THIRTY . TWO
Hört euch das Lied an, während ihr das liest.
Min Yoongi war wie eine Krankheit.
Er setzte sich erst langsam in dir fest; so, dass du nicht mal bemerkst wie tief er sich in deinen Gedanken verankert.
Er schaut dich an und bringt dich zum Lachen; dein Körper bekommt nicht mal mit, wie er dich befällt, da du von seinem stillen Äußeren getäuscht wirst.
Und dann wenn Zeit vergeht und du anfängst zu realisieren, was er mit dir gemacht hat, wird dir klar, dass es schon lange zu spät ist.
Du wurdest bereits angesteckt; mit niemand anderem als ihm selber.
Und wir alle wissen, dass es 2 Wege gibt eine Krankheit loszuwerden.
Man nimmt Medikamente und sie vergeht wie eine flüchtige Erkältung. Der Körper bekämpft die Viren und die Schmerzen verschwinden.
Und dann gibt es noch die Option, die Krankheit das ganze Leben lang mit sich zu tragen, bis der Tod sie mit einem scheidet; ja, das war eine weitere Lösung.
Niemand wird gerne mit einer Krankheit verglichen, denn Menschen haben Angst in Berührung mit dem Tod zu kommen; zu gutem Recht.
Niemand mag es zu sterben; genauso wie ich.
Deswegen kam die zweite Option für mich auf keinen Fall in Frage.
-
Noch wenige Stunden zuvor habe ich neben seiner fragilen Figur gelegen und meinen Kopf in seiner Halsbeuge vergraben. Er war zu diesem Zeitpunkt zwar bewusstlos gewesen, doch der jetzige Blick in seinen Augen zeigte mir, dass er sehr wohl wusste, dass so etwas stattgefunden hatte.
„Was machst du hier?"
Seine Stimme hallte durch das Zimmer; wurde reflektiert und ich suchte nach Jungkook, der mich in diese Situation gebracht hat. Dieser war jedoch nicht aufzufinden oder wenigstens nicht mehr in der Wohnung.
Also antwortete ich erst nicht; überlegte, ob ich die Erklärung einfach überspringen sollte.
Stattdessen scannten meine Augen seine Haltung, wie er kerzengerade da stand und ich trotzdem die Unsicherheit in seinen Schultern versteckt sah; wie er geglättete Haare hatte und seine Kleidung zu seinen Schuhen passte.
Doch das war nicht das, auf was sich meine Sicht konzentrierte. Es waren die ganzen blauen Flecken, die seine Glieder überzogen. Lauter blaue Flecken, die ihm Mark hinzugefügt hatte und die mich fürchterlich traurig machten.
„Ich weiß nicht", überredete ich mich schließlich zu sagen. Ich wusste es wirklich nicht. Jungkook war derjenige, der mich hierhergebracht hat, also war er es auch, der alles hätte erklären sollen.
Ein leises, aber zustimmendes Brummen folgte darauf von Yoongi. Er wollte anscheinend nicht weiter nachharken und nahm meine Antwort hin.
Stattdessen fanden seine angeschwollenen Hände einen Weg in seine glatten Haare und er stockte als er sah, wie ich jeder seiner Bewegungen folgte.
„Du weißt es, nicht wahr?"
Diese Frage kam unerwartet; war wie ein weiterer Schlag von ihm und ich hätte fast gelacht.
Fast hätte ich wie eine verrückte losgelacht; genauso wie auf der Beerdigung meiner Eltern damals.
Es war aber nicht seine Frage, die ich so amüsant fand. Seine Frage war vollkommen berechtigt gewesen.
DU LIEST GERADE
rainy days | m.yg
Fanfiction...doch regnerische Tage zogen sie schon immer an; genauso wie Min Yoongi.