TWENTY - SIX
Mein Körper fühlte sich noch immer schwer an; alles drehte sich und meine Beine taten weh, als ich den Flur hinunter stolperte und versuchte Taehyung einzuholen.
Taehyung, der Mark hinterher gesprintet war.
Meine Lungen füllten sich kaum mit Sauerstoff und ich spürte, wie meine Wangen an Röte gewannen, doch ich verlangsamte mein Tempo nicht.
Ich musste sie einholen.
Meine Gedanken kreisten um Mark und wie er plötzlich in der Tür des Krankenzimmers stand; wie seine Augenbrauen sich zusammengezogen hatten und das sonst so breite Lächeln verschwunden war.
Genauso hat er auch gestern Abend ausgesehen; gestern Abend, als er wieder einmal vor meiner Haustür stand und mich mit diesen erwartungsvollen Augen angesehen hatte; diese Augen, die einfach nicht verstehen wollte, dass er mir nichts bedeutete.
Es mag grausam klingen, ja, doch er wusste, dass ich es mit uns nicht ernst meinte.
Seit dem Moment, indem ich mit verlaufener Mascara aus dem BigHit Gebäude gestürmt bin und meine Tränen einfach nicht aufhören wollten, hatte er gewusst, dass ich nur eine Ablenkung gesucht habe.
Deswegen war ich auch so verwirrt gewesen, als er gestern auf meine Abweisung so überrascht reagiert hatte; als ich ihm gesagt habe, dass wir mit dem was wir taten aufhören mussten; dass es falsch war.
Umso mehr verwirrte mich seine jetzige Reaktion.
Er war einfach losgerannt; ohne irgendetwas Weiteres zu sagen.
Genau aus diesem Grund ist Taehyung ihm sofort hinterhergejagt, denn auf Marks Gesicht hat sich unbeschreibliche Wut gespiegelt, die uns beiden, Taehyung und mir, Angst machte.
-
Die Tonspuren, die als einzelnes Fenster auf seinem Computer angezeigt wurden, machten keinen Sinn; egal in welcher Reihenfolge, Tonart oder Tempo er sie abspielte; sie machten einfach keinen Sinn.
Genauso, wie alles andere auch.
„FUCK!"
Ein lauter Fluch ging über seine Lippen; seine Faust kollidierte mit der Tastatur und er fluchte noch einmal.
„FUCK!"
Gereizt warf er seinen Kopf in seine Arme und fuhr mit seinen Fingern durch seine zerzausten Haare, nur um vor Schmerzen aufzuzucken.
Sein Blick wanderte von seinem Bildschirm auf seine Hand und er konnte aufgerissene Haut erkennen, die durch die eckigen Kanten der Tastatur entstanden waren.
Es schien ihn jedoch nicht zu kümmern; genauso, wie alles andere auch.
Schmerzen waren im Gegensatz zu dem, was er alles fühlte, rein gar nichts; sie konnten nicht annähernd das beschreiben, was er gerade durchmachte.
„Was für ein Idiot bist du nur, Yoongi?", flüsterte er leise.
Seine Finger fuhren über die Konturen seines Gesichtes und er seufzte. Die Wut, die er eben noch verspürt hatte, verebbte und er schloss seine Augen, um tief durchzuatmen.
„Wie konntest du das nur tun?", fragte er sich ein weiteres Mal und der Druck seiner Hände auf seiner Haut verstärkte sich, „Idiot, Idiot,Idiot!"
Das Zischen seiner Stimme hallte durch den kleinen Raum und er zuckte Schreckhaft auf, als sein eigenes Echo ihn erreichte.
„Idiot, Idiot, Idiot!", wiederholte er noch einmal und er spürte ein Stechen in seiner Brust.
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rainy days | m.yg
Fanfiction...doch regnerische Tage zogen sie schon immer an; genauso wie Min Yoongi.