einer Stunde hier sein müssen; ihr Flugzeug schon längst gelandet und trotzdem fehlte von ihnen jede Spur.

Genauso wie die Spur von der Nachricht fehlte, die er mir eigentlich hätte senden sollen.

-

Ein lautes Krachen ließ mich aufzucken; meine Augen schossen auf und ich blinzelte ein paar Mal; nicht vorbereitet auf das grelle Licht, das mir entgegen schien.

Daraufhin folgte sofort ein Fluchen – diesmal nicht von mir – und ich blickte mich um, um zusehen, dass ich wohl auf einer der Matratzen eingeschlafen war.

rainy days | m.ygWo Geschichten leben. Entdecke jetzt