TWENTY
Die Hand, die um meine eigene geschlungen war und mich durch die Gänge zog, ließ erst von mir ab, als wir in einem Raum hielten, den ich allzu gut kannte; schließlich war ich diejenige, die Yoongi dabei geholfen hatte ihn nach den Album-Promotions einzurichten.
Sein eigenes Studio;
Nun besaß nicht nur ich ein Aufnahmestudio, sondern Namjoon und Yoongi auch.
„Ich wurde nach oben in die Büros gerufen, um mit dem Boss zu reden", war das Erste was er sagte, als er sich zu mir herum drehte und mir direkt in die Augen schaute.
Wie immer fühlte ich sofort diese Wärme, die sich im inneren meines Körpers verbreitete und weichte seinem Blick aus, da mich dieser lähmte.
„Ich glaube es geht um uns"
Uns
Mein Herz setzte für einen Moment aus und ich griff wieder nach Yoongis Händen, die viel größer als meine eigenen waren.
„D-Denkst du sie...", fing ich an und ich spürte wie er über mir nickte.
„Ja, ich glaube sie wissen es"
Ein Keuchen entwich meinen Lippen und ich versuchte seinen Blick zu deuten, der auf mir lag; diesmal ohne wegzuschauen.
„Dann war es das dann wohl", wisperte ich und löste eine meiner Hände, um sie auf seine Wange zu legen.
Meine Augen wanderten zu den verblassten gelben Flecken auf seiner Haut und ich erinnerte mich an die Nacht, in der ich auf ihre Rückkehr aus Japan gewartet hatte und wie er mir erzählt hat, dass da so viele Fans am Flughafen waren, dass auch BTS nicht schonend davon gekommen ist.
Ich erinnerte mich daran, wie ich überrascht gewesen bin, als er mich an sich gezogen hat und seine Hände meine Haut gesucht haben, um mir nicht existierende Muster darauf zu Zeichnen, während er mir die ganze Geschichte voller Qualen erzählt hatte.
Meinem Blick folgend merkte er an was ich dachte, weswegen er seine Ärmel weiter hinunterzog, um die Spuren dieser Nacht zu verstecken.
Stattdessen schmiegte er sich an meine Handfläche und ich spürte dieses andere Gefühl in mir aufkommen, das mir Magenschmerzen bereitete.
Eine Mischung aus Traurigkeit und Sehnsucht.
Ich wollte nicht, dass das zwischen uns endet; egal was es auch gewesen ist.
„Wahrscheinlich ist das eine gute Sache", flüsterte ich und beobachte, wie er seine Augenbrauen zusammenzog und darüber nachdachte, was ich meinte.
„Lieber früher als später"
Meine Stimme klang viel zittriger als gewollt, weswegen ich meine Augen schloss und tief durchatmete.
„Nari wartet auf mich", sagte ich schließlich und brachte meine ganze Kraft auf, um meine Hand wieder an meinen Körper zu ziehen.
„Ich habe Jungkook beauftragt ihr zu helfen, während ich mit dir rede", raunte Yoongi und ich blieb einfach nur stehen; nicht wissend, was er mit dieser Aussage bewirken wollte.
Meistens gab es immer etwas zwischen uns, das wie eine unsichtbare Mauer war; wie zum Beispiel seine Stimmungsveränderungen oder Verwirrung wenn er mich jedes Mal ansah.
Doch dieses Mal zögerte er nicht deswegen.
Er hatte auch Angst mich zu verlieren.
In dem Moment, in dem mir das klar wurde war ich diejenige, die meine Arme um seinen Hals schlang und ihn so nah an mich heranzog, dass unsere Lippen sich berührten.
Er ließ sich dadurch nicht irretieren; seine Hände vergruben sich sofort in meinen Haaren und ich keuchte überrascht, als er seinen Mund sanft öffnete und sich noch näher als zuvor an mich heran presste.
Zu sagen, es hätte mir den Atmen geraubt wäre nicht genug gewesen, denn das Einzige an was ich in diesem Moment denken konnte war die Bewegung seiner Lippen gegen meine.
„Es ist mir egal was Bang PD sagen wird", murmelte er, zwischen jedem Mal indem wir Luft holten und jedes Mal schüttelte ich leicht meinen Kopf, ohne unsere Gesichter voreinander zu trennen.
Erst als wir komplett voneinander abließen -völlig außer Atem- brachte ich ein Nein heraus.
„Es darf dir nicht egal sein, Yoongi. Ich, ich bin nicht wichtig. Du bist es. Du und Bangtan, ihr seid was zählt und du darfst das nicht durch mich zerstören."
Ich senkte meinen Kopf; meine Wangen noch immer leicht gerötet und spielte mit dem Ende meines Rocks, als ich ein tiefes knurren hörte, das mich sofort wieder aufschauen ließ.
Und als ich realisierte, dass dieses Knurren aus Yoongis Kehle kam, war es schon zu spät.
Mein Rücken stieß an den Wandschrank und ich spürte, wie sein Atem meinen eigenen Strich.
Im nächsten Moment wurde mir meine Luft wieder geraubt und diesmal war es nicht dieses intensive und gefühlvolle Küssen, sondern es hatte eine aggressive Art an sich.
„Du - bist - wichtig", brummte er gegen meine Lippen und ich spürte wie das Vibrieren seiner Stimme in meinen Körper überlief.
Erst als er von mir abließ erkannte ich diesen brennenden Gesichtsausdruck, der mir Schauer durch meinen Körper laufen ließ.
„Hör mir zu, MiRae", sagte er mit fester Stimme, "Du bist wichtig! I-Ich weiß nicht wie ich es erklären soll, aber du weißt gar nicht wie wichtig du bist."
Er starrte direkt in meine Augen, als ob er diese Wörter in mich hineinbrennen wollte und ich wurde das Gefühl nicht los, das ihm wirklich etwas daran lag.
„Yoongi, ich..."
Meine Worte gingen durch ein Klopfen an der Tür unter und ich war dankbar dafür, dass das Gespräch für einen Moment beendet wurde.
Yoongi stieß ein genervtes Zischen aus und rief der Person hinter der Tür zu hineinzukommen, ohne seinen Körper, der noch immer an meinen geschmiegt war, zu entfernen.
Deswegen wurde Jungkook auch verlegen, als er uns beide so nah aneinander sah.
„Ehmm", murmelte der Schwarzhaarige, der im Türrahmen stand und ich stellte mir vor, wie er Nari bei dem Aussortieren der Akten half, was ziemlich schwer war, da er sich sehr komisch Verhielt wenn es zu Mädchen kam.
Ich erinnerte mich daran zurück, wie ich BTS in ihrer Wohnung besucht habe und er sich bei meiner Umarmung sofort versteifte, was mich zu dem Entschluss brachte, dass Yoongi eine andere Person um Nari zu helfen aussuchen sollte.
„Was ist los?", fragte Yoongi; sichtlich nicht interessiert an dem was Jungkook zu sagen hatte.
„Ich will ja nicht stören Hyung, aber ich kann Nari nicht finden. Sie ist nicht mehr im Keller, obwohl alle Boxen noch überall rumstehen", sagte er und steckte seine Hände in seine Hosentaschen.
Aus irgendeinem Grund beunruhigte mich das und ich musste sofort wieder an die Akte denken.
- - - - -
Ich kann es nicht glauben, dass das schon das 20 Kapitel ist.
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rainy days | m.yg
Fanfiction...doch regnerische Tage zogen sie schon immer an; genauso wie Min Yoongi.